Ein Studiofoto aus dem Jahr 1912 zeigt eine Braut. Doch als man ihren Schleier heranzoomt, entdeckt man eine schockierende Wahrheit! đŸ˜±đŸ‘°đŸŒđŸ“ž Was verbirgt sich hinter diesem historischen Moment? Entdecken Sie das unerwartete Geheimnis, das dieses Bild fĂŒr immer verĂ€ndern wird! 🔍👀

Ein Studiofoto aus dem Jahr 1912 zeigt eine Braut. Als die Fotografen ihren Schleier vergrĂ¶ĂŸern, entdecken sie eine schockierende Wahrheit. Detective Rebecca Walsh durchstöberte Vintage-Fotografien in Murphy’s Antiques in der Chicagoer Innenstadt, auf der Suche nach einem Geburtstagsgeschenk fĂŒr ihre Mutter zwischen Kisten mit sepiafarbenen HochzeitsportrĂ€ts. Ein Bild ließ sie wie angewurzelt stehen. Das Hochzeitsfoto aus dem Jahr 1912 zeigte ein Paar in formeller Pose.
Der BrĂ€utigam stand groß und stolz in einem dunklen Anzug da, sein Gesicht deutlich zu erkennen. Ein distinguierter Mann in den FĂŒnfzigern mit dichtem Schnurrbart und selbstbewusstem Ausdruck. Neben ihm stand die Braut in einem aufwendigen weißen Kleid mit kunstvoller Perlenstickerei, doch ihr Gesicht war vollstĂ€ndig verhĂŒllt. Ein außergewöhnlich dicker Spitzenschleier fiel von einem kunstvollen Kopfschmuck herab und bildete einen undurchdringlichen Vorhang ĂŒber ihren GesichtszĂŒgen.
Anders als bei typischen Hochzeitsfotos, auf denen die BrĂ€ute ihr Gesicht zeigten, blieb dieser Schleier vollstĂ€ndig zugezogen und verbarg jedes Detail der Frau darunter. Die Hand des BrĂ€utigams ruhte besitzergreifend und stolz auf ihrer Schulter. Die Haltung der Braut strahlte Selbstbewusstsein aus, nicht etwa schĂŒchterne ZurĂŒckhaltung. Ihre HĂ€nde, die unter dem Schleier sichtbar waren, lagen vor ihrer Taille verschrĂ€nkt.

Das Studioetikett lautete: Harrison Photography, Chicago, 22. Juni 1912. Seltsam, nicht wahr? Der Ladenbesitzer sagte: „Hochzeitsfoto, auf dem man das Gesicht der Braut nicht erkennen kann. Gefunden bei einer Haushaltsauflösung. Keine Informationen ĂŒber die Person.“ Rebeccas detektivischer Instinkt erwachte. Warum sollte eine Braut ihr Gesicht auf ihrem eigenen HochzeitsportrĂ€t komplett verbergen? Sie kaufte das Foto sofort.

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Sie spĂŒrte, dass dies mehr als nur ein ungewöhnliches Bild war. Es war ein Hinweis auf etwas Dunkles. Rebecca brachte das Foto in ihr BĂŒro bei der Cold-Case-Einheit des Chicago Police Departments. Sie schloss ihren hochauflösenden Scanner an und begann mit der systematischen Untersuchung. Das Gesicht des BrĂ€utigams war klar und deutlich zu erkennen. Möglicherweise konnte sie ihn anhand historischer Aufzeichnungen identifizieren.

