Ein schockierender Mordfall in Costa Rica hat in den letzten Wochen internationale Aufmerksamkeit erregt. Das Opfer, ein deutsches Auswandererpaar, wurde brutal auf ihrem abgelegenen Grundstück in der Nähe von Quepos ermordet. Die Ermittlungen führten nun zur Festnahme der mutmaßlichen Täter, die ein perfides Motiv hinter dem Mord zu verbergen versuchten. Doch was führte zu diesem grausamen Verbrechen, und welche Geheimnisse stecken hinter dem tragischen Tod von Rüdiger S. und Manuela S.?

Ein idyllischer Traum wird zum Albtraum
Rüdiger S., ein ehemaliger Bundeswehrsoldat aus München, und seine österreichische Frau Manuela S., selbständige Geburtshelferin aus Bischofshofen, hatten sich ihren Traum von einem Leben im Paradies erfüllt. In Costa Rica, einem Land, das oft als “Schweiz von Mittelamerika” bezeichnet wird, fanden sie ein Stück Luxus im Regenwald – ein Grundstück mit fünf Hektar Land, einem modernen Haus und einem luxuriösen Pool, das sie für rund 995.000 US-Dollar zum Verkauf anboten.
Die Entscheidung, das Grundstück zu verkaufen, war nicht leichtfertig getroffen worden. Das Paar hatte das Haus inmitten des Regenwaldes gekauft, aber der Besitz war für sie zunehmend eine Last. Das Paar pendelte häufig zwischen Costa Rica und Bayern, und nach der Coronapandemie beschlossen sie, das Anwesen zu verkaufen. Doch während eines versuchten Verkaufs versäumte es das Paar, das Grundstück ausreichend abzusichern – eine fatale Entscheidung.
Ein gefährlicher Verkauf und die erste Spur
Wie sich herausstellte, wurde das Grundstück, das ursprünglich für Käufer gedacht war, zu einer offenen Einladung für Kriminelle. Nachbarn berichteten, dass Rüdiger S. in einem Gespräch erwähnt hatte, dass sein Sohn Interesse am Kauf des Grundstücks zeigte. Doch nachdem er das Anwesen besichtigt hatte, kam nie eine Anzahlung. Dies ließ die Ermittler vermuten, dass der Interessent und die späteren Täter in irgendeiner Form miteinander in Verbindung standen.
Zudem wurde das Grundstück auf Facebook Marketplace zum Verkauf angeboten, ohne dass Sicherheitsmaßnahmen wie Zäune, Kameras oder Alarmanlagen vorhanden waren – eine Einladung für potenzielle Räuber. Ein Nachbar, der sich Sorgen machte, warnte das Paar, doch es war bereits zu spät.
Am 20. September 2025, einem Samstag, wurde das Paar zuletzt von Nachbarn gesehen, als sie mit ihren Hunden spazieren gingen. Am Nachmittag fuhren sie mit ihrem Auto weg – und danach verschwand jede Spur. Als die Nachbarn das Tor des Grundstücks offen sahen, gingen sie davon aus, dass die beiden im Haus waren. Doch es sollte das letzte Mal sein, dass sie das Paar lebend sahen.
Der grausame Mord
Mitte September stürmten mehrere unbekannte Täter das abgelegene Anwesen und ermordeten das Paar. Rüdiger wurde mit einem Schuss in den Kopf getötet, Manuela mit drei Schüssen hingerichtet. Der Mord fand in den frühen Morgenstunden des 20. September statt, und die Täter blieben mehrere Tage auf dem Grundstück, um Spuren zu verwischen.
Die Opfer wurden später in einem Erdwall in der Nähe des Hauses vergraben, die Leichen waren in Folie eingewickelt. Obwohl die Täter versuchten, das Haus zu reinigen, um ihre Spuren zu verwischen, entdeckten forensische Experten mithilfe von Spezialchemikalien Blut- und Fußabdrücke in verschiedenen Teilen des Hauses. Es war eindeutig, dass hier ein Doppelmord begangen worden war.
Die Ermittler stießen bei ihrer Spurensuche auch auf weitere erschreckende Details. Die Täter hatten offenbar sämtliche Fotos der Opfer verbrannt, um ihre Existenz zu löschen. Sie hatten das Haus für sich beanspruchen wollen – ein perfider Plan, der nur durch den Mord an den Auswanderern verwirklicht werden konnte.
Die Täter – ein Friseur und ein Killerbande
Die Ermittlungen führten schließlich zur Festnahme von drei Verdächtigen, darunter Isaac Sanabria, ein Friseur, der laut lokalen Medien als persönlicher Stylist des costa-ricanischen Präsidenten Rodrigo Chaves tätig war. Sanabria, der auf sozialen Medien immer wieder an der Seite des Präsidenten zu sehen war, soll mit zwei weiteren Komplizen, Josua David Elisondo M. und Natalia Rubio, in den Mord verwickelt gewesen sein. Sie gaben sich als Kaufinteressenten aus und kamen auf das Grundstück, um dort die Leichen zu hinterlassen.
Der angebliche Kauf eines luxuriösen Anwesens war demnach nur ein Vorwand, um das Paar zu töten und das Grundstück zu übernehmen. Die Ermittler gehen davon aus, dass das Hauptmotiv für das Verbrechen der Wert des Anwesens war – rund eine Million Dollar. Nach der Tat hatten die Täter versucht, Spuren zu verwischen und das Haus zu übernehmen, indem sie sich als neue Besitzer ausgaben.
Der Fall nimmt eine dramatische Wendung
Die Ermittlungen in diesem Fall dauern an. Sanabria bestreitet jegliche Beteiligung an der Tat und behauptet, lediglich mit den anderen Verdächtigen befreundet zu sein. Doch die Beweise, darunter Blutspuren und Fußabdrücke, scheinen die Täter eindeutig zu belasten.
Der Fall hat nicht nur in Costa Rica, sondern auch international für Aufsehen gesorgt, da er die dunklen Seiten des Auswandererlebens in einem Land beleuchtet, das für viele als sicheres Paradies galt. Doch in den letzten Jahren haben sich auch in Costa Rica die Kriminalitätsraten erhöht, was viele Auswanderer und Touristen beunruhigt.
Die Behörden ermitteln weiterhin, ob es noch weitere Komplizen gibt, die an dem Mord beteiligt waren. Es bleibt abzuwarten, ob die Ermittler weitere schockierende Details zu Tage fördern werden.
Ein trauriges Ende für ein Traumleben
Für Rüdiger und Manuela S. war der Umzug nach Costa Rica der Versuch, ein besseres Leben zu führen, fernab der Hektik und des Stresses in Europa. Doch dieser Traum endete tragisch und brutal. Der Fall wirft einen düsteren Schatten auf die Realität vieler Auswanderer, die sich in einem fremden Land ein neues Leben aufbauen möchten – nur um von dunklen Kräften überrascht und zerstört zu werden.
Die Festnahmen und die laufenden Ermittlungen bringen zwar Hoffnung auf Gerechtigkeit, doch der Verlust des Paares wird für die Familie und Freunde von Rüdiger und Manuela unersetzlich bleiben.