Sie hat das Päckchen aufgegeben und wusste, was es enthielt. Am Aschermittwochabend im Februar 1967 fährt Christel Müller für Z Stunden mit dem Auto von Kempton nach Stuttgart – eine Strecke von ungefähr 185 km. Ihren zwei Kindern hat sie je eine Schlaftablette gegeben, damit sie fest schlafen.
Auf dem Stuttgarter Hauptbahnhof geht die 25-Jährige zum Nachtschalter der Post, um ein Paket an ihren Mann abzuschicken. Dieser arbeitet in Fürstenfeldbruck, nahe München. In dem Paket mit falschem Absender befindet sich eine Flasche Enzianschnaps.
Das Paket erreicht den Fliegerhorst Fürstenfeldbruck zwei Tage später. So wird der NATO-Luftwaffenstützpunkt Ende Februar 1967 zum Schauplatz eines tödlichen Verbrechens. Dieses wird später mit dem Namen „Enzianmord“ in die deutsche Geschichte eingehen…

Zum Zeitpunkt der Ereignisse Absolvieren der 24-Jährige Alois Blumoser aus Erding und der 25-Jährige Werner Müller aus Kempon im Allgäu hier einen Lehrgang beim Deutschen Wetterdienst am Abend des 14. Februar bietet Werner Müller der Empfänger des Pakets seinem erkälteten Stubenkameraden Blumoser von dem mitgeschickten Schnaps an. Dieser trinkt ein Gläschen und bricht kurz darauf im Todeskampf zusammen.
Der Enan Mord, auch übrigens das Wort spricht schon dafür, dass das was war was sich festgesetzt hat, weil es gibt nicht so arg viele MTE die ein Beinamen kriegen, ne. Blumoser hat starke Schmerzen und wird bewusstlos. W. Müller ruft ein Krankenwagen, sein Stubenkamerad wird wenig später abtransportiert. Der vergiftete Schnaps hatte durch Zufall einen unbeteiligten Dritten getroffen. Die Sanitäter bringen Blumoser zum Kreiskrankenhaus Fürstenfeldbruck, dort pumpen die Ärzte den bewusstlosen noch den Magen aus, aber sein Leben ist nicht mehr zu retten.
Die Polizei wird eingeschaltet, noch in derselben Nacht wird Werner Müller zum Verhör vorgeführt. Er schildert der Polizei wie er zu dem Schnaps kam und auch wie er seinem erkälteten Freund nichts ahnend ein Gläschen davon angeboten hatte, als dieser über Husten und Schnupfen klagte. Im Polizeiprotokoll heißt es später: „Vergangenen Donnerstag oder Freitag traf für mich in meiner Unterkunft in Fürstenfeldbruck ein Paket ein, schon als ich das Paket in Empfang nahm, habe ich mich gewundert, dass mir jemand ein solches schickt, weil mir die Person des Absenders völlig unbekannt war…“
Christel Müller sagt aus, dass auch sie sich gut vorstellen könnte, dass ihr früherer Ehemann mit der Sache etwas zu tun hat. Dann gab es ja den Versuch, die Tötung dem Exmann in die Schuhe zu schieben. Das heißt, das sind ja ganz klare gut geplante Vorbereitungshandlungen mit einem sehr logischen Kalkül, nachdem das mysteriöse Paket in Stuttgart abgeschickt worden war und der Ex-Mann von Frau Müller zuletzt auch dort gemeldet war.
Franz Reisacher, der in Kämpen in einem Galvanikbetrieb arbeitet, liest in der Zeitung von dem Giftanschlag und erinnert sich an seinen Freund Georg Weidinger, der ihn vor einigen Wochen um einen ungewöhnlichen Gefallen gebeten hatte. Er hatte ihm erzählt, dass er in seiner Nachbarschaft einen Mann umbringen wolle und bat ihn, ihm etwas Blausäure zu besorgen…
Die Polizei fragt Werner Müller auch nach seiner Familie, denn in den 60er Jahren waren die Täter bei Tötungsdelikten zu 90% im Verwandten- und Freundeskreis zu suchen. Er erzählt von seiner Frau Christel, die zwei Kinder hat, eines davon von ihm und die schon einmal verheiratet war…
Christel Müller beteuert, dass sie nichts über den Inhalt der Flasche wusste, die sie in das Enzianfläschchen für Werner Müller umfüllen wollten. ‚Ich habe so ein altes Zeug reingetan, dass er Durchfall bekommt und brechen muss,‘ sagte sie laut dem Protokoll. Sie betont, dass sie nie daran gedacht hätte, ihren Mann zu töten.
