Matthias Reim: Eine verhängnisvolle Liebe, ein triumphales Comeback und der Kampf gegen die Dämonen der Vergangenheit
In der Welt des deutschen Schlagers ist kaum ein Name so von Dramen, Triumphen und unbändiger Leidenschaft gezeichnet wie der von Matthias Reim. Ein Mann, dessen Leben die Höhen und Tiefen, die Katastrophen und die Wiederauferstehungen eines modernen Heldenepos widerspiegelt. Mit seinen 67 Jahren schockte er die Öffentlichkeit mit einem unerwarteten Comeback, doch was die Schlagzeilen beherrscht, ist weit mehr als nur seine Rückkehr auf die Bühne. Es sind die tiefen Risse in seinem Privatleben, die eine neue Welle der Spekulationen und des Mitgefühls auslösen. Reim, der mit seinem ikonischen Hit „Verdammt, ich lieb dich“ das Jahr 1990 prägte und sich über Nacht vom unbekannten Musiker zum Superstar katapultierte, steht erneut im Fokus eines Dramas, das sein Herz zu zerreißen droht.
Geboren 1957 in Homberg Efze, Hessen, als Sohn eines Schuldirektors und einer Hausfrau, zeigte Reim schon früh, dass er nicht für ein bürgerliches Leben gemacht war. Während andere Kinder dem Ball hinterherjagten, fand er seine Welt in den Saiten einer Gitarre und den Zeilen, die seine Seele bewegten. Eine Leidenschaft, die so stark war, dass das Germanistik- und Anglistikstudium in Göttingen für ihn nur eine lästige Pflicht darstellte. Er wollte Musik, er wollte kreieren, er wollte seine Gefühle in Melodien und Worte fassen. Die 1980er-Jahre waren für ihn eine Zeit des Suchens und des Scheiterns. Er spielte in unzähligen Bands, schrieb Lieder für andere, doch der große Durchbruch blieb aus. Seine erste eigene Single „Von fernen Sternen“ (1984) versank in der Belanglosigkeit. Reim zweifelte, kämpfte, aber gab nicht auf. Er nutzte die Zeit, um seine Fähigkeiten als Songwriter zu perfektionieren, lernte, was eine Melodie braucht, um die Herzen der Menschen zu berühren.
Und dann kam 1990, ein Jahr, das für immer in die Annalen der deutschen Musikgeschichte eingehen sollte. „Verdammt, ich lieb dich“ war nicht nur ein Lied; es war eine Hymne, eine Explosion der Gefühle, die sechs Wochen lang an der Spitze der Charts verharrte und ihm über Nacht Ruhm und Reichtum bescherte. Der Erfolg war so gewaltig, dass er ihn fast zu erdrücken drohte. Das begleitende Album verkaufte sich millionenfach, und Matthias Reim war plötzlich der Star, den jeder kannte, jeder liebte. Doch mit dem Ruhm kamen auch die Schattenseiten. Ein Leben im Rampenlicht, der ständige Druck und nicht zuletzt die Gier. Er verlor den Überblick über seine Finanzen und traf eine Reihe von verhängnisvollen Entscheidungen, die sein Vermögen vernichteten. Die 2000er-Jahre wurden für ihn zu einem Martyrium. Sein Schuldenberg wuchs auf unvorstellbare 13 Millionen Euro an. Eine Katastrophe, die ihn fast in den Ruin trieb und ihn zu einer Parodie seiner selbst machte, als er 2007 in einem Werbespot seinen eigenen Niedergang verarbeitete.
Doch Reim gab nicht auf. Er ist ein Kämpfer. Musik war und ist seine Therapie, sein Lebenselixier. Er schrieb weiter, tourte, spielte und schaffte es, sich 2010 aus der privaten Insolvenz zu befreien. Sein triumphalstes Comeback gelang ihm 2013 mit dem Album „Unendlich“, das die deutschen Charts eroberte und ihm zeigte, dass das Publikum ihm verziehen hatte.
Mindestens so turbulent wie seine Karriere ist auch Matthias Reims Privatleben. Er ist der Vater von sieben Kindern, die er mit verschiedenen Frauen hat. Seine Beziehungen waren stets ein öffentliches Spektakel. Von seiner ersten Ehefrau bis zu Christin Stark, der Mutter seiner jüngsten Tochter, war sein Liebesleben stets in den Schlagzeilen. Seine jüngste Offenbarung schockiert jedoch selbst seine treuesten Fans: Er sprach offen über die Spannungen in seiner Ehe, über das Gefühl, von seiner jungen Ehefrau kontrolliert zu werden. Ein Hilferuf, der die Öffentlichkeit in zwei Lager spaltet: Die einen verstehen seine Verzweiflung, die anderen kritisieren ihn für das Zurschaustellen intimer Probleme.
Reims Geschichte ist eine Geschichte von verzehrender Leidenschaft, von menschlichen Fehlern und von unaufhaltsamem Triumph. Er mag ein Mann mit vielen Ecken und Kanten sein, aber seine Authentizität ist unbestreitbar. Er verbirgt nichts, er schönt nichts. Er ist ein Mann, dessen Leben die raue Wahrheit über Ruhm, Geld und Liebe erzählt. Seine Lieder sind der Soundtrack seiner Seele, sie spiegeln die Brüche und die Wiederholungen seines Lebens wider. In seinen Melodien finden sich die Sehnsucht nach Liebe, die Verzweiflung über Verluste und die pure Lebensfreude wieder.
Die Spannungen in seiner Ehe sind nur das jüngste Kapitel in einem Leben, das so reich an emotionalen Achterbahnfahrten ist, dass es fast unwirklich erscheint. Doch Matthias Reim ist real. Er ist ein Mensch, der sich nicht scheut, seine Verletzlichkeit zu zeigen. Er ist ein Künstler, der seine größten Dramen in seine größte Kunst verwandelt. Und so, während die Welt über seine Ehe spekuliert, macht er das, was er am besten kann: Er schreibt neue Lieder, in denen er seine Schmerzen, seine Zweifel und seine unerschütterliche Hoffnung verarbeitet. Matthias Reim ist mehr als nur ein Schlagersänger; er ist ein Chronist seines eigenen turbulenten Lebens, der seine Geschichte mit jedem Takt, jedem Wort und jedem Blick erzählt. Und das ist es, was ihn für sein Publikum so unwiderstehlich und nahbar macht.