„Alice Weidel ist die bessere Kanzlerin als Merz!“ – Orbáns politisches Erdbeben und die scharfe Kritik an Deutschlands Kriegskurs.

Das ultimative Urteil aus Budapest: Orbán erklärt Alice Weidel zur besseren Kanzlerin und rechnet mit der europäischen Kriegsrhetorik ab
In einem fast anderthalbstündigen Interview mit dem renommierten Publizisten Matthias Döpfner hat der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán nicht nur seine konträre geopolitische Vision dargelegt, sondern auch eine politische Kampfansage an das deutsche Establishment gesandt, die wie ein Donnerschlag in Berlin nachhallt. Was in den öffentlich-rechtlichen Medien in dieser Offenheit und Klarheit undenkbar wäre, entfaltete sich als eine scharfe, unmissverständliche Abrechnung mit der aktuellen deutschen Führung – insbesondere Kanzler Friedrich Merz. Der größte Schock: Orbán erklärte, die AfD-Vorsitzende Alice Weidel sei „absolut geeignet“ für das höchste Amt im Staat. Die Aussagen Orbáns sind mehr als nur Provokation; sie sind die radikale Artikulation eines nationalstaatlichen Realismus, der die Grundpfeiler der aktuellen EU-Politik fundamental in Frage stellt.
Der ungarische Realismus – Russland und das geopolitische Dreieck
Zu Beginn des brisanten Gesprächs beleuchtet Orbán Ungarns unverrückbare geopolitische Realität. Er tritt der weit verbreiteten Naivität entgegen, Russland könnte nach dem Ende des Krieges, wann immer dieses eintritt, von der politischen Weltbühne verschwinden. Eine solche Annahme sei schlicht „dumm“. Orbán, dessen Pragmatismus oft als Zynismus missverstanden wird, betont, dass für Ungarn drei dauerhafte Machtzentren die Sicherheit und die Zukunft des Landes definieren werden: Berlin, Russland und Istanbul (Türkei). Keines dieser Zentren wird verschwinden.
„Für mich als amtierenden Ministerpräsidenten ist es wichtig anzuerkennen, dass keiner von diesen Achsen jemals verschwinden wird“, so Orbán. Daraus leitet er ab, dass es im existenziellen Interesse Ungarns liegt, mit allen drei Mächten klarzukommen und eine „Winning Situation“ für das eigene Land zu finden. Dieser Ansatz, der auf nationaler Souveränität und geostrategischer Weitsicht beruht, steht im krassen Gegensatz zu den emotionalisierten Positionen vieler EU-Staaten, die Russland vollständig isolieren wollen. Orbáns Credo ist klar: Wer die ewige Präsenz Russlands in der europäischen Politik leugnet, offenbart eine gefährliche Fehleinschätzung der Realitäten.
Abrechnung mit der Aufrüstungsrhetorik
Orbán wird in Brüssel und von deutschen Politikern nicht selten als „Trojanisches Pferd“ Putins bezeichnet – eine Behauptung, die auch oft gegen die AfD ins Feld geführt wird. Der ungarische Regierungschef weist diesen Kampfbegriff als „primitiv“ und „simpleminded“ zurück. Er kritisiert jene, die intellektuell nicht in der Lage sind, einen anderen Standpunkt rational zu diskutieren, und stattdessen zu rhetorischen Keulen greifen.
Die Grundlage für diesen verbalen Schlagabtausch liegt in der Diskussion um die angebliche Bedrohung Europas durch eine russische Expansion. Auf die Frage, ob Putin nach einem Erfolg in der Ukraine nicht einfach „immer weiter und weitermachen“ würde – das zentrale Argument für die maximale Aufrüstung des Westens –, liefert Orbán eine nüchterne, fast ernüchternde Analyse des Kräfteverhältnisses.
„Wir sind weit stärker als sie“, erklärt Orbán mit Blick auf die vereinigte Europäische Union. Mit über 400 Millionen Menschen gegenüber Russlands 140 Millionen, mit einer himmelhoch überlegenen kombinierten Wirtschaftsleistung und mit militärischen Kapazitäten, die jene Russlands bei Weitem übertreffen, sei die Vorstellung eines russischen Angriffs auf die NATO schlicht „utopisch“. Orbán demaskiert die Angstpropaganda als „Aufrüstungsrhetorik“, die nur dem Zweck diene, die Kriegsmaschine weiter anzuheizen. Wenn Russland die NATO angreifen wollte, so sein unmissverständliches Argument, hätte es dies bereits getan, bevor die westlichen Staaten ihre maximale Rüstungskapazität erreicht haben.