„Jede Woche Quatsch!“: AfD-Chef Chrupalla rechnet mit Lanz ab – Der Schock über die „Dissidenten“-Rolle und die letzte Verteidigung Schröders

Article: „Jede Woche Quatsch!“: AfD-Chef Chrupalla rechnet mit Lanz ab – Der Schock über die „Dissidenten“-Rolle und die letzte Verteidigung Schröders
Die Falle im TV-Studio: Lanz’s Angriff und das Feindbild
Die politische Talkshow, die eigentlich ein Forum für den konstruktiven Austausch sein sollte, gerät in Deutschland immer häufiger zur Arena des intellektuellen Schlagabtauschs und der offenen Konfrontation. Ein jüngster Auftritt von AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla markiert dabei einen neuen Tiefpunkt in der politischen Gesprächskultur, als ihm ZDF-Moderator Markus Lanz die Worte „Das war ja totaler Quatsch, das sehen wir jede Woche“ entgegenschleuderte.
Diese Attacke, die weniger eine inhaltliche Kritik als vielmehr eine pauschale Verurteilung darstellte, brachte das Fass zum Überlaufen. Chrupalla wies die Unterstellung nicht nur zurück, sondern nutzte den Moment, um die seiner Ansicht nach vergiftete Debattenkultur des Landes bloßzustellen. Für den AfD-Politiker sind die ständig wiederholten Erzählungen über die „bösen“ Mächte im Osten, die jederzeit alle Länder der Welt angreifen könnten, nichts anderes als die bewusste Schaffung eines „Feindbildes“.
Dieses Feindbild, so die Kritik, diene einzig und allein dazu, von den eigentlichen, drängenden Themen im Inland abzulenken – von der Wirtschaftskrise, der Massenzuwanderung und dem politischen Versagen in Berlin. Die Dämonisierung des Gegners, so Chrupalla, habe nur eine Konsequenz: Sie nimmt jegliche Motivation, sich an den Verhandlungstisch zu setzen. Mit jeder Verunglimpfung, mit jeder emotional aufgeladenen Schlagzeile entferne sich Deutschland weiter vom notwendigen Dialog – ein Weg, der nach Ansicht des AfD-Chefs nicht zu Frieden, sondern zur Eskalation führt.
Der Vorwurf des „Volksverrats“: Die AfD als „Dissidenten“ in Deutschland
Das wohl schockierendste Element des TV-Duells war die Klage Chrupallas über die Behandlung seiner Partei im politischen Berlin. Die AfD, so seine eindringliche Darstellung, sehe sich mittlerweile als die „Dissidenten in Deutschland“. Er verglich das politische Klima, in dem sich seine Partei bewegen muss, nicht mit einem normalen demokratischen Wettbewerb, sondern mit der Verfolgung von Oppositionellen in autoritären Staaten.
„Mittlerweile sind wir hier Herr [Karumusa], die Dissidenten in Deutschland, wenn uns Volksverrat vorgeworfen wird“, konstatierte Chrupalla. Er beklagte, dass der Vorwurf des „Volksverrats“ nicht von einem anonymen Randgruppen-Akteur, sondern aus den Reihen des politischen Establishments selbst komme. Dieser Vorwurf, der einst als schwerste moralische Keule galt, ist nach seinen Worten zu einem opportunen Mittel geworden, um die stärkste Oppositionspartei des Landes zu delegitimieren.
Die Tatsache, dass Gewalt gegen AfD-Politiker von vielen Stellen im Land als „opportun“ legitimiert werde, sei ein weiteres alarmierendes Zeichen. Die AfD fühle sich verfolgt, ausgegrenzt und stehe unter ständigem Argwohn – ein Gefühl, das durch die aggressive Rhetorik aus höchsten Staatsämtern noch verstärkt wird. Er musste sogar aufpassen, den Vorwurf des Hochverrats nicht auf sich zu ziehen. Die Kritik aus seiner Fraktion richtet sich vehement gegen das, was sie als einen „Polit-Medialen Komplex“ bezeichnen, der die Ausgrenzung und Dämonisierung ihrer Wähler und Vertreter als ein legitimes Mittel der politischen Auseinandersetzung betrachtet.
Die Kritik an Steinmeier: Die „wehrhafte Demokratie“ als Drohung
Im Kontext dieser Ausgrenzung spielte auch die Rolle des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier eine zentrale Rolle. Chrupalla äußerte sein Unverständnis und seine Empörung über die Art und Weise der jüngsten Reden des Staatsoberhaupts. Er fragte Lanz und seine Gäste, ob sie die Rede des Bundespräsidenten gehört hätten und wie sie diese interpretieren würden. Chrupalla implizierte, dass die parteiische Art und Weise dieser Rede so wenig dem Geist der demokratischen Ausgewogenheit entspreche, dass man sie kaum von der Rhetorik autokratischer Führer unterscheiden könne.