Er findet eine blutende Apache-Frau in seiner Tierfalle. Sie fleht: „Bitte, nicht in dein Bett! Ich bin eine Verstoßene.“ Was der einsame Rancher stattdessen tat, veränderte ihr beider Leben.

Jonas Reed folgte dem vertrauten Pfad, um seine Tierfallen zu kontrollieren, als er erstarrte. Er hatte ein seltsames Geräusch gehört – ein leises, ersticktes Stöhnen, wie der Schrei eines Wesens am Rande des Todes.

Jonas schlich sich näher. Inmitten des trockenen Gestrüpps, gefangen in seinem rostigen Eisen, lag kein Tier, sondern eine Apache-Frau.

Sie war groß, mit einem starken, muskulösen Körperbau, aber jetzt war sie mit Blut bedeckt. Ihr Unterschenkel steckte in der Falle, und das Blut hatte die Erde unter ihr tiefrot getränkt. Ihre sonnengegerbte Haut war mit Staub überzogen, und ihr langes, schwarzes Haar klebte in ihrem schweißnassen Gesicht.

Sie blickte auf. In ihren tiefschwarzen Augen brannten Angst und Verzweiflung. Als Jonas vortrat, streckte sie zitternd eine Hand aus, und ihre gebrochene, heisere Stimme drang hervor: „Bitte… helfen Sie mir. Aber ich flehe Sie an, schänden Sie mich nicht. Legen Sie mich nicht auf ein Bett. Das ist einer verstoßenen Frau wie mir verboten.“

In diesem Moment schien die Zeit einzufrieren. Jonas stand regungslos da. Dann griff seine raue, schwielige Hand nach dem Mechanismus der Falle. Die Kälte in seinen stahlgrauen Augen wich kaum merklich.

Mit einem scharfen Klicken sprang die Falle auf. Die Frau brach keuchend zu Boden. Jonas hob sie auf – ihr Körper war schwer und zitterte – und wandte sich in Richtung seiner Hütte.

Die alte Holzhütte kauerte am Fuße des Berges, wo Jonas Reed seit vielen Jahren einsam lebte. Das Feuer knisterte im Kamin und warf einen warmen, goldenen Schein auf die rauchgeschwärzten Wände. Auf dem groben Bett, bedeckt mit einer Wolldecke, lag Tyanita still. Ihr Bein war notdürftig mit sauberem Stoff umwickelt.

Ihre tiefschwarzen Augen verließen Jonas nie. Jedes Mal, wenn er näher kam, zuckte sie leicht zusammen, wie ein in die Enge getriebenes Tier.

Jonas sprach nicht viel. Er stellte eine Schüssel Wasser und ein paar Scheiben trockenes Brot neben sie, dann wandte er sich ab und überließ sie sich selbst. Er war an Stille gewöhnt, aber diese Stille fühlte sich anders an. Gespannt, erstickend.

An diesem Abend heulte der Wind um die Hütte. Jonas saß am Feuer und starrte in die Flammen. Hinter ihm hörte er ein leises Rascheln. Tyanita versuchte, sich aufzusetzen und nach dem Brot zu greifen. Ihre Finger zitterten, aber sie biss gierig hinein. Jonas drehte sich nicht um.

Bei Sonnenaufgang führte er sein Pferd aus dem Stall. Durch einen Spalt in der Tür beobachtete Tyanita ihn, ihre Augen voller Vorsicht und Neugier. Dieser Mann war anders als die, die sie kannte. Keine Befehle, keine Gewalt. Nur ein stilles Leben.

Als Jonas mit Feuerholz zurückkehrte, sah er, wie sie unbeholfen versuchte, den Ofen anzuzünden. Rauch quoll heraus und brannte in ihren Augen. Sie wirbelte herum, ihr Blick eine Herausforderung. „Ich brauche Euch nicht.“ Jonas sagte nichts. Er trat vor, nahm sanft ein Holzscheit weg, blies in die Glut, und die Flamme erwachte. Er legte das Holz zurück und ging. Er ließ sie verblüfft und beschämt zurück.

In den folgenden Tagen fand die Hütte langsam einen neuen Rhythmus. Tyanita, immer noch vorsichtig, humpelte umher. Ihr verletztes Bein schmerzte, aber ihre Augen brannten vor Stolz. Sie wollte keine Schwäche zeigen.

Zuerst saß sie nur schweigend in einer Ecke und beobachtete Jonas bei der Arbeit. Er sägte Holz, holte Wasser, fütterte das Vieh, alles mit der ruhigen Effizienz eines Mannes, der das Alleinsein gewohnt war.

Eines Morgens fand Jonas den Wassertopf bereits gefüllt und über die Feuerstelle gehängt. Sie wandte ihr Gesicht ab, als wolle sie die kleine Geste leugnen. Jonas nickte nur kaum merklich.

Am dritten Tag sah er, wie sie versuchte, mit der Axt Holz zu spalten. Ihre Arme waren stark, aber ihre Bewegungen waren ungelenk. Die Klinge schlug schief ein und ließ ein Holzstück gefährlich nahe an ihrem verletzten Fuß aufprallen.

Jonas eilte hinzu und packte den Axtstiel. Ihre Blicke trafen sich – sein kaltes Grau, ihr tiefes Schwarz. Die Spannung war dicht, fast explosiv. Doch dann schob er ihre Hände sanft zurück und stellte die Axt ab.

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