In Erinnerung an Horst Krause: Ein Schauspieler mit Herz und Humor – unvergessen bleibt sein Lachen, seine Wärme und seine einzigartigen Rollen

Horst Krause ist tot: Abschied von einem Schauspieler, der Deutschland zum Lachen brachte – und zum Weinen

 

Ein Verlust, der schmerzt


Brandenburg – Es ist eine Nachricht, die Fans, Kollegen und die gesamte deutsche Filmwelt erschüttert: Horst Krause, einer der markantesten Schauspieler des Landes, ist im Alter von 83 Jahren in einem Seniorenheim in Teltow gestorben. Die Familie bestätigte den Tod am Montag. Damit verliert Deutschland nicht nur einen beliebten Darsteller, sondern auch ein Stück seiner Fernsehkultur. Krauses unverwechselbare Art, seine Mischung aus brummiger Strenge und herzlicher Wärme, machten ihn über Jahrzehnte hinweg zu einer Ikone.

 

Der Dorfpolizist, den alle kannten

Unvergessen bleibt vor allem seine Rolle als Dorfpolizist in der gleichnamigen Filmreihe. Neun Teile, gedreht zwischen 2007 und 2022, machten Krause einem Millionenpublikum vertraut. Mit Motorrad und Beiwagen, knorrigem Charme und doch einem riesigen Herz – so spielte er sich in die Herzen der Zuschauer. Dass seine Filmfigur den gleichen Namen trug wie er selbst, war die Idee von Regisseur Bernd Böhlich. „Warum soll der Dorfpolizist Schulz heißen, wenn er aussieht wie Krause?“, fragte dieser einst – und schuf damit eine Rolle, die Authentizität atmete.

 

Ein Schauspieler mit Ecken, Kanten und Seele


Doch Horst Krause war weit mehr als nur der „Dorfpolizist“. Schon 1993 gelang ihm der Durchbruch mit „Wir können auch anders …“, einer Komödie, die ihm den Deutschen Filmpreis einbrachte. Ab diesem Moment war klar: Hier ist ein Schauspieler, der nicht nur unterhält, sondern auch überrascht. Seit 1962 stand er in über 120 Film- und Fernsehproduktionen vor der Kamera. Er verkörperte Figuren, die aneckten, die unbequem waren, die mit ihrer rauen Schale den Zuschauer forderten – und am Ende genau deshalb so echt wirkten.

 

Die große Stärke: Echtheit

Während andere Kollegen sich in Glanz und Glamour flüchteten, blieb Krause geerdet. Er war nie der Star, der rote Teppiche suchte. Er war der Schauspieler, der Rollen mit Leben füllte – egal ob schrullig, brummig oder verletzlich. Er selbst sagte einmal: „Ein guter Filmdreh bedeutet mir Glück. Oder eine neue freundliche Bekanntschaft.“ Diese Worte zeigen, wie sehr er sein Handwerk liebte – und wie wichtig ihm Begegnungen waren. Es ging ihm nie nur um den Applaus, sondern um den echten Moment, um das, was bleibt.

 

Sein Humor – prätentiös, sein Spiel – ehrlich

Sein Schauspielkollege Roman Knizka würdigte ihn in einem bewegenden Instagram-Beitrag: „Hotte, du warst ein Mensch, wie es ihn nur einmal geben kann. Deine Witze waren prätentiös, dein Spiel nicht.“ Knizka, der ihn als Mentor sah, brachte damit auf den Punkt, was viele empfanden: Krause war eine Persönlichkeit voller Widersprüche, doch gerade das machte ihn einzigartig. Er konnte laut und derb sein, aber auch leise und zart. Er brachte Menschen zum Lachen, oft im selben Moment, in dem er sie tief berührte.

 

Ein Leben zwischen Bühne, Kamera und Privatheit


Horst Krause zog sich in den letzten Jahren bewusst aus der Öffentlichkeit zurück. Krankheiten machten ihm zu schaffen, und so verbrachte er seine Zeit abseits des Rampenlichts. Am Ende war es das Alter, das ihn von uns nahm. Doch auch wenn die Kameras nicht mehr liefen, blieb er ein fester Bestandteil der deutschen Kulturlandschaft. Sein Name, seine Rollen, seine unverkennbare Erscheinung – all das gehört nun zu dem kollektiven Gedächtnis, das nicht vergeht.

 

Der Mensch hinter den Rollen

Wer Horst Krause privat kannte, beschreibt ihn als warmherzig, manchmal verschlossen, aber immer ehrlich. Er war keiner, der sich verstellte. Vielleicht lag genau darin seine Kraft. Seine Figuren wirkten so echt, weil er selbst so echt war. Er spielte nicht, um zu gefallen, er spielte, um Geschichten zu erzählen. Geschichten von Menschen, die nicht perfekt sind, die Fehler haben, die aber genau deshalb so nahbar sind.

 

Ein Stück deutscher Filmgeschichte

Mit über 120 Produktionen prägte er eine Ära. Von „Wir können auch anders …“ über „Krauses Fest“ bis hin zu zahlreichen Fernsehfilmen – seine Bandbreite war groß, seine Wirkung tief. Oft spielte er die gleichen Typen: den brummigen Nachbarn, den sturen Polizisten, den verschrobenen Kauz. Aber er schaffte es jedes Mal, diese Figuren neu zu beleben. Sie waren nie bloß Kopien, sondern stets eigen, stets glaubwürdig.

 

Familie als Anker

Horst Krause hinterlässt eine Schwester, drei Neffen und vier Nichten. Für sie war er nicht der Schauspieler, sondern der Bruder, der Onkel, der Familienmensch. Auch das gehört zu seinem Vermächtnis: die Nähe, die er lebte, die Wärme, die er nicht nur auf der Leinwand, sondern auch im Privaten verschenkte.

 

Ein Abschied, der nachhallt

Mit seinem Tod geht eine Ära zu Ende. Horst Krause war kein Star im klassischen Sinne. Er war kein Held der Boulevardblätter, kein Dauergast auf Premierenpartys. Er war ein Schauspieler, der durch Authentizität, durch Menschlichkeit und durch seinen einzigartigen Humor glänzte. Und gerade deshalb hinterlässt er eine Lücke, die schwer zu füllen ist.

 

Sein Vermächtnis: Lachen und Rührung

Was bleibt, sind unzählige Szenen: das Brummen, das Motorrad mit Beiwagen, das verschmitzte Lächeln, das in Sekundenschnelle Herzen gewann. Was bleibt, ist das Gefühl, dass hier einer spielte, der nicht nur verstand, sondern auch fühlte. Und was bleibt, sind seine Worte, die so schlicht und doch so tief waren: Glück ist ein guter Filmdreh – oder eine neue Bekanntschaft.

 

Fazit: Ein Schauspieler für die Ewigkeit


Horst Krause wird weiterleben – in den Filmen, die man immer wieder sehen kann, in den Erinnerungen seiner Kollegen, in den Herzen seiner Fans. Er war ein Schauspieler, der Deutschland ein Stück menschlicher machte. Einer, der zeigte, dass Größe nicht im Glamour liegt, sondern in Echtheit, Wärme und der Fähigkeit, Menschen zu berühren.

 

Er brachte uns zum Lachen. Er brachte uns zum Nachdenken. Und er brachte uns dazu, Menschlichkeit als Stärke zu sehen. Horst Krause ist nicht mehr da – doch er bleibt unvergessen.

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