„Diana Demisai und das peinliche Missverständnis der Nationalhymne“

Ein skurriles Interview, das kürzlich auf YouTube veröffentlicht wurde, sorgt für Aufsehen und lässt die Zuschauer teils verwirrt, teils amüsiert zurück. In einem Gespräch mit Alice Weidel, der Vorsitzenden der AfD-Bundestagsfraktion, unterlief der 21-jährigen Soziologie-Studentin Diana Demisai ein ganz besonders peinliches Missverständnis: Sie hielt die deutsche Nationalhymne für ein einfaches Volkslied.
Doch was genau ist geschehen? Diana Demisai, die sich als engagierte Soziologie-Studentin an der Universität Hamburg vorstellt und in feministischen und umweltpolitischen Kreisen aktiv ist, führte ein Interview, das nicht nur ihre politische Haltung, sondern auch ihre grundlegenden Kenntnisse zur deutschen Kultur und Geschichte infrage stellte.
Zu Beginn des Gesprächs erklärte die Studentin, dass sie sich als Deutsche mit albanischen Wurzeln fühle. Die Diskussion über ihre doppelte Staatsbürgerschaft – die sie von ihren Eltern, die aus Mazedonien stammen, geerbt hat – nahm eine unerwartete Wendung, als Weidel nach der Bedeutung und den Grundlagen der deutschen Staatsbürgerschaft fragte. Demisai widersprach den Positionen der AfD bezüglich der doppelten Staatsbürgerschaft und erklärte, dass sie als Bürgerin mit beiden Staatsangehörigkeiten, der deutschen und der mazedonischen, vollkommen integriert sei.
Doch die wahre Blamage folgte später im Gespräch, als es um den Einbürgerungstest ging, der in Deutschland durchgeführt wird, um die Staatsbürgerschaft zu erlangen. Hier brachte Demisai eine bemerkenwerte Verwirrung zum Ausdruck. Sie sprach von der „dritten Strophe eines Liedes“, das man im Zuge der Einbürgerung singen müsse. „Ich weiß gerade nicht mehr wie der Titel war – möglicherweise die Nationalhymne“, sagte sie. Die Nationalhymne für ein einfaches Volkslied zu halten, ist ein klarer Fehlgriff in einem so ernsthaften politischen Gespräch.
Natürlich war die Frage, ob sie sich mit der deutschen Staatsbürgerschaft identifizieren könne, auch nach ihren albanischen Wurzeln relevant. Doch ihre Erklärung und die anschließende Verwirrung über den nationalen Stolz und die Bedeutung eines so zentralen Symbols wie der deutschen Nationalhymne sorgten für Entsetzen. In der Regel ist es Teil des Einbürgerungstests, die deutsche Geschichte und Kultur zu verstehen – und dazu gehört eben auch die Nationalhymne. Dass eine Studentin, die sich für eine politische Karriere interessiert, so ein elementares Detail nicht kennt, wirft einen Schatten auf ihre politische Reife und ihr Verständnis von Deutschland.
Diana Demisai ist nicht nur Soziologie-Studentin, sondern auch eine aktive junge Stimme in der Klimapolitik. Sie engagiert sich unter anderem bei großen Jugendkonferenzen und setzt sich für eine feministische Außenpolitik ein. Doch ihre politische Karriere könnte ins Wanken geraten, wenn sie weiterhin mit solch grundlegenden Missverständnissen zu kämpfen hat. In einer Welt, in der politische Überzeugungen und Wissen über die Kultur und Geschichte des eigenen Landes Hand in Hand gehen müssen, sind solche Fehler fatal.
Die Debatte um den Einbürgerungstest und das Singen eines Volksliedes als Bestandteil des Prozesses mag übertrieben erscheinen, doch sie zeigt die Entfremdung, die in einer pluralistischen Gesellschaft auftritt. Sie zeigt die Schwierigkeit, sich zu einer Nation zugehörig zu fühlen, ohne ihre Symbole zu kennen oder zu schätzen. Während Demisai nach eigenen Angaben in einer „globalisierten“ und „multikulturellen“ Welt lebt, wird immer wieder darauf hingewiesen, dass auch im politischen Kontext ein gewisses Wissen und eine Akzeptanz der nationalen Identität notwendig sind.
Besonders brisant ist, dass Demisai in diesem Interview immer wieder ein vollkommen anderes Verständnis der deutschen Identität zeigt. Es wird deutlich, dass sie die Wichtigkeit von kulturellen Symbolen wie der Nationalhymne nicht erkennt. Alice Weidel, als Vertreterin einer Partei, die für ihre strikten Haltung zu Einwanderung und nationaler Identität bekannt ist, reagiert prompt und stellt klar, dass es bei der Diskussion um die doppelte Staatsbürgerschaft nicht um Rassismus oder Diskriminierung geht, sondern um eine Forderung nach Integration.