Sie begann mit dem Datum, dem 22. Juni 1912. Chicagoer Heiratsurkunden wurden akribisch erfasst. Sie durchsuchte die Archive und wurde schnell fĂŒndig. Thomas Whitmore, 52 Jahre alt, Witwer, heiratete am 22. Juni 1912 Helen Stone, 35 Jahre alt. Er war in den stĂ€dtischen Branchenverzeichnissen als Inhaber von Whitmore Manufacturing, einem erfolgreichen Möbelunternehmen, aufgefĂŒhrt. In den Gesellschaftskolumnen der Zeitungen vom Anfang des Jahres 1912 wurde seine Verlobung mit Helen Stone, die erst kĂŒrzlich aus St. Louis zugezogen war, erwĂ€hnt. Doch dann stieß Rebecca auf etwas Erschreckendes: eine Todesanzeige vom 15. Juli 1912, weniger als einen Monat nach der Hochzeit. Thomas Whitmore, ein angesehener GeschĂ€ftsmann, starb plötzlich in seinem Haus. Todesursache war offenbar Herzversagen. Er hinterließ seine Ehefrau Helen Whitmore. Die Beisetzung fand im engsten Familienkreis statt. Rebecca suchte nach weiteren Details. Der kurze Polizeibericht vermerkte: „Mann tot im Bett aufgefunden. Ehefrau gab an, er habe nachts ĂŒber Brustschmerzen geklagt. Hausarzt stellte Todesbescheinigung aus, Herzversagen. Keine Autopsie durchgefĂŒhrt.
Keine verdĂ€chtigen UmstĂ€nde festgestellt. Thomas Whitmore war drei Wochen nach seiner Hochzeit gestorben. Seine neue Frau Helen hatte sein betrĂ€chtliches Vermögen, sein Unternehmen, sein Haus, seine Bankkonten, einfach alles geerbt.“ Rebeccas Puls raste. Sie suchte nach Helen Whitmores Verbleib nach dem Tod ihres Mannes. GrundbucheintrĂ€ge zeigten, dass sie das Haus innerhalb von zwei Monaten verkauft und alles liquidiert hatte.
Dann verschwand Helen Whitmore spurlos aus den Chicagoer Akten. Keine neue Adresse, keine weiteren Dokumente. Ein wohlhabender Mann hatte eine Frau geheiratet, deren Gesicht auf dem Hochzeitsfoto verdeckt war. Drei Wochen spĂ€ter war er tot. Seine Witwe hatte alles mitgenommen und war verschwunden. Rebecca dehnte ihre Suche ĂŒber Chicago hinaus aus. Falls Helen Stone Thomas Whitmore getötet und mit seinem Geld verschwunden war, hatte sie das schon einmal getan? Sie suchte in den Akten von St. Louis, der Stadt, aus der Helen angeblich stammte. In St. Louis stieß sie auf einen Ă€hnlichen Fall. Im MĂ€rz 1911 heiratete der 48-jĂ€hrige Witwer Robert Mitchell, Inhaber eines TextilimportgeschĂ€fts, Margaret Stone.

Zwei Monate spĂ€ter starb Robert Mitchell plötzlich an Herzversagen. Seine Witwe Margaret erbte alles, verkaufte das Vermögen rasch und verschwand. Rebeccas HĂ€nde zitterten, als sie weiter zurĂŒck recherchierte. Indianapolis, September 1910: Der 55-jĂ€hrige Bankier James Harrison heiratete Catherine Stone. Sechs Wochen spĂ€ter starb James an Herzversagen.

Seine Witwe erbte und verschwand. Kansas City, Mai 1910: Der 50-jĂ€hrige Kaufmann William Bradford heiratete Elizabeth Stone. Einen Monat spĂ€ter starb William an Herzversagen, seine Witwe erbte und verschwand. Das Muster war eindeutig. Eine Frau mit Varianten des Namens Stone als Nachnamen kam in eine Stadt, suchte sich wohlhabende Witwer aus, heiratete sie schnell, und innerhalb weniger Wochen starben diese scheinbar eines natĂŒrlichen Todes.

Sie wĂŒrde alles erben, das Vermögen liquidieren und in eine neue Stadt ziehen, um das Ganze zu wiederholen. Rebecca zĂ€hlte zwischen 1910 und 1912 mindestens sechs FĂ€lle, möglicherweise mehr in StĂ€dten mit mangelhafter AktenfĂŒhrung. Die Frau hatte mindestens sechs EhemĂ€nner getötet, jedes Mal ein Vermögen geerbt und war dabei systematisch durch den Mittleren Westen gezogen. Aber wer

Oder war sie es wirklich? Stone war ganz offensichtlich ein Pseudonym.