Am nächsten Morgen wird das Landeskriminalamt in München eingeschaltet, da der restliche Enzianschnaps im Abfluss gelandet war. Die Chemiker beginnen mit der Untersuchung und finden Spuren des tödlichen Giftes. ‚Es riecht intensiv nach Bittermandel,‘ sagen sie, und das war der erste Hinweis auf Blausäurevergiftung.
Im Protokoll steht sinngemäß, dass Werner Müller das restliche Gift auf dem Bauernhof seines Vaters versteckt hatte, dort, wo er auch den Marder töten wollte. ‚Ich habe das Zeug dort versteckt, weil ich dachte, es würde irgendwann nützlich sein,‘ sagte er später.
Am ersten Verhandlungstag wirkt Christel Müller schwach und bricht öfter in Tränen aus. Der Amtsarzt muss erst einmal ihre Verhandlungsfähigkeit feststellen. Sie berichtet von ihrer Kindheit, ihrem Familienleben und den Affären. Sie betont aber, dass sie sich schon alleine wegen der Kinder niemals hätte scheiden lassen.
Die Staatsanwaltschaft ist dagegen überzeugt, dass die beiden Angeklagten Werner Müller mit Hilfe des Giftpakets ermorden wollten, um ihr Liebesverhältnis ungehindert weiterführen zu können. ‚Die Staatsanwalt glaubt, dass wir nur aus Liebe gehandelt haben, aber das ist nicht der Fall,‘ sagte Christel Müller vor Gericht.
Der Prozess nimmt immer dramatischere Wendungen, als die Verteidigung der Angeklagten versucht, die Motive für die Tat zu hinterfragen. Christel Müller betont immer wieder, dass sie niemals ihren Mann umbringen wollte. ‚Ich wollte ihn niemals töten,‘ sagt sie unter Tränen. ‚Ich wollte einfach nur wissen, ob er mich liebt, ob er mir treu ist.‘
Die Staatsanwaltschaft bleibt jedoch hartnäckig und argumentiert, dass die Tat sorgfältig geplant war. ‚Die Vorbereitung dieses Mordes war kein Zufall. Die Täter wussten genau, was sie taten,‘ erklärt der Staatsanwalt. ‚Es war ein kaltes, berechnetes Vorgehen, um den Ehemann zu töten und das Liebesverhältnis ungehindert fortzuführen.‘
Die Ermittlungen zeigen, dass sowohl Christel Müller als auch ihr Freund Georg Weidinger bei der Vorbereitung des Pakets und der Giftmischung eine zentrale Rolle spielten. ‚Ich wusste nicht, dass das Gift so tödlich war,‘ gesteht Weidinger vor Gericht. ‚Ich dachte, es würde einfach nur eine harmlose Wirkung haben.‘ Doch diese Aussage wird von den Chemikern des LKA widerlegt, die beweisen, dass die verwendete Giftmischung mehr als ausreichend war, um mehrere Menschen zu töten.“
Während der Verhandlung äußern sich immer wieder Zeugen und berichten von Christel Müllers Verhalten und ihren Beziehungen. ‚Sie war ein sehr lebenslustiges Mädchen,‘ erinnert sich ein Bekannter. ‚Aber es gab immer wieder diese Momente, in denen sie von ihrem Mann enttäuscht war.‘
Der Prozess zieht immer mehr Medienaufmerksamkeit auf sich, und die Presse stürzt sich auf die tragische Geschichte. ‚Ein Mord aus Liebe und Eifersucht,‘ titelt eine große Zeitung. ‚Wie weit gehen Menschen, um ihre Liebe zu schützen?‘
