Ihre Familie verkaufte sie, weil sie eine „KRÜPPELIN“ war… Aber drei Tage später erfuhr der BERGEINSIEDLER die WAHRHEIT 

Ihre Familie verkaufte sie, weil sie eine „KRÜPPELIN“ war… Aber drei Tage später erfuhr der BERGEINSIEDLER die WAHRHEIT

Der erste Schnee fiel plötzlich, leise, ohne Vorwarnung, als hätte der Himmel beschlossen, alle Spuren des Herbstes über Nacht auszulöschen. Die Berge unter den blauen Pässen versanken in einem weißen Schleier, und die Äste bogen sich kaum unter der Last des flauschigen Schnees. Unten im Tal flackerten die seltenen Lichter eines Dorfes, wo die Menschen die Fensterläden schlossen und die Öfen heizten.

Und hoch oben, inmitten von Schneewehen und Felsen, saß ein einsamer Mann in einem warmen Schaffellmantel auf einer alten Holzbank am Ofen. Sein Name war Arkadi. Einst war er Jäger und Spurenleser gewesen. Er kannte jeden Pfad, jeden Spalt in den Bergen. Doch seit seine Familie bei einer Lawine ums Leben gekommen war, hatte er die Welt der Menschen verlassen und war in die Berge gegangen, in die Einsamkeit. Zuerst dachte er, es sei nur für eine Weile, aber dann blieb er für immer.

ЕЁ СЕМЬЯ ПРОДАЛА ЕЁ за то, что она была «КАЛЕКОЙ»… Но через ТРИ ДНЯ горный  ОТШЕЛЬНИК узнал ПРАВДУ

Hier, inmitten von Kiefern und Wind, ließ der Schmerz nach. Er gewöhnte sich an die Stille, an die Gespräche mit dem Feuer, daran, dass jeder Tag dem vorherigen glich. Doch an diesem Abend änderte sich alles. Der Wind war scharf, durchdringend, der Himmel schwer, als würde er gleich einstürzen. Arkadi bemerkte, dass sein Hund, die alte Laika Muru, plötzlich hellhörig wurde, den Kopf hob und knurrte.

“Was ist da?” runzelte er die Stirn. “Ist ein Bär hereingekommen?” Aber das Bellen war seltsam, nicht drohend, sondern besorgt. Arkadi nahm die Laterne, zog seinen Schaffellmantel an und ging hinaus. Der Schnee fiel wie eine dicke Wand. Seine Schritte versanken. Sein Atem wurde sofort von Reif bedeckt. Und plötzlich, etwa zehn Meter von der Hütte entfernt, sah er etwas Dunkles im weißen Schnee. Er trat näher und erstarrte.

Es war ein Mädchen, jung, vielleicht siebzehn, achtzehn Jahre alt. Sie zitterte am ganzen Körper, ihre Lippen waren blau, ihr verfilztes und nasses Haar klebte ihr im Gesicht. Sie trug nur ein dünnes Leinenkleid, zerrissen und schmutzig, und darunter barfuß. Ein Fuß war mit einem groben Lappen verbunden, der von Blut durchtränkt und gefroren war.

“Mein Gott!” flüsterte Arkadi und hob sie vorsichtig auf seine Arme. Sie war federleicht, wie ein Schatten. Er trug sie schnell in die Hütte, legte sie auf die Bank am Ofen und bedeckte sie mit einer alten Schafwolldecke. Das Mädchen stöhnte leise, ihre Lippen bewegten sich kaum. “Hey, hörst du mich?” fragte er leise, sich über sie beugend. Sie versuchte etwas zu sagen, hauchte aber nur ein paar unverständliche Worte aus. “Nein, geben Sie mich nicht her, bitte.” Arkadi runzelte die Stirn. “Pscht. Niemand wird dich anfassen. Ruhig.” Er heizte den Ofen, kochte Wasser, holte eine alte Kräutertinktur gegen Erkältung und Angst hervor und schnitt dann den Lappen von ihrem Bein. Die Wunde sah furchtbar aus, alt, aber schlecht verheilt. Offenbar war der Knochen irgendwann gebrochen und nicht richtig gerichtet worden.

Deswegen hinkte sie. Am Morgen erwachte das Mädchen. Ihre Wimpern zitterten, ihre Augen waren graugrün, wachsam wie bei einem Tier in der Falle. “Wo bin ich?” flüsterte sie. “Bei einem lebenden Menschen”, antwortete Arkadi. “In den Bergen. Mein Name ist Arkadi. Und deiner?” “Lada“, sagte sie leise. “Ich bin geflohen.” Er reichte ihr wortlos einen Becher mit heißem Aufguss. “Trink.”

