Die reiche Witwe ertappte den Gärtner mit ihren Kindern am Grill… Was sie als Nächstes tat, schockierte alle.
Anna Romanovna Morozova erwachte wie gewöhnlich um 6:00 Uhr morgens. Nicht, weil sie musste, sondern weil sie es gewohnt war. Ihr luxuriöses Schlafzimmer mit Panoramafenstern blickte auf den Garten, über dem noch ein leichter Morgendunst lag. Draußen blühten Apfelbäume, Gartenlaternen säumten die Wege, und irgendwo in der Ferne sangen Vögel. Aber in dieser Stille lag eine Kälte, nicht physisch, sondern jene, die in ein Haus kommt, in dem das Glück nicht mehr wohnt.
Vor zwei Jahren verlor Anna ihren Mann, einen einflussreichen Geschäftsmann und Eigentümer eines Baukonzerns. Sein Tod bei einem Autounfall zerstörte nicht nur ihre Welt, sondern auch ihr Herz. Seitdem lebte sie wie auf Autopilot: Sie stand auf, frühstückte allein, fuhr zu Vorstandssitzungen und kehrte in das riesige leere Haus zurück, wo niemand auf sie wartete außer Kindermädchen, Sicherheitsleuten und Hausangestellten.
Sie hatte zwei Kinder. Mischa, einen zehnjährigen Jungen, der früher es liebte, mit seinem Vater Konstruktionsspiele zu spielen. Und Sonja, ein siebenjähriges Mädchen mit braunen Augen, wie die ihrer Mutter. Doch nach der Tragödie wurde Mischa verschlossen, reizbar und hatte oft Wutanfälle. Sonja zog sich im Gegensatz dazu zurück, hörte auf zu lachen und sprach nur selten. Anna versuchte, ihnen zu helfen, engagierte Psychologen, Lehrer und lud sogar einen Kinderanimateur ein.
Aber all das war erfolglos. Das Haus, obwohl voller Menschen, blieb leblos. Im Frühling, als der Schnee geschmolzen war, beschloss sie, den Garten in Ordnung zu bringen. Der alte Gärtner hatte gekündigt, und der Verwalter schlug einen neuen, jungen Mann namens Pawel Sergejewitsch vor. “Große Erfahrung, arbeitet mit den Händen, redet nicht viel”, sagte der Verwalter kurz. Anna nickte, ohne auch nur einen Blick auf den Lebenslauf zu werfen.
Es war ihr egal. Ein Gärtner war nur jemand, der dafür sorgte, dass der Rasen gemäht war. Doch schon nach wenigen Tagen bemerkte sie zum ersten Mal, dass der neue Gärtner anders war als die anderen. An diesem Tag ging sie auf die Terrasse, um Kaffee zu trinken, und hörte Lachen. Echtes, helles Kinderlachen, ein Geräusch, das sie seit dem Tod ihres Mannes nicht mehr in ihrem Haus gehört hatte. Anna erstarrte.
Auf dem Rasen standen Pawel und die Kinder. Er zeigte ihnen, wie man Erdbeeren pflanzt, vorsichtig, um die Wurzeln nicht zu beschädigen. Sonja hockte neben ihm und versuchte, seine Bewegungen zu imitieren. Mischa hielt die Gießkanne und lachte, als Pawel ihm versehentlich Wasser auf die Hose spritzte. Anna sah ungläubig zu. Die Kinder waren glücklich. Sie wollte lächeln, aber ihr Stolz hielt sie zurück.
“Personal sollte der Familie nicht zu nahe kommen”, wiederholte sie innerlich. Eine Stunde später ging sie in den Garten hinunter. “Pawel, Sie arbeiten hier, Sie spielen nicht mit den Kindern”, sagte sie kühl. “Entschuldigen Sie, Anna Romanovna”, antwortete er ruhig. “Sonja hat gefragt, ob sie helfen darf. Ich dachte, es wäre gut für sie zu lernen, wie Pflanzen wachsen.”
Seine Stimme war sanft, aber bestimmt. Keine Unhöflichkeit, keine Entschuldigung, nur Ehrlichkeit. Anna sagte nichts und ging, spürte aber eine seltsame Beunruhigung in ihrer Seele. Von diesem Tag an verbrachten die Kinder mehr Zeit im Garten. Sie halfen Pawel, trugen Wasser, sammelten Blätter, bauten ein kleines Haus aus Ästen.
Anna versuchte es zu verbieten, aber jedes Mal, wenn sie ihre Gesichter sah, fand sie nicht die Kraft dazu. Manchmal beobachtete sie vom Fenster aus. Pawel erzählte den Kindern Geschichten aus seiner Kindheit, über das Dorf, in dem er gelebt hatte, über den Fluss, in dem er gefischt hatte. Er beschwerte sich nicht, prahlte nicht, er sprach einfach aufrichtig, wie ein Mensch ohne Falschheit. Sonja begann wieder zu lachen.
