(1882, Bayern) Die Dunklen Geheimnisse der Familie Dahlmann, die für Aufsehen sorgten

Willkommen zu dieser Erzählung, einem der verstörendsten Fälle, die jemals im südlichen Bayern dokumentiert wurden. Bevor wir beginnen, sei erwähnt, dass die meisten Aufzeichnungen, auf denen dieser Bericht basiert, erst Jahrzehnte nach den Ereignissen ans Licht kamen, gefunden in einem versiegelten Archiv des Landgerichts Rosenheim im Jahre 1933.

Im Winter des Jahres war das Königreich Bayern eine Region im Wandel. Die Industrialisierung hatte die Städte erreicht, doch die ländlichen Gegenden, besonders im Voralpenland, blieben abgeschieden, traditionsbewusst und von tiefem katholischem Glauben geprägt. Zwischen Mornau und Bartölz, unweit eines alten Klosters, lag der kleine Weiler Grabenau.

Ein Ort, der kaum mehr als ein dutzend Gehöfte umfasste. Etwas außerhalb, auf einem Hügel, der im Volksmund der Kalte Reihen genannt wurde, befand sich das Anwesen der Familie Dalmann. Ein weitläufiges Gut mit Feldern, Stallungen und einem Herrenhaus aus hellem Kalkstein, das schon von weitem sichtbar war.

Nach Gemeindeunterlagen wurde das Landgut im Jahre 1874 von Bartolomeus Dalmann erworben, einem Mann mittleren Alters, der aus dem Norden Deutschlands stammte. angeblich aus Mecklenburg. Über seine Vergangenheit war wenig bekannt und noch weniger über die Gründe, warum er sich ausgerechnet in diese abgelegene Region zurückgezogen hatte.

Was die Behörden jedoch aufmerksam machte, war nicht seine Verschlossenheit, die war unter den Bauern Oberbayerns nichts ungewöhnliches, sondern die völlige Absonderung seiner Familie von der Dorfgemeinschaft. In acht Jahren hatte keines der Familienmitglieder je an einem Kirchgang, einem Markt oder einem Festteil genommen. Auch Einkäufe tätigte nicht Herr Dalmann selbst, sondern sein einziger Diener, Josef Willer, ein schweigsamer Mann mit eingefallenen Wangen, der einmal im Monat mit einem Karren nach Batölz fuhr, um Vorräte zu besorgen. Er sprach kaum, grüßte selten.

A YouTube thumbnail with maxres quality

Und wenn er es tat, dann mit dem Ausdruck eines Menschen, der seine Worte wie wertvolle Münzen zählte. Diese Zurückgezogenheit wäre wohl unbeachtet geblieben, hätte sich nicht im November 1882 ein Vorfall ereignet, der die Behörden zwang, erstmals einen Schritt über die Schwelle des Hauses Dahlmann zu setzen.

In den privaten Aufzeichnungen des Arztes Dr. Markus Friedemann, des einzigen praktizierenden Mediziners im Umkreis von fast 100 km findet sich folgender Eintrag. Am Abend des 9. November wurde ich durch einen Boten zum Gutdalmann gerufen. Man sagte mir, es handle sich um einen Notfall, eine Angelegenheit von Leben und Tod.

Der Bote war bleich, die Hände vom Frost zerrissen und er sprach, als hätte er sich das Reden abgewöhnt. Ich machte mich noch in derselben Nacht auf den Weg durch Schnee treiben, das jeden Schritt zu einem Kampf machte. Dr. Friedemann erreichte das Anwesen gegen die dritte Stunde nach Mitternacht. Sein Bericht, der später nur in einer abgeschwächten Version an die Amtsärzte übermittelt wurde, beschreibt einen Anblick, den er nie vergessen sollte.

Im Salon des Hauses fand er Frau Eleonore Dahlmann, die Gattin des Hausherrn, in einem Zustand schwerster Erschöpfung. Ihr Körper zeigte Spuren von Fesseln an Hand und Fußgelenken. Das Fleisch dort war wundt, als hätte man sie über lange Zeit regelmäßig angebunden. Ihr Blick war leer, ihr Mund bewegte sich, ohne dass ein laut kam.

Herr Dalmann stand die ganze Zeit neben dem Arzt, regungslos, beobachtend, ohne ein einziges Wort der Zuneigung oder Sorge. Hinter ihm, in der Dunkelheit des Flurs sah Friedemann drei junge Erwachsene, zwei Männer und eine Frau, offenbar die Kinder des Paares. Sie blickten ihn an, ohne Ausdruck, ohne Bewegung. Wie Wachsfiguren notierte der Arzt später.

Ich tat, was ich konnte”, schrieb er, verband ihre Wunden, verabreichte ein Beruhigungsmittel und empfahl Ruhe. Der Hausherr bezahlte mich großzügig, aber seine Augen ließen keinen Zweifel. Er kaufte nicht meine Hilfe, sondern mein Schweigen. In den Monaten nach diesem Besuch begann Dr. Friedemann auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Er fand heraus, dass Bartolomeus Dalmann im Norden als Arzt tätig gewesen war, spezialisiert auf nervöse Leiden bei Frauen.

Related Posts

Our Privacy policy

https://worldnews24hr.com - © 2025 News