Ihr Vorname Ă€nderte sich mit jeder Heirat. Helen Margaret Catherine Elizabeth. Sie war ein Geist, der eine Spur toter EhemĂ€nner und leerer Bankkonten hinterließ. Rebecca kehrte zu dem Hochzeitsfoto zurĂŒck und betrachtete das verborgene Gesicht unter dem Schleier. Die Frau hatte ihre IdentitĂ€t in jeder Stadt verschleiert und sich nie klar fotografieren oder dokumentieren lassen.

Dieses Hochzeitsfoto war das einzige Bild, das Rebecca gefunden hatte. Und selbst hier war das Gesicht der Mörderin völlig verdeckt. Aber vielleicht barg der Schleier Geheimnisse. Rebecca begann, den Schleier mit hoher Auflösung zu scannen, in der Hoffnung, moderne Technologie könnte enthĂŒllen, was eine hundert Jahre alte Kamera eingefangen hatte. Als sie die filigranen Spitzenmuster vergrĂ¶ĂŸerte, zeigte sich etwas Unerwartetes.

Die Spitze des Schleiers war außerordentlich detailliert. Florale und geometrische Muster bildeten Schichten der Transparenz, doch innerhalb dieser Schichten, kaum sichtbar, spiegelten sich Reflexionen. WĂ€hrend der langen Belichtungszeit, die fĂŒr die Fotografie im Jahr 1912 erforderlich war, hatten die reflektierenden FĂ€den der Spitze Bilder eingefangen. Rebecca verstĂ€rkte Helligkeit und Kontrast.
Ihr stockte der Atem. In verschiedenen Abschnitten des Schleiers zeichneten sich Gesichter ab, nicht das der Braut, das vollstĂ€ndig verborgen blieb, sondern andere, mĂ€nnliche Gesichter, die sich in der spiegelnden OberflĂ€che des Lacks spiegelten. Sie zĂ€hlte sechs verschiedene Gesichter, die sich im Schleier spiegelten. Alles MĂ€nner, alle mittleren Alters, alle mit ernsten GesichtsausdrĂŒcken wie aus PortrĂ€tfotos.

Rebecca isolierte jedes Gesicht und erstellte separate, verbesserte Bilder. Dann begann sie, diese mit den von ihr gesammelten Aufzeichnungen zu vergleichen. Das erste Gesicht stimmte mit Robert Mitchell aus St. Louis ĂŒberein, dem Textilimporteur, der 1911 gestorben war. Das zweite mit James Harrison aus Indianapolis, dem Bankier, der 1910 gestorben war.

