8 Deutsche Automarken, die VERSCHWUNDEN sind!

 Wenn wir heute an deutsche Autos denken, fallen uns sofort VW, Mercedes oder BMW ein. Doch in der Vergangenheit hatte Deutschland noch viele andere Hersteller, die zeitweise richtig erfolgreich waren. Sie bauten Autos, die für Aufsehen sorgten und Kultstatus erlangten. Doch irgendwann konnten sie mit den großen Konzernen nicht mehr mithalten.

Heute sind sie Geschichte, aber ihre Namen sind unvergessen. Hier sind acht deutsche Automarken, die inzwischen verschwunden sind.

Nummer 1: Borgward

In den Jahren gehörte Borgward zu den Namen, die Autofahrern sofort ein Bild von Eleganz und Fortschritt in den Kopf riefen. Wer durch deutsche Städte fuhr, begegnete der Marke überall. Mal als elegante Isabella Limousine, mal als sportliches Coupé. Borgward stand für Aufbruch und für das Wirtschaftswundergefühl auf vier Rädern.

Gegründet wurde das Unternehmen von Karl Borgward in Bremen. Schon früh setzte er auf innovative Technik und ein Design, das sich von der Konkurrenz abhob. Vor allem die Isabella, die 1954 vorgestellt wurde, machte Borgward berühmt. Mit ihren klaren Linien, der guten Verarbeitung und dem für die Mittelklasse erstaunlichen Komfort wurde sie zu einem echten Publikumsliebling. Wer damals eine Isabella fuhr, hatte das Gefühl, ein Auto mit Stil zu besitzen, ohne dafür ein Vermögen ausgeben zu müssen. Aber Borgward baute nicht nur die Isabella.

Auch Modelle wie der Hansa 2400 oder der P100 mit seiner Luftfederung sorgten dafür, dass die Marke als innovativ und mutig galt. Während andere Hersteller vorsichtig agierten, brachte Borgward regelmäßig neue Ideen auf die Straße – manchmal erfolgreich, manchmal auch zu riskant. In den späten 50er Jahren begann sich die Lage zu verschärfen. Hohe Entwicklungskosten und interne Managementprobleme ließen die Finanzen ins Wanken geraten. 1963 kam schließlich das überraschende Aus. Ein Schock für viele, denn die Autos galten als beliebt und technisch konkurrenzfähig.

Trotz des Endes blieb Borgward im Gedächtnis. Die Isabella ist bis heute ein Klassiker und auch der Name selbst erlebte ein kurzes Comeback, als Nachfahren von Karl Borgward in den 2000er Jahren versuchten, die Marke mit neuen Modellen wiederzubeleben. Ein Versuch, der zwar viel Aufmerksamkeit bekam, sich aber nicht dauerhaft durchsetzen konnte.

Nummer 2: Wartburg

Es gab eine Zeit, da gehörte der Wartburg ganz selbstverständlich zum Straßenbild vieler ostdeutscher Städte. Der Name leitet sich von der gleichnamigen Burg bei Eisenach ab, wo die Autos im Automobilwerk Eisenach gefertigt wurden.

Die Marke stand über Jahrzehnte für ein Stück Alltagsmobilität, das für Familien, Handwerker und Dienststellen gleichermaßen wichtig war. Viele kennen noch den Wartburg 311 aus den späten 50er und frühen 60er Jahren, der mit seinen rundlichen Formen und dem für damalige Verhältnisse modernen Auftreten nicht nur in der DDR für Aufsehen sorgte, sondern auch Exporterfolge in westeuropäische Länder feiern konnte.

In den folgenden Jahrzehnten prägte vor allem der Wartburg 353 das Straßenbild. Sein kantiges Design machte ihn sofort erkennbar. Doch wichtiger war der große Innenraum und der riesige Kofferraum, der für die ganze Familie reichte. Gegen Ende der 80er Jahre versuchte man, den Wagen moderner zu machen, ohne das Grundkonzept völlig zu verlassen. So entstand der Wartburg 1.3, der äußerlich dem 353 ähnelte, unter der Haube aber einen Vierzylinder VW Motor trug, der ruhiger lief und weniger Öl brauchte.

