Der Fall, der alle Gewissheiten zerbricht: Eine neue, erschütternde Theorie
Es ist ein Albtraum, der die Grenzen der Vorstellungskraft sprengt: Im Mordfall des achtjährigen Fabian aus Güstrow, der Deutschland seit Wochen in Atem hält, verdichtet sich in Ermittlerkreisen eine Theorie, die den ohnehin schon schrecklichen Tatbestand in eine neue, noch finsterere Dimension katapultiert. Nachdem die Aufmerksamkeit lange Zeit auf Gina H., die 29-jährige Ex-Freundin von Fabians Vater, als mutmaßliche Einzeltäterin gerichtet war, rückt nun der Mann in den Fokus, der von allen als das unschuldigste Opfer dieser Tragödie galt: Matthias R., der Vater des getöteten Jungen.
Die unbequeme, zutiefst verstörende Frage, die sich Kriminalbeamte und Staatsanwälte nun stellen müssen, lautet: Haben Gina H. und Matthias R. zusammengearbeitet? Könnte der Vater, der seinen eigenen Sohn verloren hat, in irgendeiner Form in die Tat verwickelt gewesen sein, als Mitwisser, als Helfer bei der Spurenvernichtung, oder gar als Mittäter? Was auf den ersten Blick wie eine sensationslüsterne Spekulation klingt, basiert auf einer Kette von Ungereimtheiten und Indizien, die die Ermittler nicht länger ignorieren können und die das Bild einer vermeintlich gelösten Beziehung und einer einfachen Eifersuchtstat fundamental in Frage stellen.
Wir tauchen tief in die Abgründe dieses Falls ein und beleuchten die Gründe, warum die Behörden nun alle Möglichkeiten prüfen – auch die dunkelste von allen.

Die bekannte Chronologie: Gina H. und der „Zufallsfund“
Um die Brisanz der neuen Ermittlungsansätze zu verstehen, muss man sich die Ausgangslage vergegenwärtigen. Am 10. Oktober 2025 verschwindet Fabian spurlos. Er ist an diesem Tag nicht in der Schule, weil er sich unwohl fühlt. Wer wusste davon? Diese Information war entscheidend, denn Fabian verließ das Haus offenbar ohne sein Handy – ein starkes Indiz dafür, dass er sich mit jemandem traf, dem er absolut vertraute und den er nicht als Gefahr einstufte.
Vier Tage später der Schock: Fabians Leiche wird in der Nähe eines Tümpels im Wald bei Klein Upahl gefunden. Die Obduktion ergibt, dass er wahrscheinlich bereits am Tag seines Verschwindens getötet wurde, zwischen 11 Uhr vormittags und 3 Uhr nachmittags.
Der erste große Bruch in der Kette der Logik war die angebliche Entdeckung der Leiche: Ausgerechnet Gina H., die Ex-Freundin des Vaters, gab an, sie sei rein zufällig beim Gassigehen mit ihrem Hund auf den Fundort gestoßen. Profiler haben früh darauf hingewiesen, dass solche „Zufallsfunde“ durch Täter im engsten Umfeld statistisch extrem unwahrscheinlich sind und oft inszeniert werden, um den Verdacht von sich abzulenken.
Nach ihrer Festnahme am 6. November schweigt Gina H. komplett. Die Staatsanwaltschaft hält sich bedeckt, was die konkreten Beweise angeht. Das Bild schien zunächst klar: Eifersucht nach der Trennung trieb die Ex-Freundin zur Tat. Doch genau dieses scheinbar schlüssige Bild begann, Risse zu bekommen.
Das Rätsel des Schweigens: Die Anomalie Matthias R.
Der Faktor, der die Ermittler aufhorchen ließ und die gesamte Dynamik des Falls verschob, ist das auffällige und komplette Schweigen von Matthias R..
Stell dir vor, dein Kind wird ermordet. Die ganze Nation blickt auf dich. Deine Ex-Partnerin wird als Hauptverdächtige festgenommen. Die natürliche Reaktion eines trauernden Vaters wäre die Verzweiflung, die öffentliche Suche nach Antworten, die Bitte um Hinweise oder zumindest eine emotionale Stellungnahme. Matthias R. jedoch zog sich völlig zurück. Keine Pressekonferenz, kein Statement, keine Interviews, keine öffentlichen Auftritte.
Während Fabians Mutter, Dorina L., zumindest über ihre Anwältin Christine Habetha kommuniziert, ihre Bestürzung über den Vertrauensbruch mit Gina H. schildern lässt und ihre Trauer teilt, bleibt der Vater eine Leerstelle in diesem Fall. Sein Schweigen ist zwar nicht illegal, aber in einem Fall dieser öffentlichen Dimension höchst ungewöhnlich. Die Ermittler sind verpflichtet, dieses Vakuum zu hinterfragen: Was gibt es, das er nicht sagen will, kann oder darf?
Die Beziehung zwischen Matthias R. und Gina H. war zudem tiefgreifend. Sie waren mehrere Jahre ein Paar, teilten ein gemeinsames Hobby (Pferde) und Fabians Mutter hatte Gina H. vertraut; für den Jungen war es wie ein „zweites Zuhause“. Zwar war die Trennung im Herbst von Streit begleitet, aber die Ermittler müssen prüfen, ob der Kontakt nach der Trennung tatsächlich abgebrochen war, wie es nach außen schien. Genau hier setzen die Ermittlungsansätze zur Kollaboration an.