Ein Schicksalsschlag, der nie verheilt
Der 6. Januar 1994 veränderte das Leben von Romina Power für immer. Ihre damals 23-jährige Tochter Ylenia Carrisi, das gemeinsame Kind von Romina Power und Albano Carrisi, verschwand spurlos in New Orleans. Ein Tag, der für viele nur ein kurzer Eintrag in den Schlagzeilen war, doch für Romina bedeutete er den Beginn einer endlosen Reise voller Schmerz, Hoffnung und unbeantworteter Fragen.
Heute, mehr als drei Jahrzehnte später, spricht Romina Power öffentlich über die Tragödie – und das, was sie in all den Jahren erfahren hat. Ihre Aussagen sorgen nicht nur für Gänsehaut, sondern auch für neue Diskussionen über den mysteriösen Fall.
Die letzten bekannten Spuren
Ylenia war eine junge, intelligente Frau voller Lebenslust. Nach einem Studium in London und Rom hatte sie sich entschieden, die Welt zu bereisen. In den USA machte sie Halt in New Orleans, einer Stadt, die für ihre Musik, ihre mystische Atmosphäre – und auch für ihre Schattenseiten – bekannt ist.
Zeugen berichteten, sie habe sich häufig in der Nähe des Mississippi aufgehalten. Ein Wachmann gab später an, Ylenia gesehen zu haben, wie sie am Fluss stand und sagte: „Ich gehöre dem Wasser.“ Kurz darauf verliert sich jede Spur.
Offiziell gilt Ylenia bis heute als vermisst. Doch die Wahrheit, die Romina Power nun schildert, wirft ein neues Licht auf den Fall.
Rominas unerschütterliche Hoffnung
„Ich habe nie geglaubt, dass Ylenia tot ist,“ erklärt Romina Power in einem exklusiven Interview. „Eine Mutter spürt so etwas – und mein Herz sagt mir seit dreißig Jahren, dass sie irgendwo noch lebt.“
Viele nannten sie naiv, manche sogar verrückt. Doch Romina ließ sich nie beirren. Sie reiste unzählige Male in die USA, suchte in Obdachlosenheimen, sprach mit Privatdetektiven und bat selbst Hellseher um Rat.
„Ich habe Gesichter gesehen, die meiner Tochter ähnlich sahen. Menschen, die sagten, sie hätten sie getroffen. Solange ich nicht ihre Leiche gesehen habe, werde ich niemals glauben, dass sie nicht mehr lebt.“
Die Version von Albano
Während Romina unbeirrt an das Leben ihrer Tochter glaubt, vertritt ihr Ex-Mann Albano eine andere Position. Bereits 2014 erklärte er öffentlich, er glaube, dass Ylenia damals im Mississippi ertrunken sei.
Er stützte sich dabei auf die Aussage des Wachmanns und den Polizeibericht. Für ihn sei es die bittere, aber logische Wahrheit.
Dieser fundamentale Unterschied führte zu einer tiefen Spaltung zwischen Romina und Albano, die auch Jahre nach ihrer Scheidung noch immer für Spannungen sorgt.
Neue Hinweise nach Jahrzehnten?
Das, was die Geschichte jetzt erneut so brisant macht, sind Aussagen, die Romina in den letzten Jahren gesammelt haben will.
Sie berichtet von einer Frau, die sie 2019 kontaktiert habe. Diese behauptete, sie habe in einem Kloster in Arizona eine Person gesehen, die Ylenia verblüffend ähnlich sah. „Die Nonnen wollten nichts sagen, aber ihre Augen verrieten mir, dass sie mehr wissen,“ erzählt Romina.
Auch eine zweite Spur tauchte auf – diesmal in Südamerika. Dort erzählte ein Mann, er habe Ylenia als Straßenmusikerin gesehen, völlig zurückgezogen, ohne Kontakt zur Außenwelt.
Offiziell bestätigt wurde keine dieser Informationen. Doch für Romina sind sie der Beweis: „Meine Tochter lebt. Irgendwo, versteckt, vielleicht unter einem anderen Namen.“
Zwischen Realität und Legende
Der Fall Ylenia Carrisi entwickelte sich im Laufe der Jahre fast zu einer Legende. Ganze Generationen von Fans der Familie Carrisi-Power rätseln bis heute, was damals wirklich geschah.
Gab es ein Verbrechen? Ist Ylenia wirklich im Mississippi verschwunden? Oder hat sie sich bewusst entschieden, ein neues Leben fernab des Rampenlichts zu beginnen?
Viele Experten weisen darauf hin, dass Ylenia ein sensibler, nachdenklicher Mensch war, der mit dem Ruhm ihrer Eltern oft überfordert schien. Manche vermuten, dass sie schlichtweg „ausgestiegen“ ist – ein Szenario, das Rominas Hoffnung zusätzlich nährt.
Rominas seelischer Kampf
Für Romina Power war das Verschwinden ihrer Tochter nicht nur ein persönlicher Albtraum, sondern auch ein öffentlicher. Jede Bewegung, jedes Wort wurde von den Medien begleitet.
„Ich habe mich oft gefragt, ob ich weitermachen soll. Aber aufgeben kam nie infrage. Ylenia ist ein Teil von mir, und solange ich atme, suche ich weiter,“ sagt sie.
Der seelische Kampf hat Spuren hinterlassen: Romina zog sich zeitweise aus der Öffentlichkeit zurück, widmete sich spirituellen Praktiken und fand Trost in der Malerei. Ihre Bilder, oft voller Symbole von Wasser und Frauenfiguren, spiegeln die unaufhörliche Suche nach ihrer Tochter wider.
Die Kluft zwischen Hoffnung und Akzeptanz
Psychologen sagen, dass Eltern vermisster Kinder oft in einem Zustand gefangen bleiben, der zwischen Hoffnung und Akzeptanz schwankt. Während Albano den Tod ihrer Tochter als Realität akzeptierte, klammert sich Romina an die Hoffnung.
Beide Wege sind ein Versuch, mit dem Unvorstellbaren zu leben. Doch die Uneinigkeit machte eine gemeinsame Verarbeitung unmöglich.
Ein Appell an die Öffentlichkeit
Mit ihrer erneuten Offenheit richtet Romina Power nun einen Appell an die Welt: „Wenn jemand meine Tochter gesehen hat, bitte melden Sie sich. Jedes Detail, jede Erinnerung könnte entscheidend sein.“
Sie hofft, dass das Schicksal ihrer Tochter nicht in Vergessenheit gerät. Denn für sie ist klar: Ylenia ist mehr als ein Fall in den Akten. Sie ist eine Frau, eine Tochter, ein Mensch, der vielleicht noch irgendwo lebt.
Die unendliche Frage
Der Fall Ylenia Carrisi bleibt eines der größten ungelösten Rätsel der europäischen Prominentenwelt.
Was ist wirklich passiert in jener Nacht in New Orleans?
Hat die Wahrheit Romina in all den Jahren nur um Haaresbreite verfehlt?
Oder wird dieses Geheimnis für immer im Dunkeln bleiben?
Schlusswort
Drei Jahrzehnte nach dem Verschwinden Ylenias ist der Schmerz für Romina Power so frisch wie am ersten Tag. Doch ebenso ungebrochen ist ihre Hoffnung.
„Solange ich lebe, werde ich meine Tochter suchen,“ sagt sie – mit einer Entschlossenheit, die ebenso erschütternd wie bewundernswert ist.
Ob Ylenia jemals gefunden wird, weiß niemand. Aber eines ist sicher: Die Geschichte einer Mutter, die niemals aufgibt, wird für immer in den Herzen bleiben.