Sie ging nur kurz in ein Geschäft – und verschwand spurlos. Drei Jahrzehnte später kam eine Wahrheit ans Licht, die niemand je erwartet hätte…
Ein Mädchen ging in ein Geschäft, nur wenige Minuten von ihrem Haus entfernt – doch sie kam nie zurück.
Die Polizei begann ihre Suche, und im Verlauf der Ermittlungen entdeckten sie einige ziemlich seltsame Hinweise. Trotzdem blieb das Rätsel jahrzehntelang ungelöst – bis die Wahrheit auf völlig unerwartete Weise ans Licht kam.

Christy Wesselman wurde am 19. April 1970 in Glen Ellyn, Illinois, geboren. Sie lebte dort mit ihrer Mutter, zwei älteren Brüdern und einer Schwester. Die Stadt galt als eine der sichersten in der Umgebung, und Christy liebte es, draußen Zeit zu verbringen.
Sie verbrachte Stunden damit, mit anderen Kindern aus der Nachbarschaft durch die Straßen zu streifen. In der Schule war Christy beliebt und hatte viele Freunde. Sie war aktiv am Schulleben beteiligt und wurde sogar zur Vizepräsidentin ihrer Klasse gewählt. Außerdem spielte sie Volleyball und Softball.
Im Sommer 1985 besuchte die fünfzehnjährige Christy Sommerkurse an der Schule und verbrachte den größten Teil ihrer Freizeit mit Freunden.
Am 21. Juli kam Christy gegen 15:30 Uhr von der Schule nach Hause.
Kaum war sie angekommen, beschloss sie, zu einem nahegelegenen Laden zu gehen, um eine Limonade und einen Schokoriegel für sich und ihre Mutter zu holen. Ihre Mutter erwartete sie nach nur wenigen Minuten zurück, da der Laden ganz in der Nähe war.
Doch als die Zeit verging, wurde klar, dass etwas nicht stimmte – Christy kam nicht nach Hause.
Zuerst dachte ihre Mutter, Christy sei vielleicht Freunden begegnet und mit ihnen weggegangen. Damals gab es keine Handys, also konnte sie nicht bei Christy nachfragen und musste einfach warten.
Als der Abend hereinbrach, wuchs ihre Sorge. Sie rief Christys Freunde an, doch keiner von ihnen hatte sie an diesem Tag gesehen.
Verzweifelt machte sich die Mutter selbst auf den Weg zum Laden, während sie die Straßen absuchte – aber keine Spur von Christy.
Die Familie suchte die nächsten Stunden unermüdlich nach ihr. Doch als es um 1:50 Uhr morgens immer noch keine Spur gab, beschloss Christys Mutter, die Polizei zu verständigen.
Die Beamten schlossen sich rasch der Suche an und begannen, Christys letzte bekannte Schritte zu rekonstruieren.
Zuerst sprachen die Ermittler mit dem Verkäufer im Laden, den Christy besucht hatte. Der Mann kannte sie gut – er wohnte in der Nähe und hatte sogar auf sie aufgepasst, als sie jünger war.
Er bestätigte, dass Christy gegen 16:00 Uhr vorbeigekommen war, einige Schokoriegel gekauft und den Laden wieder verlassen hatte. Sie hatte nicht erwähnt, wohin sie gehen wollte, aber der Verkäufer bemerkte, dass sie fröhlich wirkte und sich ganz normal verhielt. Nichts an ihrem Verhalten kam ihm ungewöhnlich vor.
Die Polizei fand auch ein paar andere Zeugen, die Christy im Laden gesehen hatten, aber keiner von ihnen konnte sich erinnern, wohin sie danach gegangen war.
Die Ermittler befragten daraufhin alle Freunde von Christy, um herauszufinden, ob sie vielleicht die Zeit vergessen und mit jemandem abgehangen hatte. Doch niemand ihrer Freunde hatte sie an diesem Tag gesehen.
Daraufhin bündelte die Polizei alle ihre Kräfte und begann, die Straßen abzusuchen. Doch es war bereits mitten in der Nacht – was die Suche noch schwieriger machte.
Trotz aller Entschlossenheit fanden sie keine Spur von Christy – keine Hinweise, keine Spuren, nichts.
Die Suche dauerte bis in die frühen Morgenstunden, und gegen Mittag übernahm ein neues Team von Beamten. Einer von ihnen schlug vor, Christys wahrscheinliche Route nachzuvollziehen. Er vermutete, dass sie den kürzesten Weg vom Haus zum Laden genommen hatte – eine Abkürzung über ein nahegelegenes Feld.
Damals gab es dort eine große unbebaute Fläche mit hohem Gras zwischen dem Wohngebiet und dem Geschäft. Für Erwachsene mit Autos war der Weg um das Feld kein Problem, aber die Kinder aus der Gegend, die oft zum Laden oder zum nahegelegenen McDonald’s gingen, nahmen immer die Abkürzung über das Feld, auf dem sich bereits ein schmaler Trampelpfad gebildet hatte.
Der Ermittler entschied sich, diesem Pfad zu folgen. Als er den Weg entlangging, fiel ihm etwas Ungewöhnliches im Gras auf.
Er schob das hohe Gras beiseite – und erkannte sofort, dass es sich um einen menschlichen Körper handelte.
Er erkannte Christy auf den ersten Blick. Sofort rief er Verstärkung, und der Leichnam wurde an die Gerichtsmediziner übergeben, um weitere Untersuchungen durchzuführen.
Forensische Spezialisten durchkämmten den Tatort sorgfältig auf der Suche nach Beweismitteln – doch sie fanden nichts. Keine Fußabdrücke, keine persönlichen Gegenstände, nichts, was erklären konnte, was passiert war.