Das dritte mit William Bradford aus Kansas City, dem Kaufmann, der 1910 gestorben war. Rebecca identifizierte drei weitere Gesichter, MĂ€nner aus StĂ€dten, die sie noch nicht recherchiert hatte: Cincinnati, Detroit und Louisville. Sie suchte in den Sterberegistern dieser StĂ€dte und wurde fĂŒndig. George Sullivan, Cincinnati, 1909. Henry Morrison, Detroit, 1909. Charles Bennett, Louisville, 1908.
Allesamt wohlhabende Witwer. Alle waren innerhalb weniger Wochen nach der Heirat mit Frauen mit klangvollen Nachnamen gestorben. Alle hatten alles ihren Witwen hinterlassen. Die Mörderin hatte bei ihrer Hochzeit mit Thomas Whitmore Fotos ihrer frĂŒheren Opfer in der Hand gehalten. Sie hatte sich buchstĂ€blich mit Bildern der MĂ€nner umgeben, die sie ermordet hatte, und der Schleier hatte sie wĂ€hrend der Langzeitbelichtung eingefangen.
Es war eine TrophĂ€ensammlung, und sie hatte versehentlich Beweise fĂŒr ihre Verbrechen auf ihrem eigenen Hochzeitsfoto konserviert. Rebecca musste verstehen, wie die Mörderin ihren Mann so konsequent umgebracht hatte, ohne Verdacht zu erregen. Sie beantragte die Exhumierung der Leichen in der Hoffnung, die moderne Toxikologie könne aufdecken, was die Medizin von 1912 ĂŒbersehen hatte. Thomas Whitmores Grab auf dem Graceland Cemetery wurde als erstes geöffnet. Durch die Einbalsamierung waren Gewebeproben fĂŒr die Untersuchung ausreichend erhalten geblieben. Dr. Sarah Kim, eine forensische Toxikologin, fĂŒhrte eine umfassende Analyse durch. Die Ergebnisse waren eindeutig: Massive Arsenkonzentrationen in den Gewebeproben. „Dieser Mann wurde ĂŒber mehrere Wochen vergiftet“, erklĂ€rte Dr. Kim. „Zuerst kleine Dosen, dann steigende Mengen. Die Symptome Ă€hnelten Herzkrankheiten: MĂŒdigkeit, Brustschmerzen, Herzrhythmusstörungen.“ 1912 hĂ€tten Ärzte nur dann auf Vergiftung getestet, wenn sie ein Verbrechen vermuteten. Ein wohlhabender Mann mittleren Alters, der scheinbar an Herzversagen starb, hĂ€tte keinen Verdacht erregt. Rebecca erwirkte die Exhumierungsanordnungen fĂŒr drei weitere Opfer, deren GrĂ€ber gefunden werden konnten. Alle drei wiesen dasselbe Ergebnis auf: Arsenvergiftung. Die TĂ€terin hatte eine einheitliche Methode angewendet: eine langsame Vergiftung, die eine natĂŒrliche Krankheit vortĂ€uschte und ihr Zeit gab, sicherzustellen, dass die Erbschaftsdokumente vor den TodesfĂ€llen ordnungsgemĂ€ĂŸ eingereicht wurden. Arsen war 1912 leicht erhĂ€ltlich. Es wurde legal zur SchĂ€dlingsbekĂ€mpfung und fĂŒr verschiedene Haushaltszwecke verkauft. Eine Frau konnte es ohne Verdacht erwerben. Über Wochen hinweg in Speisen oder GetrĂ€nke gemischt, wirkte es zuverlĂ€ssig tödlich und schien eine natĂŒrliche Krankheit zu sein. Die Mörderin hatte ihre Methode durch mindestens sieben Morde perfektioniert. Sie kannte die genaue Dosierung: genug, um innerhalb weniger Wochen zu töten, aber langsam genug, um offensichtliche Vergiftungssymptome zu vermeiden.

Sie hatte gelernt, die besorgte Ehefrau zu spielen, die ihren kranken Mann pflegte, wĂ€hrend sie ihm das tödliche Gift verabreichte. Rebecca durchsuchte Apothekenaufzeichnungen aus den StĂ€dten, in denen die Morde geschehen waren. In drei StĂ€dten fand sie Kaufbelege fĂŒr eine Mrs. Stone, die Arsen zur SchĂ€dlingsbekĂ€mpfung erworben hatte.

Dieselbe Frau, die unter ihrem Aliasnamen eine Spur hinterließ, von der sie geglaubt hatte, dass sie niemals mit Morden in Verbindung gebracht werden könnte, die als Herzversagen diagnostiziert worden waren. Rebecca musste herausfinden, wer die Mörderin wirklich war, bevor sie zu Stein wurde. Sie durchsuchte Vermisstenanzeigen und Steckbriefe aus der Zeit vor 1908. Sie suchte nach Frauen, die möglicherweise neue IdentitĂ€ten angenommen hatten.

In den Archiven von Pittsburgh machte sie einen Durchbruch. Ein Steckbrief aus dem Jahr 1907. Gesucht: Clara Hoffman, 30 Jahre, verdÀchtigt 


Nach dem Tod ihres Ehemannes Friedrich Hofmann floh die Gesuchte nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes aus Pittsburgh. Die Versicherungsermittlungen deuten auf eine Vergiftung hin. Die Gesuchte gilt als gefĂ€hrlich. Dem Plakat war ein Foto beigefĂŒgt, ein formelles PortrĂ€t einer Frau mit markanten GesichtszĂŒgen.

