„Übersetzen Sie das – und mein Gehalt gehört Ihnen“, lachte der Millionär selbstsicher… doch ihre Antwort, die er nie erwartet hätte, brachte ihn zum Staunen und veränderte alles, was er dachte!

Das Mädchen antwortete und brachte ihn damit zum Schweigen. Gelächter hallte durch die mit Mahagoni getäfelten Wände von Richard Hartmanns Arbeitszimmer. Der deutsche Techmogul war in seinem Element und erheiterte seine Vorstandskollegen mit einem seiner Meinung nach brillanten Witz auf Kosten seines Hauspersonals.

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Elena Schneider stand regungslos da, ihr Gesicht eine geübte Maske der Neutralität, während sie das Dokument hielt, das er ihr Sekunden zuvor in die Hände gedrückt hatte. Zwanzig Jahre im Dienst hatten sie gelehrt, in aller Öffentlichkeit unsichtbar zu sein. Aber heute hatte sich etwas verändert.

„Ich meine es ernst, Elena“, sagte Richard, während er sich die Tränen des Amüsements aus den Augen wischte.

„Unsere Anwälte haben gerade diesen Vertrag von unseren neuen Partnern aus Shanghai geschickt. Selbst unsere Übersetzer haben mit dem technischen Fachjargon zu kämpfen. Wenn Sie das bis morgen früh korrekt übersetzen können, bekommen Sie mein Monatsgehalt – fast 370.000 €.“

Wieder lachten die drei anderen Vorstandsmitglieder, die um den importierten italienischen Kaffeetisch saßen.

Sie feierten gerade den Abschluss einer 26-Milliarden-Euro-Akquisition – ihrer vierten in diesem Jahr. Für sie war das bloß Unterhaltung nach dem Abendessen.

„Richard, du bist unerträglich“, kicherte Diana Winter, die Finanzchefin. „Hör auf, das Personal zu ärgern.“

Elena blickte auf das Dokument hinunter, das komplett auf Chinesisch verfasst war. Komplexe Schriftzeichen füllten die Seite. Technische Diagramme und Anmerkungen standen in den Rändern. Das Papier zitterte leicht in ihren Händen – nicht aus Angst, sondern wegen eines Gefühls, das sie sich in diesem Haus selten gestattete: Empörung.

„Morgen um fünf Uhr“, fuhr Richard fort und wandte sich bereits wieder seinen Kollegen zu. „Obwohl ich vermute, dass du es mir sowieso gleich wieder zurückgibst“, sagte er abwinkend, wobei das Licht des Kronleuchters an seinem Diamantmanschettenknopf auflackerte.

Elena nickte einmal, das Dokument noch immer in der Hand. „Gibt es sonst noch etwas für heute Abend, Herr Hartmann?“

„Nein, das war’s. Stellen Sie sicher, dass die Bar gut bestückt ist, bevor Sie gehen. Wir feiern heute noch lange.“

Mit einem weiteren Nicken verließ Elena das Arbeitszimmer und schloss die schwere Eichentür hinter sich. Das Lachen verklang, während sie den langen Flur zur Küche hinunterging. Ihre praktischen Schuhe verursachten auf dem dicken Teppich, der wahrscheinlich mehr gekostet hatte als ihr Jahresgehalt, kein Geräusch.

In der stillen Küche legte Elena das Dokument auf die Marmorarbeitsplatte und starrte es an. Sie arbeitete für die Familie Hartmann, seit sie vor zwanzig Jahren nach Deutschland gekommen war. Sie hatte Richards Kinder aufwachsen sehen, das Haus mit makelloser Sorgfalt gepflegt, sogar seine Frau in ihren letzten Monaten mit Krebs gepflegt. Drei Jahre war das her.

Und dennoch war sie für ihn immer noch unsichtbar. Ein Requisit zur Belustigung.

Elena griff in die Tasche ihrer Uniform, zog ihr Handy heraus und fotografierte das Dokument. Dann schickte sie eine kurze Nachricht: „Ich bin’s. Ich brauche dringend deine Hilfe.“

Minuten später, nachdem sie sichergestellt hatte, dass die Bar gefüllt und die Küche blitzsauber war, verließ Elena das Anwesen der Familie Hartmann.

Sie fuhr in ihrem zwölf Jahre alten Toyota in ihr bescheidenes Apartment, etwa dreißig Kilometer entfernt in einem Arbeiterwohnviertel am Rand von München. Trotz der späten Stunde brannten in vielen Fenstern noch Lichter. Dies war kein Viertel, in dem man sich den Luxus früher Nächte leisten konnte.

In ihrer kleinen, aber penibel sauberen Einzimmerwohnung zog Elena ihre Uniform aus und setzte sich an ihren Computer. Sie öffnete ihre E-Mail und fügte das Foto des Dokuments als Anhang hinzu. Dann tippte sie eine kurze Nachricht:

Betreff: Dringende Anfrage.

„Sehr geehrter Professor Lindner,
ich hoffe, diese Nachricht erreicht Sie wohlbehalten.
Verzeihen Sie bitte die späte Stunde, aber ich habe eine dringende Angelegenheit, bei der ich Ihre Expertise benötige.
Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen.
Anbei finden Sie das betreffende Dokument.
Mit herzlichen Grüßen
Elena Schneider.“

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