Plötzlich fuhr sich der Wagen spürbar zeitgemäßer und wer aus der alten Zweitaktwelt wechselte, merkte sofort, wie viel angenehmer längere Fahrten wurden. Trotzdem blieb der Wartburg ein ehrliches Auto ohne großen Schnickschnack, mit klarer Bedienung, großen Scheiben und einer Übersichtlichkeit, die heute fast nostalgisch wirkt.

Mit der deutschen Einheit änderte sich der Markt in kurzer Zeit grundlegend. Auf einmal standen in den Autohäusern viele neue Modelle aus aller Welt, die günstige Kredite, bessere Abgaswerte und mehr Komfort boten. Für das Werk in Eisenach war das ein fast unmöglicher Wettlauf und so endete die Wartburgproduktion 1991. Heute lebt der Name in Geschichten, alten Fotos und bei Treffen von Liebhabern weiter, die genau wissen, warum diese Autos mehr waren als nur ein Fortbewegungsmittel.

Nummer 3: Glas

Wer in den 60er Jahren von sportlichen, aber bezahlbaren Autos sprach, der kam an der Marke Glas nicht vorbei. Das kleine Unternehmen aus Dingolfing in Niederbayern schaffte es in kurzer Zeit mit mutigen Ideen und technisch spannenden Modellen deutschlandweit für Aufsehen zu sorgen.

Dabei hat alles viel unscheinbarer begonnen. Glas war ursprünglich ein Landmaschinenhersteller, bekannt für seine Dreschmaschinen. Doch nach dem Krieg wagte man den Schritt ins Automobilgeschäft, zuerst mit dem winzigen Goggomobil, das in den 50er Jahren zum Symbol für die neue Mobilität der Deutschen wurde. Für viele Familien war es das erste eigene Auto – klein, sparsam und trotzdem ein Stück Freiheit.

In den 60er Jahren ging Glas dann einen Schritt weiter. Mit dem Glas 1004 kam das erste Auto der Welt mit einem serienmäßigen Zahnriemenantrieb für die Nockenwelle. Eine technische Innovation, die später in der ganzen Branche zum Standard wurde. Dazu kam ein modernes Design, das die Wagen frisch und dynamisch wirken ließ. Besonders beliebt waren die Coupés und Cabrios, die sportlichen Fahrspaß boten und zugleich erschwinglich blieben.

Später brachte Glas mit dem V8 ein Oberklassemodell auf den Markt, das durchaus mit den großen Namen mithalten sollte. Doch die Mittel eines kleineren Herstellers reichten nicht aus, um sich dauerhaft gegen die Konkurrenz von BMW, Mercedes und Opel zu behaupten. 1966 übernahm schließlich BMW das Unternehmen, integrierte das Werk in Dingolfing in die eigene Produktion und stellte die Marke Glas ein. Damit verschwand der Name von den Straßen. Doch einige Modelle, allen voran das Goggomobil und die Glas-Coupés, genießen bis heute Kultstatus. Sie erinnern an eine Zeit, in der auch kleine Hersteller den Mut hatten, die großen Player herauszufordern.

Nummer 4: DKW

Es gab kaum eine deutsche Automarke, deren Name so eng mit den Anfängen der Motorisierung verbunden war wie DKW. Gegründet in Sachsen begann die Geschichte nicht mit Autos, sondern mit Motorrädern und kleinen Motoren. Schon in den 1920er Jahren entwickelte sich DKW zum größten Motorradhersteller der Welt.

Der Schritt zum Automobil kam wenig später. DKW setzte von Anfang an auf einfache, aber clevere Technik, die auch für den kleinen Geldbeutel erschwinglich war. Typisch waren die Zweitaktmotoren, die zuverlässig arbeiteten und leicht zu warten waren. Schon bald wurden die kleinen Frontantriebswagen von DKW zu einem vertrauten Anblick auf den Straßen der 30er Jahre.

