VOR 1 MINUTE: Der Rechtsanwalt von Gina H. im Fall von Fabian aus Güstrow, hat den Haftprüfungsantrag gestellt.

Der Anwalt der Mordverdächtigen Gina H. beantragt Haftprüfung. Fehlen der Staatsanwaltschaft die „handfesten Beweise“? Während die Verteidigung die Freilassung ihrer Mandantin fordert, enthüllen Insider schockierende Pannen in den Ermittlungen und die grausame Wahrheit über Fabians Leichnam.

Die juristische Auseinandersetzung im erschütternden Fall des getöteten Fabian aus Güstrow spitzt sich dramatisch zu. Im Zentrum steht Gina H., die Ex-Freundin von Fabians Vater, die seit Wochen unter dringendem Tatverdacht in Untersuchungshaft sitzt. Doch nun hat ihr Verteidiger, Rechtsanwalt Andreas Om, einen entscheidenden Schritt unternommen: Er stellte einen Antrag auf Haftprüfung. Dieser juristische Schachzug zwingt die Ermittlungsbehörden, ihre Beweislage offen auf den Tisch zu legen und stellt die gesamte Anklage gegen Gina H. infrage.

Die Verteidigung argumentiert mit Härte und Präzision: Die Akte enthalte keine „handfesten Beweise“, sondern stütze sich ausschließlich auf Indizien. Zudem fehle die Tatwaffe. Om strebt die sofortige Entlassung seiner Mandantin aus der Untersuchungshaft an, um ihr eine Verhandlung in Freiheit zu ermöglichen. Spätestens in der kommenden Woche muss das Amtsgericht Rostock über diesen Antrag entscheiden – eine Entscheidung, die den weiteren Verlauf des Falls fundamental prägen wird und die gesamte Republik in Atem hält.

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I. Der Juristische Showdown: Indizien gegen Freiheit

Der Antrag auf Haftprüfung ist der nächste logische, aber zugleich kritischste Schritt in diesem Fall. Er signalisiert, dass Rechtsanwalt Om nach eingehender Prüfung der Ermittlungsakten erhebliche Zweifel am „dringenden Tatverdacht“ hegt – der Grundvoraussetzung für die Untersuchungshaft.

Die Verteidigungsstrategie ist dabei klar und fokussiert: Sie stellt die Beweiskette der Staatsanwaltschaft infrage, indem sie auf die Natur der vorliegenden Beweise verweist. Om betonte gegenüber der Deutschen Presseagentur, dass die Haftgründe lediglich auf Indizien beruhen, und dass „eigentliche handfeste Beweise sind der Akte nicht zu entnehmen“. Dieses Fehlen von direkten Beweismitteln, wie etwa der noch immer nicht gefundenen Tatwaffe, schwächt die Position der Anklage, auch wenn eine Verurteilung in Deutschland auf einer lückenlosen Indizienkette möglich ist.

Die juristische Frage, die der Ermittlungsrichter nun beantworten muss, ist hochbrisant: Reicht die Kette der Indizien, um den dringenden Tatverdacht aufrechtzuerhalten, oder ist die Wahrscheinlichkeit eines Freispruchs so hoch, dass die Untersuchungshaft nicht mehr verhältnismäßig ist?

Sollte das Gericht dem Antrag der Verteidigung stattgeben, würde Gina H. bis zu einer möglichen Hauptverhandlung auf freien Fuß gesetzt. Dies würde die Ermittlungsbehörden unter enormen Druck setzen und das Vertrauen in die bisherige Arbeit weiter untergraben.

II. Ermittlungspannen und das Chaos der Ungenauigkeiten

Während die Verteidigung die Beweislage kritisiert, rückt auch die Arbeit der Polizei selbst in den Fokus der Kritik. Es entsteht der Eindruck, dass der Fall von Beginn an von Ungenauigkeiten und Pannen überschattet war, was die Schaffung einer soliden Beweiskette zusätzlich erschwert.

Die ignorierte Zeugin:

Besonders alarmierend ist die Kritik von Christina Habeter, der Anwältin von Fabians Mutter Dorina. Sie beklagt öffentlich, dass die Ermittlungen in einer Art „Kreisverkehr“ feststeckten und eine entscheidende Zeugin von der Polizei bislang ignoriert werde. Die Anwältin berichtete, dass sie selbst der Polizei eine Zeugin vermittelt habe, die ein „ganz anderes Fahrzeug“ gesehen haben soll – ein Fahrzeug, das für den Fall hochrelevant sein könnte.

Trotz wochenlanger Versuche, die Frau bei der Polizei zu Gehör zu bringen, sei diese bislang nicht vernommen worden. Es ist völlig unklar, ob das Fahrzeug in Verbindung mit der Verdächtigen Gina H. steht, oder ob die Aussage der Frau entlastend wäre und möglicherweise zu einem alternativen Tathergang führt. Das Versäumnis, eine potenziell wichtige Zeugenaussage zeitnah aufzunehmen, riskiert nicht nur den Verlust entscheidender Erinnerungen, sondern könnte die Glaubwürdigkeit der gesamten Ermittlung negativ beeinflussen.