Rebecca verglich Gesichtsstruktur, Körperbau und Haltung mit den sichtbaren Merkmalen auf dem Hochzeitsfoto. GrĂ¶ĂŸe, Statur und Handhaltung stimmten ĂŒberein. Rebecca recherchierte Friedrich Hofmanns Tod im Jahr 1907. Er starb plötzlich nach dreiwöchiger Krankheit. Seine Witwe Clara hatte versucht, eine hohe Lebensversicherungssumme zu kassieren, doch die Versicherung wurde aufgrund des schnellen Todes und der jungen Frau misstrauisch. Sie forderte eine Autopsie.

Die Autopsie ergab eine Arsenvergiftung. Bis die Ergebnisse bestĂ€tigt waren, war Clara Hofmann mit ihrem gesamten Bargeld aus Pittsburgh geflohen. Die Lebensversicherung wurde nie ausgezahlt, aber Clara hatte aus dem Fehler gelernt. Bei zukĂŒnftigen Morden wĂŒrde sie Versicherungen meiden, die eine medizinische Untersuchung erforderten. Sie wĂŒrde einfach wohlhabende MĂ€nner heiraten und direkt erben.

Clara Hoffman war zu Stein geworden, eine neue IdentitĂ€t fĂŒr eine neue Methode. Zwischen 1908 und 1912 hatte sie ihr System perfektioniert: Sie zog durch verschiedene StĂ€dte, tötete EhemĂ€nner, nahm deren Geld und verschwand, bevor Verdacht aufkommen konnte. Doch wer war Clara vor Friedrich? Rebecca forschte weiter zurĂŒck. Clara Hoffman war 1877 als Clara Henshaw im lĂ€ndlichen Pennsylvania geboren worden.

Sie hatte jung einen Farmer namens John Henshaw geheiratet. 1905 war Jon offiziell an der Grippe gestorben, doch Rebecca vermutete nun Gift. Clara hatte Jons Lebensversicherung und seine bescheidenen Ersparnisse kassiert, war nach Pittsburgh gezogen, hatte den wohlhabenderen Friedrich Hoffman geheiratet und war zu einer Serienmörderin geworden, die EhemÀnner tötete.
Bis 1912, als sie in Chicago Thomas Whitmore heiratete, hatte sie innerhalb von sieben Jahren mindestens acht MĂ€nner getötet. Rebecca fand Unterlagen des Fotostudios Harrison und entdeckte, dass der Enkel des Fotografen, Michael Harrison, noch immer in Chicago lebte. Sie kontaktierte ihn und erklĂ€rte ihm ihre Nachforschungen. Mein Großvater fĂŒhrte detaillierte TagebĂŒcher ĂŒber seine Arbeit.

Michael sagte: „Ich habe sie eingelagert. Lass mich nach 1912 suchen.“ Zwei Tage spĂ€ter rief Michael zurĂŒck. Ich habe den Eintrag ĂŒber diese Hochzeit gefunden. Mein Großvater hatte mehrere AbsĂ€tze geschrieben. Er war davon sehr betroffen. Michael las den Eintrag laut vor. 22. Juni 1912. Ein höchst ungewöhnliches Hochzeitsfotoshooting heute.

Thomas Witmore, ein angesehener GeschĂ€ftsmann, erschien mit seiner frisch angetrauten Braut zu einem offiziellen PortrĂ€t. Die Braut bestand darauf, ihren Schleier fĂŒr das Foto vollstĂ€ndig zugezogen zu lassen. Herr Witmore schien sich damit unwohl zu fĂŒhlen, fĂŒgte sich aber dem Wunsch seiner Frau. Sie berief sich auf religiöse Bescheidenheit, doch ihr Verhalten ließ etwas anderes vermuten: keine Bescheidenheit, sondern bewusste Verschleierung.

WĂ€hrend des Shootings hielt sie GegenstĂ€nde in den HĂ€nden, die wie Fotografien aussahen, obwohl sie diese so positionierte, dass der Schleier sie verdeckte. Sie achtete sehr genau auf LichtverhĂ€ltnisse und Belichtungszeit. Herr Whitmore schien tief verliebt, nannte sie „Meine liebe Helen“ und sprach von ihren FlitterwochenplĂ€nen. Sie reagierte kaum, ganz darauf bedacht, ihr Gesicht zu verbergen.