Mischa wurde ruhiger und brachte ihr Blumen aus dem Garten. Eines Abends, als es anfing zu regnen, sah Anna vom Fenster aus, wie Pawel im strömenden Regen stand und die alte Schaukel reparierte, auf der die Kinder früher mit ihrem Vater geschaukelt hatten. Sie ging hinaus. “Was machen Sie da? Sie werden nass!”, sagte sie streng. “Ihre Kinder haben darum gebeten, dass die Schaukel wieder funktioniert”, antwortete er, ohne den Kopf zu heben.
“Sie sagten, ihr Vater habe darauf immer gelacht.” Anna konnte nichts sagen. Ihr Herz zog sich zusammen. Er hätte das nicht wissen dürfen. Es vergingen einige Wochen. Der Garten blühte auf, als wäre er zum Leben erwacht. Die Kinder warteten jeden Tag auf Pawel, und Anna, obwohl sie versuchte, es nicht zu zeigen, begann, seine Arbeit zu schätzen. Er kümmerte sich nicht nur um die Pflanzen, sondern schien auch den Atem des Lebens ins Haus zurückgebracht zu haben.
Aber in Annas Innerem tobte ein Kampf. Sie ertappte sich immer öfter bei dem Gedanken an ihn, an seine Ruhe, daran, wie gut er zuhören konnte, daran, dass die Kinder in seiner Nähe glücklich waren. Sie ärgerte sich über diese Gedanken. “Er ist nur ein Gärtner”, sagte sich Anna. “Und ich bin die Herrin dieses Hauses.” Und dann, eines Samstagmorgens, kehrte Anna früher als gewöhnlich nach Hause zurück. Leichter Rauch stieg aus dem Garten auf.
Zuerst erschrak sie – war es ein Feuer? –, aber als sie auf die Terrasse trat, erstarrte sie. Pawel stand im Hof. Auf dem Grill brutzelten Würstchen, Fleisch und Brot. Die Kinder rannten daneben in Schürzen herum, mit Mehl bekleckert, glücklich. Sonja hielt einen Teller mit Tomaten, und Mischa wendete die Spieße mit einer Zange. Anna traute ihren Augen nicht. “Was geschieht hier?” Ihre Stimme klang wie Donner. Die Kinder zuckten vor Schreck zusammen.
Pawel drehte sich um. “Anna Romanovna, entschuldigen Sie, die Kinder wollten ein Picknick machen. Ich dachte, es wäre im Hof am sichersten.” “Sie haben entschieden, dass Sie mein Haus wie einen Vergnügungspark nutzen können?” In ihrer Stimme schwang Verletzung und Wut mit. “Nein, ich wollte nur, dass…” “Genug”, unterbrach sie ihn. “Packen Sie alles zusammen und gehen Sie. Sofort.” Pawel erstarrte.
Sein Blick war ruhig, aber man sah den Schmerz darin. “Gut”, sagte er leise und löschte die Glut. Die Kinder liefen zur Mutter. “Mami, schimpf nicht mit Onkel Pascha!” Sonja klammerte sich an ihren Arm. “Er wollte nur, dass wir glücklich sind.” Anna antwortete nicht. Sie drehte sich um und ging ins Haus, spürte, wie ihr Herz immer schneller schlug. Ihre Seele war voller Widersprüche.
Er wagte es, die Grenzen zu verletzen. “Das Gesinde muss seinen Platz kennen”, redete sie sich ein. Aber irgendwo tief drinnen brach etwas. Sie blieb am Fenster stehen und sah hinunter. Pawel sammelte schweigend seine Sachen ein, und die Kinder standen neben ihm, einander umarmend. Er sah zum Haus hinauf, als wollte er etwas sagen, aber murmelte nur leise: “Auf Wiedersehen.”
Mischa stürzte sich auf ihn und umarmte ihn: “Onkel Pascha, geh nicht.” Anna wandte sich ab, ihre Augen brannten. Seitdem war der Garten wieder leer. Und zum ersten Mal seit zwei Jahren verstand Anna, was schlimmer sein konnte als Einsamkeit: die Stille, nachdem der Mensch gegangen war, der das Leben zurückbringen konnte. Eine Woche war seit dem unglückseligen Barbecue vergangen.