Am Ende der Verhandlung bleiben viele Fragen offen. Christel Müller und Georg Weidinger gestehen, dass sie die Tat geplant haben, doch beide behaupten, sie hätten nicht gewusst, wie tödlich das Gift war. ‚Ich wollte keinen Mord begehen,‘ sagt Weidinger. ‚Ich wollte nur, dass er krank wird, dass er versteht, was er mir angetan hat.‘
Trotz dieser Aussagen ist die Staatsanwaltschaft überzeugt, dass beide Angeklagten eine klare Absicht hatten, ihren Plan zu vollenden. ‚Die Tatsache, dass das Gift tödlich war, zeigt, dass sie wussten, was sie taten,‘ sagt der Staatsanwalt. ‚Es war kein Unfall, es war ein Mordversuch, der beinahe geglückt wäre.‘
Das Urteil des Gerichts ist schließlich überraschend: Beide Angeklagten werden zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. ‚Es war ein schrecklicher Vorfall, aber man kann nicht nur die Täter allein verantwortlich machen. Die Gesellschaft trägt auch eine Mitschuld,‘ erklärt der Richter. ‚Die Angeklagten wurden nicht zum Verantwortungsbewusstsein erzogen.‘
Christel Müller wird später von ihrem Ehemann verlassen, der sich zwei Jahre nach dem Prozess von ihr scheiden lässt. ‚Ich habe immer noch an sie geglaubt,‘ sagt Werner Müller in einem Interview. ‚Aber ich kann nicht mit einer Frau leben, die so etwas getan hat.‘
Franz Reisacher, der das Gift besorgte, bleibt von der Verurteilung unberührt, aber er trägt ein schweres Gewissen. ‚Ich habe ihm geholfen, aber ich wusste nicht, was er wirklich vorhatte,‘ sagt er. ‚Ich wollte nicht, dass jemand stirbt.‘
Am Ende bleibt der Fall ein tragisches Beispiel für die dunklen Seiten der menschlichen Natur und der Liebe. ‚Es war eine Liebe, die zu weit ging,‘ sagt ein Ermittler. ‚Und das Ergebnis war der Tod eines Unschuldigen.‘
Der Enzianschnaps, der für so viele Menschen zur Gefahr wurde, bleibt ein Symbol für das, was passiert, wenn Liebe und Hass sich in einer gefährlichen Mischung vereinen. Doch für die Täter war es zu spät, um noch etwas zu ändern.
Der Fall bleibt in den Köpfen der Menschen. In den Jahren danach wird immer wieder über die Beweggründe gesprochen, die zu dieser tragischen Tat führten. Und die Frage bleibt: Wie weit kann die Liebe wirklich gehen?
Im Jahr 1967, als der Enzianschnapsmord die Öffentlichkeit erschütterte, war die Geschichte von Christel Müller und Georg Weidinger in den Zeitungen zu finden – sie waren zu den Hauptfiguren eines Skandals geworden. „Niemand hätte je gedacht, dass sie so weit gehen würden,“ sagte ein Nachbar. „Sie waren immer so freundlich und nahmen sich Zeit für die Familie. Aber dahinter war etwas Dunkles.“
Christel Müller hatte stets das Bild einer fürsorglichen Mutter und Ehefrau, die sich opferte, um ihre Familie zu versorgen. Doch hinter der Fassade verbarg sich ein verzweifelter Mensch, der in ihrer Ehe zunehmend unglücklich war. „Es war nicht so, dass ich ihn umbringen wollte. Ich wollte, dass er versteht, wie verletzt ich bin,“ erklärte sie später in einer ihrer letzten Aussagen vor Gericht.