1932 ging die Marke in der Auto Union auf, gemeinsam mit Audi, Horch und Wanderer. Das Symbol mit den vier Ringen, das heute für Audi steht, entstand in dieser Zeit und DKW war lange die wichtigste Säule innerhalb des Konzerns, weil die kompakten und preiswerten Modelle viel gefragter waren als die teuren Luxuswagen der Schwestermarken.

Nach dem Krieg lebte die Marke zunächst in Westdeutschland wieder auf. Besonders der DKW F98 und später der DKW F91 und F93 knüpften an die Vorkriegsmodelle an. Doch die technische Entwicklung blieb nicht stehen und die Zweitaktmotoren wirkten zunehmend altmodisch, als die Konkurrenz längst auf sparsamere und laufruhigere Viertakter setzte. Als 1964 der DKW F10 vorgestellt wurde, war er das letzte Modell der Marke und zugleich ein Übergang. Der Wagen wurde bald überarbeitet und als Audi 60 weitergebaut. Damit war der Weg für das moderne Audi geebnet, während der Name DKW von den Kühlergrills verschwand.

Nummer 5: Leut

In der Nachkriegszeit suchten viele Deutsche nach einem erschwinglichen Auto, das zuverlässig war und nicht zu viel Benzin verbrauchte. Genau hier setzte Leut an und schuf Wagen, die viele Familien zum ersten Mal mobil machten. Die Marke Leut entstand aus der Hansa-Leutwerke GmbH in Bremen und konzentrierte sich in den 1950er und 60er Jahren auf Kleinstwagen und Mittelklasseautos, die sparsam, praktisch und für den Alltag geeignet waren.

Besonders die Leut 400 und später die Leut Alexander Modelle fanden reißenden Absatz, weil sie klein genug für enge Städte waren, aber dennoch genug Platz für eine Familie boten. Die Fahrzeuge waren einfach konstruiert, aber sie hatten ihren eigenen Charakter. Wer einmal in einem Leut gesessen hatte, wusste, dass man ein bodenständiges Auto fuhr, das auf das Wesentliche konzentriert war.

Doch so charmant und praktisch die kleinen Wagen auch waren, konnten sie die wachsende Konkurrenz durch größere Hersteller wie Volkswagen und Opel auf Dauer nicht abfangen. Hinzu kam die präkäre Lage der Borgwardgruppe, zu der Leut gehörte. Als Borgward 1961 in finanzielle Schwierigkeiten geriet, war auch das Ende von Leut besiegelt.

Heute leben die Fahrzeuge vor allem in Sammlerkreisen weiter. Treffen und Restaurierungen zeigen, wie sehr Liebhaber die robusten Kleinstwagen und die Geschichte der Marke schätzen. Leut war mehr als ein Auto. Es war ein Stück Nachkriegsgeschichte, das vielen Menschen erstmals die Freiheit auf vier Rädern schenkte.

Nummer 6: NSU

Im Jahr 1873 begann in Riedlingen die Geschichte einer Marke, die wie kaum eine andere für Mut und Erfindergeist im deutschen Automobilbau steht. NSU machte sich zunächst mit Fahrrädern und Motorrädern einen Namen, bevor in den 1950er Jahren der Schritt zum Automobil folgte. Schnell entwickelte sich die Marke zu einem Synonym für kompakte, erschwingliche Wagen, die den Traum vom eigenen Auto für breite Bevölkerungsschichten greifbar machten.

Der kleine NSU Prinz war dabei das Modell, das wohl am stärksten im Gedächtnis geblieben ist. Er war einfach zu fahren und günstig im Unterhalt, und so wurde er für viele Familien das erste eigene Auto. Doch NSU wollte nicht nur kleine Alltagsautos bauen, sondern die Grenzen verschieben. Mit dem Ro 80 brachte die Marke Ende der 60er Jahre ein Auto auf die Straßen, das wie ein Blick in die Zukunft wirkte.