“Erzähle später.” Sie nahm ein paar Schlucke und weinte plötzlich. Geräuschlos, einfach still, als würden die Tränen von innen herabfließen. Arkadi unterbrach sie nicht. Er wusste, lass sie weinen. Manchmal überlebt man nur so. Als sie sich ein wenig beruhigt hatte, begann sie zu sprechen: zuerst zögerlich, dann etwas mutiger. “Meine Familie, sie haben mich verkauft.”

Arkadi sah auf. “Wie verkauft?” “Sie sagten, ich sei eine Schande, dass eine Krüppel niemanden braucht, nur eine Last. Und ein Mann aus dem Nachbardorf, er hat bezahlt. Er wollte, dass ich seine Frau werde. Aber als er sah, dass ich nicht laufen konnte wie alle anderen, schlug er mich. Er sagte, ich sei eine Betrügerin. Ich bin geflohen.” Arkadi ballte die Fäuste. Er hatte viel gesehen in seinem Leben, sowohl das Böse als auch die Ungerechtigkeit. Aber dass die eigene Familie eine Tochter verkaufen konnte, war unvorstellbar. “Wie viele Tage bist du gelaufen?” “Drei”, antwortete sie. “Drei Tage durch die Berge. Ohne Essen bin ich einfach gelaufen, bis ich umfiel.” Er sah ihre Füße an, ihre dünnen, fast durchscheinenden Hände. “Du bist stark, Lada”, sagte er leise. “Sehr.” Sie lächelte schwach, ungläubig. “Das hat mir noch nie jemand gesagt.” Zwei Tage vergingen.

Sie erholte sich allmählich. Arkadi fertigte ihr eine Krücke aus Haselnussholz an und half ihr, sich in der Hütte zu bewegen. Muru, der Hund, wich ihr vom ersten Tag an nicht von der Seite, legte sich ihr zu Füßen und beschützte sie wie einen Welpen. Manchmal ertappte sich Arkadi dabei, wie er nachts ihrem Atem lauschte, leise und gleichmäßig. In diesem Geräusch lag etwas Lebendiges, Echtes, das er schon lange nicht mehr gehört hatte.

Doch eines Nachts erwachte er von einem seltsamen Geräusch. Lada saß am Ofen und sah ins Feuer. In ihren Händen hielt sie ein Stück verkohltes Holz, und sie zeichnete auf einem Brett. Es waren keine einfachen Kritzeleien, sondern feine, ordentliche Muster, wie Ornamente. “Was machst du da?” fragte er mit verschlafener Stimme. Sie zuckte zusammen. “Verzeihung, ich wollte dich nicht wecken.”

“Ich zeichne einfach, seit meiner Kindheit.” Arkadi trat näher und erstarrte. Auf dem Brett war ein Wappen abgebildet, alt, kompliziert, mit unverständlichen Symbolen und geflügelten Figuren. “Woher kennst du das?” wunderte er sich. Lada blickte zu Boden. “Das ist aus einem Buch, das ich bei uns zu Hause gesehen habe. Papa hat es versteckt, und dann wurde es weggenommen.” “Wer hat es weggenommen?” “Leute. Sie kamen in der Nacht. Ich bin damals die Stufen hinuntergefallen und habe mir das Bein verletzt. Und am Morgen sagte mein Vater, es sei nichts gewesen.” Arkadi runzelte die Stirn. Etwas in ihren Worten stimmte nicht. Eine einfache Familie aus einem armen Dorf konnte keine alten Symbole aufbewahren. Solche hatte er einst auf alten Klosterschriftrollen gesehen. Er nahm das Brett vorsichtig, betrachtete die Zeichnung und erkannte, dass er es schon einmal gesehen hatte, vor langer Zeit, als er Archäologen als Führer diente.