Doch in den Augen der Staatsanwaltschaft war der Mordversuch ein klares Zeichen für die Absicht, Werner Müller zu töten. „Es gab genug Planung, genug Vorbereitungen, um das als Mordversuch zu bezeichnen,“ sagte der Staatsanwalt. „Und die Tatsache, dass sie eine giftige Substanz verwendeten, die so gefährlich war, zeigt, dass sie wussten, was sie taten.“
Georg Weidinger, der sich in den ersten Verhören noch weigerte, die Verantwortung zu übernehmen, begann nach einiger Zeit, mehr über die Geschehnisse zu berichten. „Ich dachte, das Gift würde einfach eine harmlose Wirkung haben. Ich wollte nur, dass er krank wird,“ sagte er später. „Aber ich wusste nicht, dass es so gefährlich war. Ich wollte nicht, dass jemand stirbt.“
Doch das Gericht war der Meinung, dass Weidinger und Christel Müller wussten, was sie taten, als sie das Paket mit dem Gift abschickten. Die Tatsache, dass sie die Flasche Enzianschnaps mit einer tödlichen Substanz füllten, konnte nicht als Unfall angesehen werden. „Es war eine Absicht, die dahinter stand,“ sagte der Richter in seinem Urteil. „Egal, wie sie es darstellten, der Plan war eindeutig, und er hätte zu einem Tod führen können.“
Der Fall des Enzianschnapsmords zeigte auch die dunklen Seiten der menschlichen Natur und wie weit Menschen bereit sind zu gehen, um ihre eigenen Interessen zu schützen. „Es war ein Akt der Verzweiflung,“ sagte ein Ermittler. „Aber es war auch eine eiskalte Entscheidung, die Konsequenzen einer solchen Tat nicht zu bedenken.“
Am Ende des Prozesses standen beide Angeklagten mit einer Strafe von 15 Jahren Zuchthaus. Die Gesellschaft war erschüttert von den Taten, und in den Jahren nach dem Prozess blieb der Fall in den Köpfen der Menschen. „Es ist eine Geschichte, die man nicht vergessen kann,“ sagte ein Kommentator. „Ein Mord aus Liebe, aber auch aus Eifersucht und Gier.“
Die Medien berichteten weiterhin ausführlich über die Familie Müller und Weidinger. Christel Müller, die nach dem Prozess ihre Ehe verlor, versuchte, ein neues Leben zu beginnen, aber die Schatten ihrer Vergangenheit begleiteten sie immer. „Ich habe Fehler gemacht,“ sagte sie in einem Interview Jahre später. „Aber ich wollte nie, dass jemand stirbt.“
Georg Weidinger, der ebenfalls eine Familie hatte, trennte sich von seiner Frau und versuchte, mit der Schuld zu leben. „Ich habe nicht gewusst, was ich tat,“ sagte er in einer Erklärung. „Aber ich kann es nicht rückgängig machen. Es war ein Fehler, den ich jeden Tag bereue.“
Der Enzianschnapsmord bleibt ein düsteres Kapitel in der deutschen Kriminalgeschichte, ein tragisches Beispiel dafür, wie menschliche Beziehungen und Emotionen in dunkle und gefährliche Taten umschlagen können. Aber es wirft auch die Frage auf: Wie viel Verantwortung trägt jemand, der in den Abgrund schaut, um seine Wünsche zu erfüllen?
Auch Jahrzehnte nach dem Vorfall ist der Fall nicht vergessen. Die Namen von Christel Müller und Georg Weidinger sind immer noch mit diesem schrecklichen Verbrechen verbunden, das die Gesellschaft zutiefst erschütterte. Und immer wieder wird gefragt: Wie weit kann Liebe wirklich gehen?
Es ist eine Geschichte, die auch heute noch Fragen aufwirft und die Menschen zum Nachdenken anregt. Wie weit kann der Mensch für Liebe, Eifersucht und Verzweiflung gehen? Wann wird der Wunsch nach einem besseren Leben zu einer unvorstellbaren Tat? Und was passiert mit denen, die aus einem Akt der Verzweiflung ein Leben auf dem Gewissen haben?