Die vergessene Fußmatte und das fehlende Tablet:

Auch Fabians familiäres Umfeld äußert Unzufriedenheit mit der polizeilichen Spurensicherung. Rafaela, die beste Freundin der Mutter, teilte in einem Video mit, dass die Spurensicherung erst Tage nach Fabians Verschwinden in der Wohnung der Mutter (die sie als „uns“ bezeichnete) gewesen sei.

Ein schockierendes Detail, das ein Bild der Überforderung zeichnet: Etwa eineinhalb Wochen später musste die Spurensicherung erneut anrücken, weil man die Fußmatte vergessen hatte. Eine Fußmatte, die möglicherweise entscheidende Spuren (wie Erde, Fasern oder Brandbeschleuniger) enthalten könnte, wurde erst spät und als nachträglicher Gedanke gesichert. Solche Verzögerungen können potenziell die Integrität der Spurenlage kompromittieren.

Zudem herrscht Unklarheit über die technischen Geräte des Jungen. Rafaela erwähnte, dass Fabians Tablet erst am Dienstag nach dem Auffinden abgeholt worden sei, während in den Medien stets von einem Handy die Rede war. Das späte Sammeln von Beweismitteln, insbesondere von digitalen Spurenträgern, wirft Fragen nach der Prioritätensetzung und der Sorgfalt in den frühen, kritischen Phasen der Ermittlungen auf.

III. Das Grauen der Wahrheit: Die Unzumutbarkeit der Identifizierung

Das wohl erschreckendste und emotional aufwühlendste Detail des Falls betrifft den Zustand von Fabians Leichnam und die damit verbundene Identifizierung.

Nachdem die Kinderleiche gefunden worden war, stellte sich die Frage der Identifizierung durch die Angehörigen. Dorina, Fabians Mutter, fragte bei der Polizei nach, ob sie tatsächlich Fabian identifizieren müsse. Die Antwort der Polizei war eindeutig und schockierend: Nein, das sei nicht mehr nötig und würde den Eltern auch nicht zugemutet.

Dieses behördliche Statement, kombiniert mit weiteren Informationen aus dem Umfeld, enthüllt das Ausmaß der grausamen Tat: Der Verbrennungsgrad muss extrem hoch gewesen sein. Die Anwältin und das Bestattungsinstitut hätten den Angehörigen „dringend abgeraten“, den Jungen noch einmal anzusehen – ein starkes Indiz dafür, dass der Anblick des Leichnams unerträglich gewesen wäre.

Die Identifizierung konnte Fabian daher nur über einen DNA-Abgleich zweifelsfrei zugeordnet werden. Die Informationen, dass Fabians Körper verbrannt wurde, sollten ursprünglich gar nicht an die Öffentlichkeit gelangen, da sie von einem Pressesprecher versehentlich veröffentlicht wurden. Die nachträgliche Bestätigung, dass der Zustand eine visuelle Identifizierung unmöglich machte, legt nahe, dass der Brand über mehrere Stunden hinweg gewütet haben muss – Schätzungen gehen von mindestens zwei Stunden und einer entsprechend großen Menge an Brandbeschleuniger aus. Dieses Detail verdeutlicht die Brutalität, mit der das Verbrechen ausgeführt wurde.

IV. Die Unbeteiligte Ruhe der Verdächtigen und die irrelevante Gerüchteküche

Ein weiterer Aspekt, der das Bild der Verdächtigen Gina H. verkompliziert, ist ihr Verhalten während der Hausdurchsuchung. Sie soll sich dabei „sehr relaxt“ und kooperativ verhalten haben. Es wurde ihr sogar gestattet, vor der Mitnahme zur Polizeidienststelle noch ihre Pferde zu versorgen. Diese scheinbare Ruhe und Kooperationsbereitschaft im Angesicht eines Mordverdachts steht in starkem Kontrast zur Schwere der gegen sie erhobenen Vorwürfe und fügt dem psychologischen Porträt eine weitere rätselhafte Facette hinzu.

Die Medienaufmerksamkeit rund um den Fall wurde zudem durch Gerüchte über Gina H.s Privatleben befeuert. Rafaela teilte Informationen, wonach Gina H. während der Trennungsphase von Fabians Vater bereits eine Affäre mit einem verheirateten Mann gehabt habe und gerne Nacktbilder verschickte. Obwohl diese Details die Sensationslust bedienen, betonte der ursprüngliche Berichterstatter mit Recht, dass diese Gerüchte „null Tatrelevanz“ besitzen und von der eigentlichen juristischen und ermittlungstechnischen Aufklärung ablenken.

Der Fokus muss auf der juristischen Aufarbeitung bleiben: Kann die Staatsanwaltschaft die Kette der Indizien so lückenlos schließen, dass sie auch ohne Tatwaffe und trotz der kolportierten Ermittlungspannen vor Gericht Bestand hat? Oder wird der Haftprüfungsantrag von Rechtsanwalt Om erfolgreich sein und die Verdächtige Gina H. vorerst in die Freiheit entlassen?

Die Entscheidung des Amtsgerichts Rostock in der kommenden Woche wird zeigen, wie stark die Indizienkette tatsächlich ist, und ob die Justiz in der Lage ist, Gerechtigkeit für Fabian zu schaffen.

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