Das Haus versank wieder in jene Stille, die Anna einst für ihren Zufluchtsort gehalten hatte, die nun aber ihre Strafe war. Sonja hörte auf zu lächeln. Mischa wurde reizbar, stritt mit dem Kindermädchen, weigerte sich, in den Garten zu gehen. Und jeden Abend hörte Anna dasselbe aus ihrem Zimmer: “Mami, wann kommt Onkel Pascha zurück?” Sie antwortete nicht, schloss manchmal die Augen und stellte sich vor, wie sie wieder das Kinderlachen auf dem Rasen hörte.
Manchmal ertappte sie sich dabei, wie sie auf die Terrasse ging und dorthin sah, wo Pawel einst gearbeitet hatte. Aber dort war jetzt Leere. Sogar die Blumen schienen, als würden sie die Stimmung der Hausherrin spüren, zu welken. Eines Morgens ging Anna in den Garten. Auf der Bank, auf der Pawel gewöhnlich gesessen hatte, lag ein kleines Notizbuch. “Wahrscheinlich vergessen”, dachte sie, hob es auf und schlug es auf.
Auf der ersten Seite eine saubere Handschrift: “Mehr als… Wenn Sie das lesen, bin ich bereits gegangen. Danke, dass Sie mir die Möglichkeit gegeben haben, mich wieder nützlich zu fühlen.” Weiter folgten Aufzeichnungen, kurze Notizen, Beobachtungen, Gedanken. “Mehr als… Mischa hat heute zum ersten Mal gelächelt. Ich hatte nicht erwartet, dass kindliche Aufrichtigkeit in der Lage ist, fremde Wunden zu heilen.”
“Anna Romanovna ist eine starke Frau, aber hinter ihrer Stärke steckt Einsamkeit. Sie frisst sie von innen auf. Meine Lena hätte gelächelt, wenn sie gesehen hätte, wie diese Kinder wieder Freude lernen.” Anna las die Zeilen immer wieder. “Meine Lena”, wer war das? Und plötzlich fand sie in der Tasche des Notizbuches ein Foto. Darauf stand Pawel neben einer Frau und einem kleinen Mädchen von etwa sechs Jahren.
Alle drei lächelten. Auf der Rückseite stand: “Mehr als… Lena und Kira. Meine Mädchen, 2017.” Anna spürte, wie Kälte ihren Körper durchfuhr. Er hatte also auch seine Familie verloren. Noch am selben Tag bat sie den Verwalter, herauszufinden, wo Pawel jetzt arbeitete. Er kam am Abend zurück. “Er ist zu seiner Schwester aufs Land gefahren, sagte, er wolle ganz von vorn anfangen.”
Anna sah lange aus dem Fenster. Ihr Herz sagte ihr, dass sie das nicht so lassen durfte. Drei Tage später setzte sie sich ins Auto und fuhr los. Die Straße führte aus der Stadt hinaus, vorbei an Feldern, wo der Weizen goldgelb leuchtete. In der Ferne waren die Häuser des Dorfes zu sehen. Sie hielt vor einem kleinen Haus mit grünem Dach. Am Tor stand Pawel in einem alten Hemd, Eimer in den Händen.
Er erstarrte, als er sie sah. “Anna Romanovna…” “Nennen Sie mich einfach Anna”, antwortete sie leise. Eine Pause hing zwischen ihnen, nur der Wind raschelte im Laub. “Ich habe Ihr Notizbuch gelesen”, sagte sie. “Verzeihen Sie, wenn ich Ihre Privatsphäre verletzt habe.” “Macht nichts, da sind keine Geheimnisse drin. Alles, was ich geschrieben habe, ist die Wahrheit.” Anna nickte. “Wer ist Lena?” Er seufzte und setzte sich auf die Bank.
“Meine Frau und Kira, unsere Tochter, starben vor vier Jahren. Gasexplosion in der Wohnung. Ich war damals auf Schicht. Er brach in der Stimme ab. “Ich kam zu spät.” Anna senkte den Blick. Jetzt war alles klar. Auch dieser Mann trug einen Schmerz in sich, der ihrem eigenen ähnelte. “Danach bin ich aus der Stadt weggezogen”, fuhr er fort. “Ich habe auf dem Bau gearbeitet, dann im Gewächshaus.
Ich wollte einfach nur Ruhe. Als Ihr Verwalter mich zu Ihnen ins Haus rief, dachte ich, ich würde mich nur um die Pflanzen kümmern. Aber es stellte sich heraus, dass ich anfing, mich um etwas Größeres zu kümmern.” “Um was?” fragte sie fast flüsternd. “Um Ihre Kinder und vielleicht um Ihr Herz.” Diese Worte klangen leise, ohne jede Andeutung von Flirt, einfach als das Eingeständnis eines Mannes, der nicht lügen konnte.