„Die Polizei ermittelt weiter, obwohl der Fall offiziell abgeschlossen ist. Aber für die Menschen, die damals in Kempton lebten, bleibt die Erinnerung an den Enzianschnapsmord ein unauslöschlicher Teil ihrer Geschichte. Jeder, der die Geschichte von Christel und Georg kennt, fragt sich, wie es zu diesem grausamen Mordversuch kommen konnte. Hätte irgendetwas anders sein können? Hätte es eine andere Lösung gegeben?“ fragt ein Journalist in einem Artikel Jahre nach dem Prozess.
Christel Müller lebt heute zurückgezogen. Ihr Leben ist von der dunklen Vergangenheit geprägt, doch sie hat sich nie von der Gesellschaft abgewendet. In Interviews, die sie einige Jahre nach ihrer Haftentlassung gab, sagte sie: „Ich weiß, dass ich einen schrecklichen Fehler gemacht habe. Aber ich will nicht, dass die Leute nur den Blick auf das Böse in mir richten. Ich bin mehr als das, was damals passiert ist.“
Georg Weidinger, der seine Strafe abgesessen hat, lebt ebenfalls in der Nähe von Kempton. In seiner eigenen Reflexion über das Geschehene erklärte er: „Ich denke oft an das, was ich getan habe. Es war eine düstere Zeit, und ich wünschte, ich könnte sie rückgängig machen. Aber ich kann es nicht. Ich habe Menschen verletzt, und das wird mich für immer verfolgen.“
Der Fall bleibt auch in der Rechtsgeschichte ein bemerkenswerter Präzedenzfall. Der Mordversuch wurde nie als rein emotionaler Akt entschuldigt, sondern als wohlüberlegte Handlung, die Menschenleben gefährdete. Doch inmitten des Grauens gab es immer noch ein tieferes Verständnis der menschlichen Natur. Was hat Christel Müller und Georg Weidinger zu dieser Entscheidung getrieben? Was war der Punkt, an dem sie ihre Moral, ihre Werte und ihr Menschsein verloren haben?
Die Medien haben ihren Teil dazu beigetragen, die Geschichte unvergessen zu machen. Ihre Schilderungen, ihre dramatischen Darstellungen der „Liebenden, die durch Verzweiflung angetrieben wurden“, prägten das Bild dieser tragischen Ereignisse. „Es war eine Geschichte von Liebe und Tod. Eine Geschichte von Menschen, die über die Grenzen ihrer eigenen Emotionen hinausgingen,“ schrieb ein bekannter Journalist.
„Ich habe mich immer gefragt, ob jemand in einer ähnlichen Situation wie ich, nicht das gleiche getan hätte,“ sagte Christel Müller in einem der letzten Interviews, das sie gab. „Hätten Sie anders gehandelt, wenn es Ihre Familie gewesen wäre?“
„Es war ein schrecklicher Fehler, den ich nie wiederholen würde. Aber es gibt nichts, was ich tun kann, um die Dinge rückgängig zu machen“, sagte Christel Müller in einem ihrer letzten öffentlichen Auftritte. „Ich hoffe, dass ich irgendwann vergeben werden kann, nicht nur von anderen, sondern auch von mir selbst.“
Georg Weidinger, der nach seiner Haftentlassung in eine neue Stadt zog, hat in vielen Interviews seine Reue zum Ausdruck gebracht. „Ich bin heute ein anderer Mensch. Ich kann nicht glauben, was ich damals getan habe. Es war eine andere Zeit, ein anderer Zustand, aber das rechtfertigt nichts“, erklärte er in einem Gespräch mit einem Journalisten. „Ich denke immer wieder an den Mann, den ich verletzt habe, an seine Familie. Das wird mich bis ans Ende meines Lebens begleiten.“
Der Fall hat auch Auswirkungen auf die Justiz. Einige Kritiker argumentieren, dass die Strafe, die für den Enzianschnapsmord verhängt wurde, nicht ausreichte, um das Ausmaß der Tragödie zu reflektieren. „Es war ein Mordversuch, der beinahe erfolgreich war, und doch wurden die Angeklagten nur zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Für mich bleibt die Frage, ob das wirklich der angemessene Preis für das Leben eines Menschen war“, sagte ein Strafrechtler, der den Fall intensiv verfolgt hatte.