Nachdem sie gegangen waren, beschlich mich ein tiefes Unbehagen. Irgendetwas an dieser Frau wirkte seltsam. Ich habe Hunderte von Hochzeiten fotografiert. Noch nie habe ich eine Braut gesehen, die so entschlossen war, ihr Gesicht zu verbergen. Rebecca fragte, ob das Originalnegativ noch existiere. Michael durchsuchte das Archiv seines Großvaters und fand es sorgfĂ€ltig aufbewahrt.

Rebecca veranlasste, es in noch höherer Auflösung als den Abzug scannen zu lassen. Der verbesserte Scan enthĂŒllte mehr Details in den Spiegelbildern, die die Braut in HĂ€nden gehalten hatte. Rebecca erkannte nun, dass es sich nicht nur um PortrĂ€ts handelte. Es waren Zeitungsausschnitte. Nachrufe der verstorbenen EhemĂ€nner, sorgfĂ€ltig ausgeschnitten und als TrophĂ€en aufbewahrt.

Clara hatte wĂ€hrend ihrer Hochzeit mit ihrem nĂ€chsten Opfer Nachrufe ihrer Opfer in der Hand gehalten. Rebecca rekonstruierte, was nach Thomas Whitmores Tod geschehen war. Clara, die sich Helen Whitmore nannte, hatte bis September 1912 ihr GeschĂ€ft und ihr Haus verkauft und dabei etwa 85.000 Dollar eingenommen, was heute ĂŒber 2 Millionen Dollar entsprĂ€che. Sie hatte alles liquidiert und war aus Chicago verschwunden.

Rebecca suchte in anderen StĂ€dten nach Ă€hnlichen FĂ€llen. Mitte 1912 stieß sie in Milwaukee auf eine Spur. Im November 1912 heiratete ein Witwer namens George Patterson Catherine Stone. Im Dezember 1912 starb George Patterson an Herzversagen. Seine Witwe erbte und verschwand. Danach verlor sich die Spur. Nach Ende 1912 gab es in keiner Stadt des Mittleren Westens mehr Ă€hnliche FĂ€lle.

Entweder war Clara in Regionen mit lĂŒckenhafteren Aufzeichnungen gezogen, hatte ihre Vorgehensweise grundlegend geĂ€ndert oder etwas hatte sie daran gehindert. Rebecca dehnte ihre Suche auf Sterberegister aus. In Portland, Oregon, wurde sie fĂŒndig. Im April 1913 starb eine Frau namens Helen Stone in einem Krankenhaus. Todesursache: Arsenvergiftung. Im Krankenhausbericht stand: „Patientin in schwerem Zustand eingeliefert. Vermutlich versehentlich oder absichtlich Gift eingenommen. Keine Angehörigen ausfindig gemacht.“

Sie starb innerhalb weniger Stunden. Beerdigung, Stadtfriedhof, unmarkiertes Grab. Zeitpunkt, Ort und Name stimmten ĂŒberein. Rebecca vermutete, dass Clara sich versehentlich selbst vergiftet hatte, vielleicht Medikamente verwechselt oder Arsen eingenommen hatte, das sie fĂŒr ein Opfer vorbereitet hatte.

Ein passendes Ende fĂŒr eine Frau, die acht oder neun MĂ€nner mit Gift getötet hatte. Rebecca veranlasste die Exhumierung des Grabes in Portland. Die DNA-Analyse wĂŒrde Monate dauern, aber wenn es sich tatsĂ€chlich um Clara Hoffman handelte, wĂŒrde sie Gewissheit bringen. Die Serienmörderin war durch ihre eigene Waffe gestorben, allein und unbekannt, in einem Krankenhaus einer WohltĂ€tigkeitsorganisation. Inzwischen hatte Rebecca genug Beweise, um die Verbrechen zu dokumentieren und die Opfer zu identifizieren.

