Sie schlug mir am Tag meiner Hochzeit vor 150 Menschen ins Gesicht.

Sie schlug mir am Tag meiner Hochzeit vor 150 Menschen ins Gesicht.

Der Tag begann wie jeder andere Hochzeitstag – Sonnenstrahlen glitzerten auf den weißen Blüten, die über die Treppen des alten Rathauses verteilt waren, während ich nervös an meinem Kleid zupfte. Ich konnte das Herz in meiner Brust schlagen hören, so laut, dass es schien, als wollte es die Stille des Raumes zerschmettern. Die Luft war schwer von Rosen und frischem Kaffee, und draußen warteten 150 Gäste, die gespannt auf den Einzug der Braut blickten.

Ich atmete tief ein, schloss die Augen und versuchte, Ruhe zu bewahren. „Alles wird gut“, flüsterte ich mir selbst zu. Meine beste Freundin, Clara, rückte mir die Schleife meines Kleides zurecht. Ihre Augen funkelten, als sie lächelte. „Du siehst aus wie eine Prinzessin. Heute wird alles perfekt.“

Ich öffnete die Augen, und dort stand sie – meine Schwester, Lena. Meine einstige Vertraute, meine Vertraute seit Kindertagen. Doch in ihren Augen lag etwas, das ich nicht erkennen wollte: ein eisiger Funken, der meine Nerven sofort wie Stromschläge durchzuckte.

„Lena, alles in Ordnung?“, fragte ich vorsichtig.

Sie lächelte. Ein Lächeln, das nicht echt war. Es war das Lächeln eines Menschen, der etwas verbirgt. „Oh, alles bestens“, sagte sie und trat näher. „Ich wollte dir nur sagen… du siehst wunderschön aus. Wirklich.“

Ich wollte ihr glauben, aber mein Bauchgefühl warnte mich. Ein düsteres Gefühl kroch wie kalter Nebel durch meine Gedanken.

Dann, während der Zeremonie begann, spürte ich ihre Hand gegen meinen Arm. Ich drehte mich zu ihr um – und bevor ich etwas sagen konnte, spürte ich den Aufprall. Ein scharfer Schlag traf mein Gesicht, so heftig, dass ich taumelte. Ein Raunen ging durch die Menge. Die Zeit schien stehen zu bleiben, die Luft zerschnitt ein stummes Entsetzen.

„Was zum…?“ stammelte ich, während ich die Hand zu meinem brennenden Gesicht führte. Lena stand da, ihre Augen funkelten vor Triumph. „Du dachtest wirklich, du könntest mich auslöschen und alles wäre gut?“, zischte sie.

Die Menge starrte uns an, einige Gäste stürzten vor, um mich zu stützen. Meine Brautjungfern schnappten nach Luft, während mein Bräutigam blass wurde, seine Lippen bebten. „Lena… warum…?“ brachte er kaum über die Lippen.

„Weil du immer alles bekommen hast!“, schrie sie, ihre Stimme überschlug sich, „weil du immer geliebt wurdest, während ich im Schatten stand! Und heute… heute werde ich gesehen!“

Ich sank in einen Stuhl, Tränen vermischten sich mit Wut und Schmerz. „Lena… das ist meine Hochzeit… das… das ist kein Ort für… Hass!“

„Hass?“, lachte sie bitter, „das nennt man Wahrheit!“

In diesem Moment veränderte sich alles. Die Hochzeit, die ich mir mein Leben lang erträumt hatte, war zu einem Alptraum geworden. Der Fotograf zögerte, die Kamera zu senken, und ich konnte die Schreie der Entsetzen der Gäste hören, doch all das verschwamm vor meinen Augen. Nur Lena stand wie eine Statue der Vergeltung da, triumphierend inmitten von 150 schockierten Menschen.

Clara packte Lena am Arm. „Du gehst jetzt! Sofort!“

Aber Lena ließ sich nicht bewegen. „Nein!“, rief sie. „Ihr alle müsst sehen, wer ich wirklich bin! Die, die immer übersehen wurde! Die, die alles verlor!“

Die Spannung im Raum war greifbar. Mein Bräutigam trat vor, versuchte Lena zu beruhigen, doch sie schüttelte den Kopf und wandte sich der Menge zu. „Seht ihr? Sie ist die Geliebte aller. Sie bekommt alles. Aber ich… ich kämpfte, ich litt, und niemand bemerkte es!“

Meine Knie zitterten, und ein Teil von mir wollte fliehen, mich verstecken, die Augen schließen und hoffen, dass alles ein böser Traum war. Doch das war Realität – eine Realität, die sich in ihrem Schmerz, ihrem Zorn, in der Bitterkeit einer Schwester manifestierte, die ich nicht verstand.

„Lena, bitte… hör auf!“, flehte ich. „Wir können das hier nicht machen… nicht heute.“

Aber Lena lachte nur, ein kaltes, durchdringendes Lachen, das die Stille des Raumes zerbrach. „Heute, Schwesterherz… heute werde ich nicht ignoriert.“

Sie stürzte aus dem Saal, doch ihr Echo hallte in jedem Herz. Ich konnte den Tag nicht mehr genießen, die Freude war zerbrochen. Meine Gäste murmelten, einige verließen den Raum, während andere in betretenem Schweigen standen. Mein Bräutigam nahm meine Hand, und wir standen zusammen, erschüttert, aber entschlossen, die Hochzeit irgendwie fortzusetzen.

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