„Höllenehe“ oder späte Befreiung? – Was Ana Ivanović jetzt über ihre Ehe mit Bastian Schweinsteiger sagt

Die Ikone des Frauentennis spricht – und wählt Worte, die sitzen. Drei Monate nach der offiziell kommunizierten Trennung hat Ana Ivanović in einem Podcast vorsichtig, aber unmissverständlich über die Schattenseiten ihrer Ehe mit Bastian Schweinsteiger gesprochen. Kein kalkulierter Skandal, kein schriller Abrechnungsmonolog. Eher eine ruhige, fast spröde Nüchternheit. Und genau das macht die Aussagen so wirkungsvoll. Hinter dem berühmten Lächeln, so schildert es Ivanović, habe sich über Jahre eine Realität aus Einsamkeit, Distanz und Enttäuschung verborgen. Eine Ehe, die „von außen perfekt“ wirkte – und sich innen „wie ein Kampf“ anfühlte.
Vom Bombenkeller zum Centre Court – und in die Schlagzeilen
Die öffentliche Figur Ana Ivanović ist untrennbar mit einer außergewöhnlichen Biografie verbunden: aufgewachsen in Belgrad, trainiert in Luftschutzsirenen-Pausen, ausdauernd, diszipliniert, kompromisslos im Glauben an den eigenen Traum. 2008 der Triumph in Paris, die Nummer 1 der Welt – ein globales Role Model, das Stärke und Eleganz verband. Auch auf dem Gipfel blieb sie bodenständig; es ist diese kontrollierte, höfliche Professionalität, die sie über Jahre trug – und die nun einem anderen, verletzlicheren Ton weicht.
2014 kreuzen sich die Wege mit Bastian Schweinsteiger, dem Gesicht des deutschen Turniererfolgs, dem Strategen, Kämpfer, Idol. Bald darauf das, was Fans „Märchen“ nennen: Venedig 2016, Hochzeit im historischen Ambiente, Fotos voller Licht, Leichtigkeit, strahlender Versprechen. Ende 2016 dann der sportliche Rückzug von Ivanović – offiziell, weil sie alles erreicht habe. Privat beginnt die Phase Chicago, später geteilte Lebensmittelpunkte, Familie, drei Kinder. Die Porzellanglasur der perfekten Symbiose: makellos.
Wenn zwei Karrieren zwei Kalender schreiben
Doch hinter der Inszenierung beginnt, laut Umfeldschilderungen, das leise Auseinanderlaufen. Er als gefragter Experte zwischen Studios und Turnieren, sie häufiger in Europa, nahe der Herkunftsfamilie. Distanz, die zunächst logistischer Natur ist – und sich nach und nach emotional anfühlt. Das Paar hält, wie so viele Prominentenpaare, an der öffentlichen Harmonie fest: Urlaubsfotos, Auftritte, Gesten. Aber die Chronik der gemeinsamen Social-Media-Momente wird spärlicher. In einer Welt, in der Stille oft lauter wirkt als Statements, beginnt der Gerüchteapparat zu rotieren.
Im Frühjahr 2025 melden Boulevardmedien Sichtungen Schweinsteigers mit einer jungen Frau – Namen, Beruf, Stationen kursieren. Wichtig: Es bleibt bei Berichten Dritter und Fotos in Kontexten, die öffentlich unterschiedlich interpretiert werden. Weder klare Dementis noch detaillierte Einlassungen. Dann, so wird kolportiert, folgt die offizielle Trennung – „nach langen Gesprächen und im gegenseitigen Respekt“. Der Satz, den Pressesprecher in solchen Momenten formulieren, um Eskalation zu vermeiden und Kinder zu schützen.
