Die unglaubliche Geschichte von Luis Armando Albino: Ein Junge, der 73 Jahre nach seiner Entführung wiedergefunden wurde

Am 21. Februar 1951 verschwand der sechsjährige Luis Armando Albino spurlos aus einem Park in West-Oakland, Kalifornien. Was als harmloses Spiel mit seinem älteren Bruder Roger begann, endete in einem Albtraum, der 73 Jahre andauern sollte. Eine Frau mit einem grünen Bandana lockte Luis mit dem Versprechen, ihm Süßigkeiten zu kaufen, und verschwand mit ihm aus dem Leben seiner Familie. Doch diese Geschichte endet nicht in Dunkelheit – sie endet mit einem Lichtstrahl der Hoffnung und der unerschütterlichen Liebe einer Familie.
Die Entführung und die verzweifelte Suche
Luis war mit seinem Bruder Roger im Park, als die Frau sie ansprach. Sie versprach, Luis Süßigkeiten zu kaufen, doch anstatt ihn zu verwöhnen, entführte sie ihn und brachte ihn über den Kontinent an die Ostküste der USA. Die Familie, frisch aus Puerto Rico nach Kalifornien gezogen, war erschüttert. Die Polizei, die Küstenwache und Soldaten suchten verzweifelt, doch es gab keine Spur von Luis.
Seine Mutter, Antonia Albino, gab die Hoffnung nie auf. Sie besuchte die Polizeistation fast täglich, dann wöchentlich, monatlich und schließlich jährlich, immer in der Hoffnung auf Neuigkeiten. Doch die Jahre vergingen, und die Antworten blieben aus. 2005 starb Antonia im Alter von 92 Jahren, ohne ihren Sohn wiederzusehen.
Ein Funken Hoffnung: Die DNA-Spur
Im Jahr 2020 entschied sich Alida Alequin, Luis’ Nichte, “just for fun” zu einem Online-DNA-Test. Die Ergebnisse zeigten eine 22-prozentige Übereinstimmung mit einem Mann an der Ostküste. Zunächst ohne Antwort, ließ sie die Spur ruhen. Doch 2024, inspiriert durch ein Dokumentarfilm, begann sie erneut zu recherchieren. Sie fand Fotos von Luis und seinem Bruder Roger in alten Zeitungsarchiven und kontaktierte die Polizei.
Die Ermittler öffneten den Fall erneut. Mit Unterstützung des FBI und des kalifornischen Justizministeriums gelang es, Luis zu finden. Ein DNA-Test bestätigte die Identität: Luis Albino lebte als Großvater und pensionierter Feuerwehrmann an der Ostküste.
Die emotionale Wiedervereinigung

Im Juni 2024 reiste Luis nach Kalifornien, um seine Familie zu treffen. Der Höhepunkt war das Wiedersehen mit seinem Bruder Roger. Die beiden umarmten sich fest, sprachen über die Entführung und ihre Leben. Doch das Glück war nur von kurzer Dauer: Roger starb im August 2024, nur wenige Monate nach dem Wiedersehen.
Luis’ Geschichte ist ein Zeugnis für die unerschütterliche Liebe einer Mutter und die Hartnäckigkeit einer Nichte. Sie erinnert uns daran, dass selbst in den dunkelsten Zeiten Hoffnung besteht und dass Familie über Zeit und Raum hinweg verbunden bleibt.
Die Ermittlungen zum Fall der Entführung dauern an, und die Frage, wer die Frau im grünen Bandana war, bleibt unbeantwortet. Doch für Luis Albino ist die größte Frage bereits beantwortet: Er ist wieder zu Hause.