Dieses Wappen war in eine Platte eines alten Tempels eingemeißelt, der in denselben Bergen verloren war. Etwas bebte in ihm: “Zufall oder Schicksal?” Er sah Lada an. “Bist du sicher, dass deine Eltern einfache Bauern sind?” “Ja”, flüsterte sie, doch in ihrer Stimme schwang Unsicherheit mit. “Und deine Mutter? Wo ist sie jetzt?” “Sie starb, als ich klein war. Das sagte mein Vater.” Arkadi antwortete nichts, sondern stellte das Brett nur langsam wieder ab. Er verstand plötzlich, dass die Geschichte dieses Mädchens viel tiefer ging, als es schien. Und vielleicht war die Wahrheit, die sie selbst nicht kannte, in der Lage, alles auf den Kopf zu stellen. In dieser Nacht schlief er lange nicht, lauschte dem Wind, der gegen das Dach schlug, dem Knistern des Holzes, und dachte darüber nach, warum das Schicksal sie gerade hierher, zu ihm, geführt hatte.

Am dritten Tag, als der Schneesturm nachließ, beschloss er, ins Tal hinunterzugehen, um herauszufinden, was über das verschwundene Mädchen geredet wurde. Und genau da, am Abstieg, traf Arkadi einen Mann, der alles ändern sollte. Aber dazu später mehr, denn genau in diesem Moment erkannte der Einsiedler zum ersten Mal: Lada war nicht nur eine Krüppelin, sie war der Schlüssel zu einem schrecklichen Geheimnis, zu einer alten Sünde, die tief unter dem Schnee dieser Berge verborgen lag. Unten, am alten Pfad, stand ein Gasthaus.

Rauch stieg aus dem Schornstein, es roch nach gekochtem Bier und nassem Holz. Arkadi trat ein und klopfte sich den Schnee von den Stiefeln. Die Leute in der Ecke verstummten augenblicklich. Die Erscheinung des Bergeinsiedlers sorgte immer für Geflüster. Man hielt ihn für seltsam, fast nicht menschlich, aber man fürchtete ihn auch. Er trat schweigend an den Tresen. “Wasser”, sagte er kurz.

Der beleibte Wirt mit grauen Schläfen reichte ihm einen Krug und kniff die Augen zusammen. “Du warst lange nicht unten, Arkadi. Was suchst du?” “Ich habe gehört, vor Kurzem ist ein Mädchen aus dem Nachbardorf verschwunden. Jung, hinkend. Sie hieß wohl Lada.” Der Mann seufzte schwer. “Gehört. Man sagt, sie sei in den Bergen umgekommen. Man sucht sie nicht mehr.” “Warum?” Arkadis Stimme wurde schärfer. “Nun, wer braucht sie schon? Eine Krüppel. Die Familie hat sich losgesagt, und der, der sie gekauft hat, ist ein Säufer. Man sagt, sie sei von ihm geflohen, und er hat geschworen, sie zu finden und zu bestrafen.” “Kennst du den Namen dieses Mannes?” “Ich kenne ihn, aber wofür brauchst du ihn?” Der Wirt wurde misstrauisch. “Sein Name ist Sawelij, sein Spitzname ‘die Eule‘. Ein ehemaliger Schuldeneintreiber, er lebt am alten Pass.” Arkadi nickte und ging, ohne sich umzublicken. Der Weg zum Pass führte durch einen dichten Wald, in dem der Schnee noch nicht geschmolzen war.

Er ging schnell, ohne Müdigkeit zu spüren. In seiner Brust staute sich eine schwere, heiße Wut an, nicht nur auf jene Eule, sondern auf die ganze Welt, die das Mädchen wie eine unnötige Sache weggeworfen hatte. Am Haus der Eule stand ein Karren, und der Besitzer selbst hantierte in der Diele. Dick, mit rotem Gesicht und Augen wie zwei Perlen. Als er Arkadi sah, spannte er sich sofort an. “Wer bist du?” “Ich komme, um über Lada zu sprechen”, sagte Arkadi leise.

“Über die Krüppel? Und was geht es dich an?” “Ich will wissen, warum du sie gekauft hast.” Die Eule grinste. “Was gibt es da zu wissen? Für ein paar Silberlinge gab ihr eigener Vater sie mir. Er sagte: ‘Kein Verlust, sie ist sowieso nutzlos.’ Ich wollte eine Frau, also nahm ich sie. Aber als ich sah, dass ihr Bein krumm ist, wofür brauche ich sie? Soll sie verschwinden.” Arkadi antwortete nicht, sondern trat nur einen Schritt näher.

Die Eule, bevor er etwas begreifen konnte, erhielt einen kurzen, präzisen Schlag in die Brust. Der Mann sank in den Schnee und keuchte. “Wenn du sie auch nur mit einem Wort anrührst, werde ich dich in denselben Schneewehen vergraben. Verstanden?”, zischte Arkadi. Er drehte sich um und ging und ließ den anderen in der Kälte röcheln. Als Arkadi in die Hütte zurückkehrte, stand Lada am Fenster.

