Terence Hill: Ein Leben zwischen Ruhm, Verlust und stiller Stärke

Terence Hill – der Name weckt Erinnerungen an ikonische Filme wie „Vier Fäuste für ein Halleluja“, „Die rechte und die linke Hand des Teufels“ und „Mein Name ist Nobody“. Mit seiner charismatischen Ausstrahlung, dem charmanten Lächeln und den legendären Filmpartnerschaften, vor allem mit Bud Spencer, prägte er das Kino und wurde zu einer Legende des europäischen Films. Doch hinter der Leinwandfigur, die für Humor, Freundschaft und Abenteuer steht, verbirgt sich ein Mann, der tiefgreifende persönliche Tragödien durchlebt hat. Ein Mann, dessen Leben von Verlust und Verzicht geprägt wurde, aber auch von einer bemerkenswerten inneren Stärke und einem unerschütterlichen Glauben an die Liebe und Familie.
Der frühe Ruhm und das Leben mit Bud Spencer
Terence Hill wurde am 29. März 1939 in Venedig geboren und wuchs in einer Zeit auf, in der Kino eine noch fast mystische Bedeutung hatte. Schon als junger Mann verfolgte er das Ziel, Schauspieler zu werden. 1959 startete er seine Karriere in kleineren Rollen, doch der wirkliche Durchbruch kam, als er 1967 an der Seite von Bud Spencer in „Gott vergibt… Django nie!“ erstmals eine echte Zusammenarbeit mit dem späteren Freund und Partner auf der Leinwand hatte.
Zusammen prägten die beiden das Genre des europäischen Spaghetti-Westerns, aber auch die Klamauk-Komödien, die immer mehr Menschen weltweit begeisterten. Filme wie „Vier Fäuste für ein Halleluja“ oder „Die rechte und die linke Hand des Teufels“ wurden Kult und machten die beiden unsterblich. Ihre Chemie auf der Leinwand war unverkennbar und die Freundschaft zwischen den beiden war mehr als nur eine berufliche Partnerschaft – sie war eine echte Brüderschaft.
Der tragische Verlust von Ross
Doch hinter dem Erfolg als Schauspieler und dem ständigen Lachen und Schlagen auf der Leinwand verbarg sich eine tiefgreifende Tragödie im Leben von Terence Hill. Der größte Schmerz seines Lebens kam 1990, als sein Sohn Ross, nur 16 Jahre alt, bei einem tragischen Autounfall ums Leben kam. Ross war nicht nur sein Kind, sondern auch sein bester Freund und seine Zukunft. Die Nachricht über seinen Tod traf Hill wie ein Schlag.
„Nichts auf dieser Welt kann einen solchen Schmerz heilen“, sagte er viele Jahre später, als er erstmals öffentlich über den Verlust sprach. In den ersten Jahren nach dem Tod seines Sohnes zog er sich zurück und sprach nicht darüber. Oft ging er alleine in die Berge, weinte, betete und suchte in der Einsamkeit Trost. Seine Frau, Lory Hill, die ebenfalls das Unvorstellbare durchlebte, erzählte später, wie sie ihn nie zuvor so gebrochen gesehen hatte. Es war eine Zeit der Stille, der Trauer und der unfassbaren Leere.
Ein Leben im Stillen und der Rückzug in den Glauben
Der Verlust von Ross markierte einen Wendepunkt in Terence Hills Leben. Die Zeit, die er für sich selbst suchte, führte ihn zu einer spirituellen Reise, die er nie zuvor öffentlich geteilt hatte. Er fand im Glauben einen Weg, mit dem Schmerz zu leben, ohne an ihm zu zerbrechen. Hill besuchte Klöster, las die Bibel und sprach mit Mönchen.
Der Glaube half ihm, wieder zu sich selbst zu finden und einen neuen Sinn im Leben zu entdecken. Dies spiegelte sich auch in seinen späteren Filmprojekten wider. Anstatt sich weiterhin in Action- und Abenteuerfilmen zu präsentieren, suchte er nach Rollen, die ihm persönlich Frieden brachten. Die Rolle des Priesters Don Matteo in der gleichnamigen Serie wurde nicht nur zu einem großen Erfolg, sondern auch zu einer Möglichkeit für Terence Hill, sein inneres Wachstum und seine neue Sicht auf das Leben darzustellen.
„Don Matteo ist das, was ich sein möchte. Jemand, der Gutes tut, ohne sich selbst wichtig zu nehmen“, erklärte er einmal.
Die stille Liebe zu Lory Hill
Ein weiteres entscheidendes Element in Terence Hills Leben ist seine langjährige Ehe mit Lory Hill. Seit fast sechs Jahrzehnten sind sie ein Paar, das sich den Ruhm und die Öffentlichkeit fernhält, aber durch alle Höhen und Tiefen des Lebens zusammensteht. Ihre Liebe begann in einer Zeit, als Hill ein aufstrebender Schauspieler war, und sie erwiderte sofort seine Zuneigung. Ihre Verbindung wuchs und überstand sowohl die Zeit der Trennung während seiner Dreharbeiten als auch die tiefen emotionalen Stürme, die der Verlust ihres Sohnes mit sich brachte.
Lory selbst sagte einmal: „Er ist kein Mann vieler Worte, aber seine Augen sagen alles.“ Sie war es, die ihm durch die dunkelsten Zeiten half. Ihre Beziehung ist ein Beweis dafür, dass wahre Liebe nicht in großen Gesten besteht, sondern in der stillen Treue und im Verstehen des anderen.
„Manchmal“, so Lory, „ist Liebe nicht, was man sagt, sondern dass man bleibt.“