Acht bestĂ€tigte Morde, möglicherweise neun, ĂŒber sieben Jahre und acht StĂ€dte. Gestohlene Vermögen, zerstörte Familien – all das durch eine Frau, die ihre IdentitĂ€t so erfolgreich verborgen hatte, dass sie jahrelang unentdeckt blieb, bis ein Hochzeitsfoto mit einem Schleier, der versehentlich ihre TrophĂ€en eingefangen hatte, 112 Jahre spĂ€ter endlich die Wahrheit enthĂŒllte.

Rebecca hielt eine Pressekonferenz im PolizeiprĂ€sidium von Chicago ab und prĂ€sentierte ihre Ergebnisse. Hinter ihr zeigten Bildschirme das Hochzeitsfoto mit vergrĂ¶ĂŸerten Ausschnitten, die die im Schleier reflektierten Todesanzeigen zeigten. „Zwischen 1908 und 1912 heiratete eine Frau unter dem Pseudonym Stone mindestens acht wohlhabende Witwer im Mittleren Westen“, begann Rebecca.

„Innerhalb weniger Wochen nach jeder Hochzeit starb ihr Ehemann an mutmaßlichem Herzversagen. Moderne forensische Analysen beweisen, dass diese MĂ€nner mit Arsen vergiftet wurden. Die Mörderin erbte deren Vermögen im Wert von etwa 400.000 US-Dollar (1912), was heute etwa 10 Millionen US-Dollar entspricht, und verschwand zwischen den Morden.“ Sie erklĂ€rte, wie das Hochzeitsfoto Beweise gesichert hatte.
Clara Hoffman, die wahre IdentitĂ€t der Mörderin, bewahrte Todesanzeigen ihrer Opfer auf. WĂ€hrend ihrer Hochzeit mit Thomas Whitmore in Chicago hielt sie diese Anzeigen in der Hand, und sie spiegelten sich wĂ€hrend der langen Belichtungszeit in der Spitze ihres Schleiers. Sie glaubte, ihr Gesicht zu verbergen, wĂŒrde ihre IdentitĂ€t schĂŒtzen. Stattdessen hielt ihr Schleier Beweise fĂŒr ihre frĂŒheren Verbrechen fest.
Rebecca zeigte die identifizierten Opfer. John Henshaw, 1905. Friedrich Hoffmann, 1907. Charles Bennett, 1908. Henry Morrison, 1909. George Sullivan, 1909. William Bradford, 1910. James Harrison, 1910. Robert Mitchell, 1911. Thomas Whitmore, 1912. Möglicherweise George Patterson, 1912. Diese MÀnner wurden ins Visier genommen, weil sie wohlhabend, verwitwet und einsam waren.

Clara nutzte ihre Sehnsucht nach Gesellschaft aus, heiratete sie schnell, vergiftete sie langsam und zog mit ihrem Geld weiter. Sie glaubte, perfekte Verbrechen begangen zu haben, doch dieses Foto erzĂ€hlt eine andere Geschichte. Die Medien reagierten umgehend. Die jahrhundertealten Verbrechen der „Schwarzen Witwe“ wurden aufgeklĂ€rt. Der Brautschleier spiegelt die Opfer der Serienmörderin wider. Die Frau vergiftete acht EhemĂ€nner.

Sie verbarg ihre IdentitĂ€t jahrzehntelang. Der Fall fesselte die Öffentlichkeit. Eine weibliche Serienmörderin, verborgene IdentitĂ€t, Verbrechen in verschiedenen Bundesstaaten – all dies enthĂŒllt durch Fotografien aus der viktorianischen Ära. Die Nachkommen der Opfer wurden ausfindig gemacht. Viele waren mit Familiengeschichten aufgewachsen, in denen Vorfahren wieder geheiratet hatten und plötzlich gestorben waren. Doch niemand hatte diese TodesfĂ€lle mit Mord in Verbindung gebracht.

Nun endlich hatten ihre Familien Antworten. Drei Monate nach Rebeccas EnthĂŒllung fand auf dem Graceland Cemetery in Chicago, wo Thomas Whitmore begraben liegt, eine Gedenkfeier statt. Nachkommen von fĂŒnf identifizierten Opfern nahmen teil und trafen sich zum ersten Mal – verbunden durch das gemeinsame Schicksal ihrer Vorfahren. Ein Gedenkstein mit der Liste aller bestĂ€tigten Opfer wurde aufgestellt.

