Die Sache mit dem Hund und dem Penthaus. Manchmal beginnt eine Liebesgeschichte nicht mit einem Blick, sondern mit einem Hund, der Nudeln riecht. Berlin, Przlauer Berg, ein Sonntag, der wie jeder andere sein sollte. Zoei Parker, 27, Immobilienmaklerin, ehrgeizig, pünktlich, organisiert, wollte nur mit ihrer golden Retrieverhündin Lupina ihre übliche Runde durch die Kastanienalli drehen.
Kaffee an der Ecke, ein Popuccino für die verwöhnte Hündin, danach Richtung Mauerpark. So war der Plan. Nur Lupina ein Problem hatte. Ein sehr ernstes Problem. Sie war süchtig nach Essen, besonders nach italienischem Essen. So griff nach der Leine, die an ihrem Türhaken hing. Komm, Lupina. Sonntagsspaziergang.

Die Hündin kam pflichtbewusst herangetrottet, setzte sich brav hin. Der Inbegriff eines gut erzogenen Hundes. Zoei klipste die Leine ein. Routine. Perfekt. Sie öffnete die Tür ihrer Altbauwohnung, trat in den hellen Flur der renovierten Gründerzeitwiller, eines dieser typischen Prenzlau Berghäuser, die nach außen historisch schön waren und innen so teuer, dass sogar die Wendemete verlangen könnten. “Bleib hier, Lupina, ich habe die Kotbeutel vergessen.
” Zoei ließ die Tür einen Spalt offen und ging 2 m zurück in die Küche. 30 Sekunden. Das war alles. Als sie zurückkam, Lupina war weg. Lupina. Der Flur war leer. Dann hörte Soes erst stimmen. Laut, warm, chaotisch, italienisch und darunter ein glückliches Hundepusten.
Der Geräuschpegel kam vom luxuriösen Penthaus am Ende des Flurs, dem Apartment, das Zoi nie beachtet hatte, weil der Besitzer praktisch unsichtbar war. Sie ging Richtung Tür. Noch bevor sie ankam, traf sie ein Geruch, der ihr den Atem raubte. Tomatensoße, Knoblauch, frisches Brot. und etwas fleischiges, dunkles, verdächtig leckeres. Natürlich, das war für Lupina kein Spaziergang, das war ein göttlicher Ruf. Die Penthaustür stand sperrangelweit offen.
Innen war Chaos, wunderschönes italienisches Chaos, ein riesiger Tisch voller Essen, Kinder, Erwachsenen, Großeltern, eine komplette italienische Familienbande mitten in Berlin und genau in der Mitte Lupiner Sitz schwanz wedelnd, Augenleuchtend. Ein kleiner Junge streichelte sie begeistert. Kann ich den Hund behalten, Papa? Ein Mann antwortete. Eine Stimme tief, warm, ruhig.
Und als Soei diese Stimme hörte, passierte etwas Seltsames. Ihr Herz machte tuckt tuck, als hätte jemand den Rhythmus verstellt. Der Mann stand vom Kopfende des Tisches auf. Er war wow. Ein Problem, ein richtig attraktives Problem. Groß, mindestens 1,85. Dunkle Haare, leicht silbrig an den Schläfen, Barfuß, Jeans, schwarzes Hänlei. Aber er bewegte sich wie jemand, der alles besitzt, was er betritt.
Und er hielt Lupinas Leine. Ihre Leine. So schluckte. Hi. Ey, ich bin so unglaublich sorry. Sie hat sowas noch nie getan. Ich war nur kurz und dann und sie hat wahrscheinlich ihr Essen gerochen und ich bin wirklich Er lächelte. Nur ein kleines Lächeln, aber es verwandelte sein Gesicht von heiß zu gefährlich umwerfend. Du bist also Lupinas Besitzerin. Ah ja, Zoi. Zoei Parker.
Ich wohne eh da drüben. Ich schwöre, sie macht sowas nie. Sie hat Geschmack. Er kraulte Lupina hinter dem Ohr. Die Verräterin lehnte sich an ihn, als wäre er ihr neuer Lebenspartner. Eine ältere Frau kam aus der Küche, Handtuch in der Hand, Lächeln im Gesicht.
Sie sprach einen schnellen Schwall Italienisch, indem Zoe nur zwei Wörter verstand. Soi Pranzo, gleich Mittagessen. Der Mann übersetzte: “Das ist meine Mutter, Luzia.” Sie sagt: “Dein Hund ist bezaubernd und hat hervorragendemen Geschmack. Sie sagt auch, du musst zum Mittagessen bleiben.” Zoei blinzelte. “Ich was? Ich kann nicht. Das ist ich habe.” Außerdem, fügte er hinzu, hat Lupina bereits Lasagne gegessen? “Du schuldest uns etwas.
” “Wie bitte?” “Ich gebe den Hund nicht zurück, bis du mit uns ist.” Zoei starrte ihn an. Erpressung wirklich mit meinem eigenen Hund. Ich nenne es färe Verhandlung. Seine Augen funkelten vor Spaß. Ich bin Renzo. Renzo Walli. Sie sah auf Lupina. Die lag mittlerweile quer unter dem Tisch auf einem Teppich, umgeben von Kindern, die sie fütterten. Sie seufzte.