„Er wechselte nur sein WLAN-Passwort – doch das, was die Polizei dann entdeckte, sprengte alle Vorstellungen…“

„Ich war in meinen Routereinstellungen“, sagte er mit flacher Stimme, „weil jemand, den ich nicht kenne, mein Wi-Fi benutzt.“ Melanie schnaubte. „Ach, sicher. Und ich soll das glauben?“ Nar drehte sich zu ihr. „Haben Sie irgendwelche Beweise dafür, dass Herr Coleman etwas Illegales getan hat?“ Melanie zögerte, denn natürlich hatte sie keine. Sie hatte einfach ein schlechtes Gefühl. „Ich… ich weiß nicht“, gab sie zu. „Ich denke nur, Sie sollten nachsehen.“ Nar atmete aus, seine Geduld schwand. Er drehte sich wieder zu Darius. „Sir, würden Sie uns bitte erlauben, einen kurzen Blick auf Ihre Routereinstellungen zu werfen, um das klarzustellen?“

Darius ballte die Kiefer. Er sollte nichts beweisen müssen, aber er wusste auch, wie diese Situationen aus dem Ruder laufen konnten. „Okay“, murmelte er und entsperrte sein Handy, öffnete die Einstellungen. „Schauen Sie ruhig.“ Nar beugte sich vor, seine Augen scannten die Liste der verbundenen Geräte und genau in diesem Moment veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Denn da war es: „Crestwood i01“. „Wem gehört dieses Gerät?“ fragte Nar. Darius schüttelte den Kopf. „Nicht mir.“ Officer Carter trat ein, die Augenbrauen hochgezogen. „Also hat jemand Ihr Wi-Fi ohne Erlaubnis benutzt?“ Darius nickte. „Und ich glaube nicht, dass sie nur das Internet gestohlen haben. Schauen Sie sich die Verbindungsprotokolle an. Es läuft nonstop, jemand hat geschaut.“

Nars Haltung veränderte sich. Dies war nicht nur ein kleiner Nachbarschaftsstreit. Melanie, die immer noch auf ihrer Veranda stand, wirkte plötzlich unbehaglich. „Warten, was meinen Sie mit ‚geschaut‘?“ Darius drehte sich zu ihr, die Augen kalt. „Ich meine, jemand hat spioniert, und sie könnten uns alle beobachten. Aber die eigentliche Frage ist: Wer?“

Stille legte sich über den Garten. Das Gewicht von Darius’ Worten hing in der Luft. Melanie, die sich so sicher gewesen war, dass sie im Recht war, fühlte sich plötzlich unsicher. Spionieren? Das hatte sie nicht erwartet. Nar richtete sich auf. „Okay“, sagte er, seine Stimme ernster. „Kommen Sie rein. Ich möchte sehen, mit was wir es hier zu tun haben.“ Darius widersprach nicht, er führte die Polizisten in sein Haus, der Ärger brodelte in ihm. Er hatte nichts falsch gemacht, und doch wurde er wie ein Verdächtiger in seinem eigenen Zuhause behandelt.

Melanie zögerte, bevor sie ihm folgte. Sie wusste nicht, warum, aber etwas sagte ihr, dass sie das hören musste. Drinnen legte Darius sein Handy auf den Esstisch und spiegelte die Routereinstellungen auf seinem Laptopbildschirm wider. Die Geräteliste erschien wieder. Da war es erneut: „Crestwood i01“, immer noch verbunden, immer noch aktiv. Officer Carter beugte sich vor, scannte die Details. „Können Sie sehen, um welches Gerät es sich handelt?“ Darius klickte schnell, seine Finger flogen über die Tastatur. „Ich kann es nicht genau sagen.“ Dann öffnete er die Aktivitätsprotokolle und erstarrte.

Nar bemerkte den Ausdruck auf seinem Gesicht. „Was ist los?“ Darius’ Kehle war plötzlich trocken. „Es hat auf Kamerafeeds zugegriffen.“

Die Stille im Raum war erdrückend. Melanie blinzelte. „Ich verstehe nicht. Was für Kamerafeeds?“ Darius’ Finger schwebten über der Tastatur. „Meine.“ Er drehte den Laptop um und zeigte ihr den Bildschirm. „Meine Sicherheitskameras. Jemand hat sich eingeloggt und meine Live-Feeds angesehen.“

Carters Miene verhärtete sich. „Sie sagen, jemand hat durch Ihr eigenes Sicherheitssystem auf Sie gespioniert?“ Darius atmete scharf aus. „Genau das sage ich.“ Doch dann sackte ihm der Magen in die Knie. Denn je mehr er scrollte, desto mehr wurde ihm klar, dass es nicht nur um seine Kameras ging. Sein System hatte mehrere IP-Adressen markiert. Einige gehörten zu seinem Netzwerk, aber andere… zu verschiedenen Häusern.

„Das ist schlecht“, murmelte Darius.

Nar beugte sich näher. „Was meinen Sie?“ Darius tippte auf den Bildschirm. „Wer auch immer das ist, sie beobachten nicht nur mich. Sie beobachten andere Leute in der Nachbarschaft.“

Melanie trat einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf. „Nein, das kann nicht sein.“ Darius drehte sich zu ihr. „Bist du sicher?“ Er klickte ein weiteres Protokoll an. Ein neuer Feed öffnete sich. Ein schwach beleuchteter Flur erschien, dann ein Wohnzimmer, dann ein Schlafzimmer. Melanie stieß einen Schrei aus.

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