Hollywoods letzter Rebell schweigt: Robert Redford ist tot – Das beispiellose Leben eines Visionärs zwischen Ruhm, Rebellion und dem Erbe, das die Welt für immer verändert hat
Robert Redford: Ein Abschied von Hollywoods letztem großen Idealisten
Am 16. September 2025, an einem späten Abend, wurde die Welt um eine Ikone ärmer. Robert Redford, der Inbegriff des liberalen Helden, der charismatische Rebell und der unermüdliche Visionär, verließ im Alter von 89 Jahren die große Bühne des Lebens. Sein Tod markiert nicht nur das Ende einer Ära in Hollywood, sondern auch den Verlust eines Mannes, dessen Einfluss weit über die Grenzen der Kinoleinwand hinausreichte. Er war nicht nur ein Schauspieler, sondern ein Künstler, ein Aktivist und ein Mentor, der die Filmindustrie revolutionierte und uns lehrte, dass Kunst die Macht hat, die Welt zu verändern. Sein Abschied ist eine Einladung, zurückzublicken auf ein Leben, das so reich an Facetten, Triumphen und verborgenen Kämpfen war, dass es selbst ein Meisterwerk sein könnte.
Robert Redford wurde 1936 als Charles Robert Redford Jr. in Santa Monica, Kalifornien, geboren. Seine Kindheit war geprägt von dem frühen Tod seiner geliebten Mutter, der ihn tief prägte und eine Rebellion in ihm entfachte. Nach der Schule verbrachte er eine formative Zeit in Europa, wo er als Maler durch die Straßen von Paris und Florenz zog. Diese Zeit, in der er die europäische Kunst und Kultur aufsaugen konnte, weckte in ihm ein tiefes Verständnis für Kreativität und eine unbändige Leidenschaft für das Geschichtenerzählen. Doch er fand seine Bestimmung nicht auf der Leinwand, sondern auf der Bühne, wo er in den 1950er Jahren erste Erfahrungen als Schauspieler sammelte. Es war ein langer und steiniger Weg zum Erfolg.
Der Durchbruch kam 1969 mit der legendären Western-Komödie “Butch Cassidy und Sundance Kid”, in der er an der Seite seines Freundes Paul Newman spielte. Der Film war ein weltweiter Hit und katapultierte Redford über Nacht in den Olymp der Hollywood-Stars. Mit seinem goldenen Haar, seinem strahlenden Lächeln und seiner scheinbar mühelosen Coolness wurde er zu einem der größten Sexsymbole seiner Zeit. Doch Redford war nicht daran interessiert, nur ein Herzensbrecher zu sein. Er nutzte seinen neu gewonnenen Ruhm, um anspruchsvolle und politisch engagierte Filme zu drehen. In “Der Kandidat” spielte er einen idealistischen jungen Politiker, der seine Seele verliert, in “Jeremiah Johnson” verkörperte er einen einsamen Trapper, der in Einklang mit der Natur leben will, und in “So wie wir waren” spielte er an der Seite von Barbra Streisand einen Journalisten, der zwischen seinen Überzeugungen und seiner Liebe hin- und hergerissen ist. Diese Rollen festigten sein Image als liberaler Held, der sich nicht scheute, die unbequemen Fragen seiner Zeit zu stellen.
Doch Redfords Ehrgeiz ging über das Schauspiel hinaus. Er wollte nicht nur Teil des Hollywood-Systems sein, sondern es auch von innen heraus verändern. Er begann, sich der Regie zu widmen. Sein Regiedebüt gab er 1980 mit “Eine ganz normale Familie”, ein Film über die Zerstörung einer Familie, der die Kritik und das Publikum gleichermaßen begeisterte. Der Film gewann den Oscar für den besten Film und Redford selbst wurde mit dem Oscar für die beste Regie ausgezeichnet. Es war der Beweis, dass er nicht nur vor der Kamera, sondern auch dahinter ein Meister seines Fachs war. In den folgenden Jahrzehnten drehte er weitere kritisch gefeierte Filme wie “Aus der Mitte entspringt ein Fluss” und “Quiz Show”, die seine Gabe für emotional komplexe und tiefgründige Geschichten unterstrichen.
Doch seine größte und wohl nachhaltigste Leistung ist die Gründung des Sundance Instituts und des Sundance Film Festivals. Er gründete es, um unabhängigen Filmemachern eine Plattform zu geben, die von den großen Hollywood-Studios oft ignoriert wurden. Was als kleines Projekt in den Bergen von Utah begann, entwickelte sich zu einem der wichtigsten Filmfestivals der Welt. Sundance wurde zur Geburtsstätte des modernen unabhängigen Films und launchte die Karrieren von visionären Regisseuren wie Quentin Tarantino, Steven Soderbergh und den Coen-Brüdern. Es war Redfords unerschütterlicher Glaube an die Kraft der unabhängigen Stimme, der das Kino für immer veränderte und uns eine Vielfalt von Geschichten bescherte, die sonst nie das Licht der Welt erblickt hätten.
Neben seiner Arbeit im Film war Redford auch ein leidenschaftlicher Aktivist. Er nutzte seine Prominenz, um sich für Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit einzusetzen. Er war ein engagierter Verfechter des Naturschutzes und der Erhaltung des Klimas, der sich für den Schutz der amerikanischen Wildnis und gegen die Zerstörung unseres Planeten einsetzte. Sein Engagement war echt und leidenschaftlich, und er bewies, dass ein Star nicht nur dazu da ist, zu unterhalten, sondern auch, um sich für die Dinge einzusetzen, an die er glaubt.
In seinen späteren Jahren zog sich Redford langsam aus dem Rampenlicht zurück, blieb aber bis zu seinem Tod ein inspirierender Geist. Seine letzten Rollen zeigten seine unglaubliche Vielseitigkeit und seinen unverminderten Charme. Er war der Gentleman, der mit Würde und Anmut alterte. Sein Abschied war so friedlich, wie er es sich gewünscht hatte, im Kreise seiner Familie und seiner Liebsten.
Robert Redfords Erbe ist unermesslich. Er war ein Mann, der das Kino und die Kultur unserer Zeit tiefgreifend geprägt hat. Er war ein Star, der seine Macht zum Guten nutzte, ein Künstler, der uns zum Nachdenken anregte, und ein Aktivist, der uns inspirierte, uns für unsere Welt einzusetzen. Sein Tod ist ein schmerzhafter Verlust, aber sein Vermächtnis wird weiterleben in den Geschichten, die er uns geschenkt hat, in den Filmemachern, die er inspiriert hat, und in den Idealen, die er uns vorgelebt hat. Robert Redford war mehr als ein Schauspieler – er war ein Symbol für das, was möglich ist, wenn man an seine Träume glaubt und bereit ist, für sie zu kämpfen. Ruhe in Frieden, Hollywoods letzter großer Rebell.