Zum Gedenken an die Opfer von Clara Hoffmans Verbrechen (1905–1912): Sie hĂ€tten Besseres verdient. Sie werden nicht vergessen. Rebecca stand vor der Versammlung. Diese MĂ€nner wurden getötet, weil sie verletzlich waren: verwitwet, einsam, auf der Suche nach Gesellschaft. Clara Hoffman nutzte diese Verletzlichkeit systematisch aus. Über ein Jahrhundert lang wurden ihre Tode als natĂŒrlich, als bedauerlich, aber nicht verdĂ€chtig verbucht.

Heute erkennen wir die Wahrheit an. Sie wurden von jemandem ermordet, dem sie vertrauten, den sie geheiratet hatten, der ihnen Liebe versprochen hatte. Thomas Whitmores Urenkel sprach. Meine Familie wunderte sich immer ĂŒber Thomas’ plötzlichen Tod so kurz nach seiner Wiederverheiratung. Meine Urgroßmutter, Thomas’ Tochter aus erster Ehe, ahnte etwas, konnte es aber nicht beweisen.

Sie starb, ohne die Wahrheit zu erfahren. Heute, 112 Jahre spĂ€ter, haben wir endlich Antworten. Mein Urgroßvater wurde ermordet. Sein Mörder raubte ihm nicht nur sein Geld, sondern auch sein Leben, seine Zukunft, die Zeit mit seiner Familie. Danke, Detective Walsh, dass Sie ihm Gerechtigkeit widerfahren ließen. Auch wenn es lange nach seinem Tod geschah, teilten andere Nachkommen Ă€hnliche Dankbarkeit.

Die Gedenkfeier bot den Opfern, deren Tod ĂŒber ein Jahrhundert lang als natĂŒrlich abgetan worden war, einen Abschluss, Anerkennung und WĂŒrde. Nach dem Gottesdienst kehrte Rebecca in ihr BĂŒro zurĂŒck und verpackte sorgfĂ€ltig das Hochzeitsfoto fĂŒr das Chicago History Museum. Es sollte in einer Ausstellung mit dem Titel „Hinter dem Schleier verborgen: Clara Hoffman und der Ehemann, den sie ermordete“ gezeigt werden.
Rebecca betrachtete es.

Ein letztes Foto. Thomas Whitmore stand stolz und glĂŒcklich neben seiner frisch angetrauten Braut. Er ahnte nicht, dass ihm nur noch drei Wochen zu leben blieben. Clara stand neben ihm, ihr Gesicht vollstĂ€ndig verhĂŒllt, und hielt die Todesanzeigen der MĂ€nner in den HĂ€nden, die sie bereits getötet hatte. „Du dachtest, dein Gesicht zu verbergen, wĂŒrde dich schĂŒtzen“, sagte Rebecca leise.

„Du dachtest, du wĂ€rst ungeschoren davongekommen. Doch dein Schleier hat dich verraten. Die Beweise, die du mit dir trugst, deine TrophĂ€en, die Todesanzeigen deiner Opfer, waren in der Spitze eingefangen. Du wolltest unsichtbar bleiben, doch du hast deine Verbrechen sichtbar gemacht. Und nun weiß jeder, was du getan hast. Deine Opfer werden nicht vergessen. Du bist entlarvt. Gerechtigkeit ist geschehen, wenn auch 112 Jahre spĂ€ter.“ Das Foto sollte dafĂŒr sorgen, dass Clara Hoffmans Verbrechen niemals in Vergessenheit gerieten. Und noch wichtiger: Ihre Opfer, acht MĂ€nner, die Liebe gesucht und den Tod gefunden hatten, sollten endlich nicht als MĂ€nner in Erinnerung bleiben, die an schwachen Herzen gestorben waren, sondern als ermordete MĂ€nner, deren Leben zĂ€hlte, deren Tod Anerkennung und Wahrheit verdiente.

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