Klare Linien, aerodynamisch gezeichnet, mit großem Platzangebot und einem völlig neuen Motorenkonzept. Der Wankelmotor versprach Laufruhe und Leistung, sorgte aber bald für massive technische Probleme. Viele Fahrzeuge mussten überarbeitet werden und die anfangs große Begeisterung schlug schnell in Skepsis um. Die finanziellen Belastungen durch diese Entwicklung konnte ein mittelgroßer Hersteller wie NSU nicht allein stemmen.

1969 fusionierten NSU und die Auto Union GmbH zur Audi NSU Auto Union AG, die 1985 in Audi umfirmierte. Damit verschwand der traditionsreiche Name von den Motorhauben. Doch sein Erbe ist geblieben: der Prinz als Symbol für erschwingliche Mobilität und der Ro 80 als Ikone des Designs und des technischen Pioniergeists.

Nummer 7: Messerschmitt

Als in den 1950er Jahren die Nachfrage nach erschwinglicher Mobilität wuchs, tauchte ein Name auf den Straßen auf, den viele eigentlich aus einem ganz anderen Zusammenhang kannten: Messerschmitt.

Ursprünglich war das Unternehmen durch seine Flugzeuge im Zweiten Weltkrieg bekannt geworden. Doch nach dem Krieg war die Flugzeugproduktion in Deutschland zunächst verboten. Um zu überleben, suchte man nach neuen Wegen und fand sie im Bau von Kleinstfahrzeugen. Das bekannteste Modell war der Messerschmitt Kabinenroller und später der KR200.

Diese winzigen Fahrzeuge sahen fast aus wie kleine Flugzeuge ohne Flügel, mit einer durchsichtigen Haube, in der zwei Personen hintereinander Platz fanden und einer schmalen Karosserie, die sich elegant durch enge Straßen schlängelte. Angetrieben wurden sie von kleinen Einzylinder-Zweitaktmotoren, die kaum mehr als 10 bis 12 PS leisteten.

Doch für viele Menschen bedeutete so ein Kabinenroller den Einstieg in die individuelle Mobilität. Günstiger als ein Auto, aber wettergeschützter und komfortabler als ein Motorrad. Die Produktion lief allerdings nur rund ein Jahrzehnt. Mit steigendem Wohlstand wollten die Menschen größere und leistungsstärkere Autos fahren und die kleinen Kabinenroller wirkten bald wie Relikte aus einer Übergangszeit. 1964 endete die Herstellung.

Trotzdem haben die Messerschmitt Fahrzeuge Kultstatus erreicht. Heute sind sie begehrte Sammlerstücke. Kaum ein anderes Auto verkörpert so stark die Aufbruchsstimmung der 50er Jahre und den Einfallsreichtum einer Zeit, in der man mit wenig Mitteln viel bewegen wollte.

Nummer 8: Gutbrod

In den 50er Jahren gab es in Deutschland noch viele Hersteller, die versuchten, ihren Platz im wachsenden Automarkt zu finden. Eine davon war Gutbrod. Ein Name, der heute fast vergessen ist, damals aber für handliche und erschwingliche Autos stand.

Das bekannteste Modell war der Gutbrod Superior, der 1950 vorgestellt wurde. Auf den ersten Blick wirkte er unscheinbar. Ein kleiner Zweitürer, kompakt und zweckmäßig. Doch unter der Haube steckte eine echte Innovation. Gutbrod war der erste Hersteller weltweit, der in Serie Autos mit einer Benzineinspritzung anbot.

Angetrieben wurde der Superior von einem Zweizylinder-Zweitaktmotor, der in der stärkeren Einspritzversion immerhin 30 PS leistete. Für ein Fahrzeug seiner Klasse war das beachtlich. Dazu kam ein sparsamer Verbrauch und ein praktisches Format, das perfekt zu den engen Straßen und dem knappen Geldbeutel der frühen Nachkriegszeit passt. Trotz dieser technischen Fortschritte konnte sich Gutbrod auf Dauer nicht gegen die wachsende Konkurrenz durchsetzen. Volkswagen, Opel und andere große Marken boten Autos an, die massentauglicher waren, eine bessere Ersatzteilversorgung hatten und von größeren Produktionskapazitäten profitierten. 1954 musste die Autofertigung eingestellt werden.

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