Sie wirkte ruhiger, aber in ihren Augen lag immer noch Wachsamkeit. “Warst du im Dorf?” fragte sie. “Ich war dort. Niemand sucht dich mehr.” Sie lächelte schwach. “Das heißt, ich existiere jetzt quasi nicht mehr.” “Das stimmt nicht.” “Doch, oder nicht? Lada senkte den Blick. Mein ganzes Leben lang habe ich nur gehört, dass ich falsch, nutzlos, eine Last bin. Und irgendwann habe ich es selbst geglaubt.”

Arkadi trat näher. “Sollen die Leute denken, was sie wollen. Die Berge fragen nicht, wer du bist. Sie sehen nur, ob du überleben wirst.” Sie sah ihn lange an, als wollte sie verstehen, ob er selbst an diese Worte glaubte. Dann sagte sie leise: “Weißt du, ich habe keine Angst, wenn ich bei dir bin.” Diese Worte trafen ihn stärker, als er erwartet hatte.

Er wandte den Blick ab, als hätte er Angst, dass sie etwas in ihm lesen würde, das er nicht zeigen wollte. Eine Woche verging. Lada konnte bereits mit der Krücke gehen und half Arkadi bei der Hausarbeit. Sie beklagte sich nicht über Schmerzen, verharrte aber manchmal, blickte auf die Berge, als würde sie ihnen zuhören. Eines Morgens, als die Sonne durch den Nebel brach, sah Arkadi, wie sie am Ausgang saß und in den Himmel blickte.

In ihren Händen hielt sie dasselbe Brett mit dem Wappen. “Zeichnest du wieder?” Sie nickte. “Ich habe mich erinnert, wo ich dieses Zeichen gesehen habe. Wir hatten zu Hause ein Medaillon mit demselben Symbol. Meine Mutter hat es immer getragen. Als sie starb, hat mein Vater es versteckt und mir verboten, darüber zu reden. Er sagte: ‘Das ist nicht dein Blut.‘” Arkadi erstarrte. “Was bedeutet ‘nicht dein Blut’? Ich verstehe nicht.” “Ich war damals klein. Aber vielleicht bin ich nicht ihre Tochter?” Er trat näher. Das Wappen war seltsam. Zwei gekreuzte Schlüssel und darüber ein Vogel mit ausgebreiteten Flügeln. Arkadi erinnerte sich: Dieses Symbol gehörte einem alten Geschlecht, das einst in diesen Bergen lebte und dann verschwand. Es hieß, sie seien bis auf den letzten Mann ausgelöscht worden. “Bist du sicher, dass dein Vater genau das gesagt hat?” “Ja.”

“An jenem Abend, als er mich zum ersten Mal schlug, trafen mich die Worte härter als der kalte Wind.” Am Abend, als Lada eingeschlafen war, trug Arkadi das Brett nach draußen und betrachtete das Symbol im Mondlicht. In seinem Inneren schien sich alles zu einer Kette zusammenzufügen. Das alte Wappen, “nicht dein Blut”, das seltsame Verschwinden der Familie jenes Geschlechts. Und plötzlich bekam er Angst. Wenn das alles wahr war, könnten Leute wegen Lada kommen. Nicht wegen ihres Beins, sondern wegen des Blutes, das in ihr floss. Am nächsten Morgen packte er seinen Rucksack. “Wir müssen weg”, sagte er, ohne eine Erklärung. “Wohin?” “Zum Südhang. Dort ist ein altes Kloster, jetzt leer. Niemand wird uns finden.” Sie stellte keine Fragen, sah ihn nur an und nickte. Sie gingen zwei Tage lang. Der Weg war schwer, aber Lada hielt durch, lächelte manchmal sogar, wenn der Wind ihr durch die Haare fuhr.

Am dritten Tag erreichten sie die Ruinen des Klosters: steinerne, mit Moos bewachsene Mauern, halb zerstörte Türme. “Hier?” wunderte sie sich. “Hier. Einst lebten hier Menschen, die Geheimnisse hüteten, und vielleicht gehört eines davon dir.” Arkadi entfachte ein Feuer und ging selbst zu den alten Platten am Altar. Er erinnerte sich, hier ein ähnliches Zeichen gesehen zu haben. Und tatsächlich, auf einem der Steine war das gleiche Wappen.

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