Anna spürte, wie sich ihre Kehle zusammenschnürte. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie saßen lange schweigend da. Dann fragte Pawel: “Wie geht es den Kindern?” “Sie vermissen Sie”, gab sie zu. “Und ich auch.” Er hob den Blick. “Warum haben Sie mich dann weggeschickt?” Sie schloss die Augen. “Weil ich Angst hatte. Ich war es nicht gewohnt, dass jemand meiner Familie so nahe kommen konnte. Ich hatte Angst, die Kontrolle zu verlieren, und dann verstand ich, dass ich nicht die Kontrolle, sondern die Wärme verloren hatte.” Pawel sagte nichts.
Er nickte nur, als würde er es ohne Worte verstehen. Eine Woche später lud Anna ihn ein zurückzukommen. “Nicht als Gärtner”, stellte sie klar, “einfach als Freund der Familie.” Er stimmte zu. Die Kinder schrien vor Freude, als sie ihn sahen. Sonja stürzte sich in seine Arme. Mischa brach beinahe in Tränen aus. Seitdem erklang wieder Lachen im Haus. Pawel kümmerte sich nicht nur um den Garten, sondern half den Kindern auch beim Zubereiten des Frühstücks, beim Bauen von Baumhäusern aus Ästen und beim Veranstalten von Picknicks.
Anna beobachtete zuerst von der Seite, dann begann sie, sich anzuschließen. Eines Abends lud Pawel sie alle zum Abendessen am Lagerfeuer ein. Er hatte Schaschlik zubereitet, genau wie damals, aber diesmal saß Anna neben ihm. “Erinnern Sie sich, Sie waren damals wütend”, lächelte er. “Und wie”, lachte sie. “Ich dachte, Sie hätten eine Revolution in meinem Garten angezettelt.” “Ich wollte nur, dass die Kinder den Geschmack des Lebens spüren.”
Sie sah ihn aufmerksam an. In seinen Augen lag Ruhe, nicht Reichtum, nicht Ehrgeiz, einfach Güte. Jene, die man nicht kaufen konnte. Der Herbst brachte Kühle, die Blätter färbten sich golden. Anna bemerkte, dass sie den Morgen nicht mehr wegen ihrer Aufgaben erwartete, sondern um zu hören, wie Pawel sie am Tor begrüßte. Er wurde Teil ihres Lebens, ruhig, zuverlässig, wie die Wurzel eines Baumes, die die Erde hält, aber unsichtbar bleibt.
Eines Abends, als die Kinder bereits schliefen, ging Anna auf die Terrasse. Pawel reparierte eine Laterne. “Sie machen wieder alles selbst”, sagte sie. “Gewohnheit. Früher habe ich alles für meine gemacht, jetzt für meine hier”, lächelte er. Er sah sie an und sagte leise: “Ich mache es für uns.” Diese Worte hingen in der Luft. Anna wandte den Blick nicht ab.
Sie verstand plötzlich, dass sie zum ersten Mal seit Jahren keinen Schmerz mehr empfand. Stattdessen fühlte sie Ruhe und Dankbarkeit. Es vergingen einige Monate. Im Winter blieb Pawel im Haus, half im Haushalt, stellte mit den Kindern den Weihnachtsbaum auf, fuhr mit ihnen Schlitten. Anna versteckte ihre Gefühle nicht. Jetzt musste sie keine Angst mehr haben. Eines Abends fragte Mischa: “Mami, bleibt Onkel Pascha jetzt für immer bei uns?” Anna sah Pawel an und lächelte. “Ich denke schon.”
Pawel wurde verlegen, aber in seinen Augen blitzte Licht auf. Im Frühling pflanzten sie zusammen einen neuen Garten. Anna hielt die Setzlinge in den Händen. Pawel grub die Erde um. Die Kinder lachten. “Diese Bäume werden groß werden”, sagte er, “genau wie ihr.” Sonja sah auf: “Und werden wir wieder Barbecue machen?” “Sicher”, antwortete Anna, “aber jetzt wird es unsere Tradition sein.” Als die Sonne hinter dem Horizont versank, sah Anna ihr Haus an.
Es wirkte nicht mehr leer. Jetzt war es ein echtes Zuhause, mit dem Geruch von Rauch, Kinderlachen und leiser, aufrichtiger Liebe. Pawel trat näher und sagte: “Wissen Sie, ich dachte immer, ein Gärtner kümmert sich nur um Pflanzen.” Anna lächelte: “Aber es stellte sich heraus, dass er Herzen heilen kann.” Er nahm ihre Hand. Und in diesem Moment verstand Anna: “Manchmal zerstört das Leben alles, damit an der Stelle des Schmerzes etwas Neues wachsen kann.” Wie ein Garten, der nach einem langen Winter erblüht.