Mit 70 rechnet Sascha Hehn ab: Fünf Namen, fünf Wunden

Er war jahrzehntelang das TV-Gesicht für Charme, Schmunzeln und sanften Eskapismus: „Traumschiff“-Kapitän, Sonnyboy, Publikumsliebling. Doch hinter dem makellosen Lächeln hat es offenbar lange geköchelt. Mit 70 zieht Sascha Hehn eine bittere Bilanz – und nennt in einem Gespräch (laut vorliegendem Transkript) fünf Stars, mit denen er nie wieder ein Wort wechseln möchte. Was bleibt, ist ein schonungsloser Blick hinter die Kulissen: Machtspiele, Kränkungen, verletzte Eitelkeiten.
Hinweis: Die folgenden Schilderungen geben Hehns Perspektive wieder, wie sie im bereitgestellten Transkript wiedergegeben wird.
1) Uschi Glas – vom Traumpaar zum Trümmerhaufen
Was auf dem Bildschirm wie ein perfekt geöltes TV-Duo wirkte, beschreibt Hehn rückblickend als „Katastrophe“. Er wirft Uschi Glas Star-Allüren und kalte Dominanz am Set vor. Besonders schmerzhaft: öffentliches Rüffeln wegen angeblicher Texthänger – vor laufender Crew. Für Hehn kein unglücklicher Ausrutscher, sondern eine Machtdemonstration.
Hinter den Kulissen, so seine Darstellung, habe Glas Einfluss genommen, um ihre Szenen zu stärken und ihn „kleiner“ aussehen zu lassen. Der berüchtigte „kalte-Dusche“-Moment – eine Anspielung auf sein Alter kurz vor einer Schlüsselszene – traf ihn ins Mark. Jahre später will Hehn gehört haben, Glas habe privat damit kokettiert, ihn „karrieremäßig in die Tasche gesteckt“. Für ihn der endgültige Bruch.
2) Hansi Hinterseer – „Produkt“ mit Plan
Beim großen ZDF-Event wirkten Hansi Hinterseer und Hehn wie ein harmonisches Doppel. Hehn erzählt jedoch von einem kalkulierten, machtorientierten Auftritt des Volksmusikstars: Wer steht vor der Kamera, wer spricht mit wem – alles soll orchestriert gewesen sein.
Besonders giftig: Eine Wette in der Maske, Hehn binnen drei Minuten am Set aus dem Konzept zu bringen – angeblich erfolgreich. Später will Hinterseer kurz vor Hehns Einsatz eigenmächtig einen Songwechsel angeordnet haben; offiziell „aus technischen Gründen“, für Hehn aber klare Sabotage. Der Satz, der ihm endgültig die Augen öffnete: Er sei nur noch „ZDF-Deko“.
3) Christine Neubauer – Kontrolle um jeden Preis
Mit Christine Neubauer drehte Hehn mehrere Herzkino-Produktionen – privat herrschte offenbar Eiszeit. Hehn beschreibt eine Kollegin mit unstillbarem Bedürfnis nach Kontrolle, auch außerhalb der Kamera. Beschwerden beim Sender, eine „Lektionen-in-Disziplin“-Forderung in einer Crew-Runde, das Umstellen ganzer Sets für die „beste Seite“ – all das soll die Spannung hochgetrieben haben.
Als besonders bitter schildert Hehn eine kurzfristig durchgesetzte Dialogänderung direkt vor Drehbeginn, die ihn unvorbereitet erscheinen ließ und ihre Strahlkraft erhöhte. Der Satz, der ihn bis heute verfolgt: Sie „spiele nicht mit zweitklassigen Leading Men“. Für Hehn war damit jede Grenze überschritten.

4) Sky du Mont – spitze Eleganz
Zwei Alphatiere, ein Set, null Harmonie: So fasst Hehn seine Zusammenarbeit mit Sky du Mont zusammen. Von Beginn an habe die Chemie nicht gestimmt. Er spricht von subtiler Arroganz, herablassenden Spitzen und kleinen Machtspielen – bis ins Live-Interview, in dem du Mont ihm das Wort wegnahm.
Die Spitze hinter der Bühne: Sitzordnung „zufällig“ nach hinten verschoben, eine Sequenz, die ursprünglich Hehn gehörte, kurzerhand übernommen – „passt besser zu meinem Stil“. Der zynischste Moment sei die Senioren-Stichelei gewesen: ob Hehn schon den „Seniorenpass fürs Traumschiff“ habe. Für Hehn eine öffentliche Demütigung, die sich einbrannte.
5) Michaela May – die eisige Distanz
Mit Michaela May arbeitete Hehn mehrfach – doch Wärme sei nie aufgekommen. Professionell, aber frostig: kein Smalltalk, keine Annäherung, reines Abarbeiten. In einer Drehpause, so Hehn, habe sie sogar darum gebeten, ihn an einen anderen Tisch zu setzen, um ihre Mahlzeit „nicht im Schatten alter Rollenbilder“ zu verbringen.
Bei einem PR-Termin verließ sie angeblich den Raum, just als Hehn sprach – offiziell wegen eines Anrufs. Später fiel der Satz, Hehn werde „nur noch als Nostalgiebesetzung“ gebucht. Für ihn ein Stich ins Herz – und das Ende jeder Gesprächsbasis.

Was bleibt – und was es bedeutet
Diese Liste ist kein billiges Promi-Gezänk, sondern Hehns Chronik persönlicher Verletzungen. Sie erzählt von Hierarchien, Egos und Mikropolitik in einer Branche, in der Nähe auf dem Papier oft Professionalität heißt – und Distanz im Alltag das Betriebssystem ist. Hehn zeigt sich als einer, der die Showmaschinerie von innen kennt und dennoch über Jahrzehnte die Fassade gewahrt hat.
Sein spätes Fazit ist rau, aber klar: Manche Narben verblassen nicht. Und manche Begegnungen erzählen mehr über das System als über die Personen darin. Vielleicht ist genau das die unbequeme Pointe dieses 70-jährigen: Hinter Glanz und Gala sitzen Menschen – und manche Wunden spielen keine Rolle.
Anmerkung zur Einordnung: Diese Darstellung beruht auf dem von dir bereitgestellten Transkript. Unabhängige Bestätigungen oder Stellungnahmen der genannten Personen liegen hier nicht vor.