„Perfektion ist eine Illusion“ – der Podcast, der alles kippt

Die Zäsur entsteht nicht durch neue Paparazzi-Bilder, sondern durch Ivanović selbst. In einem unaufgeregten Podcast-Setting erzählt sie von Jahren, in denen sie versuchte, „etwas zu retten, das längst zerbrochen war“. Sie spricht über das Gefühl, allein zu kämpfen, während „er schon woanders“ gewesen sei. Ihre Worte sind vorsichtig, aber deutlich: Sie habe von einer anderen Frau gewusst, habe verziehen, es noch einmal versucht – und schließlich erkannt, dass man „nicht gegen die Wahrheit“ ankämpfen könne. Keine Namen, keine Schmähung, keine Enthüllung im Detail. Stattdessen der bemerkenswerte Satz an die Adresse der mutmaßlichen neuen Partnerin: Sie wünsche „alles Gute“ – eine Mischung aus Größe und klarer Kante.
Diese Form der Offenheit verändert die Temperatur der öffentlichen Debatte. Aus einer vermeintlichen Promi-Schmonzette wird eine Erzählung über Selbstachtung. Der Blick richtet sich weniger auf die Schlagzeilenmechanik, sondern auf das innere Navigieren einer Frau, die lange als Inbegriff der Kontrolle galt – und jetzt Verletzlichkeit als Stärke ausbuchstabiert.
Zwischen Schweigen und Spiegel
Auf der anderen Seite: Schweinsteiger, professionell präsent, medial trainiert, erklärtermaßen ohne Drang, Privates öffentlich zu verhandeln. Ein respektabler Reflex – und doch entsteht der Eindruck einer asymmetrischen Kommunikation. Je länger das Schweigen dauert, desto stärker prägen Ivanovićs Sätze die Lesart der Geschichte. Das ist weniger moralisches Urteil als mediale Gravitation: Wer erzählt, gestaltet. Wer schweigt, wird erzählt.
Gleichzeitig lohnt der Blick auf den Resonanzraum: Millionen Follower, unzählige Kommentare, Mails, private Geschichten. Ivanović trifft mit ihren Sätzen einen Nerv, der über Prominenz hinausreicht: die Erfahrung, in einer Beziehung die eigenen Grenzen zu verlieren – und sie schmerzhaft wiederzufinden. „Liebe hat nichts mit Opfer zu tun, wenn du dich selbst aufgibst“ – ein Leitsatz, der in Beratungsstellen, auf Podien über mentale Gesundheit, in Alltagsküchen sofort verstanden wird.
Die Macht der kontrollierten Verwundbarkeit
Warum wirken diese Aussagen so stark? Weil sie zwei Ebenen verbinden, die selten zusammenpassen: Souveränität und Bruch. Ivanović bleibt bei sich, nennt keine intimen Details, verweigert die voyeuristische Eskalation. Und genau dadurch schärft sie die Kontur. Wer je das Gefühl hatte, eine „Fassade“ bedienen zu müssen, erkennt in ihrer Erzählung das Muster: perfektes Bild, innere Erosion, erschöpfende Diplomatie – und am Ende der Schritt, der keine Applausordnung mehr braucht: loslassen.
Daraus entsteht eine Art Gegen-Narrativ zur Promi-Trennung als Event: kein Talkshow-Gewitter, keine Buchankündigung, kein Maximallärm. Sondern ein stiller, aber deutlicher Schnitt. Für das Bild Schweinsteigers hat das Konsequenzen, zumindest kurzfristig. Der ehemalige Musterprofi sieht sich mit Attributen konfrontiert, die seiner Karriereerzählung widersprechen: Loyalität versus Doppelmoral, Teamgeist versus Egozentrik. Fairerweise gilt: Auch er hat ein Recht auf Privatheit – und die Öffentlichkeit kennt nur Ausschnitte.
Drei Kinder, eine Balance – und ein neuer Kompass
In der Praxis bleiben ohnehin andere Fragen drängender als die Kommentarspalten: drei gemeinsame Söhne, Alltag, Logistik, emotionale Sicherheit. Wer je getrennt Eltern war, weiß um die Komplexität, fernab von Glamour. Genau hier wird sich zeigen, wie belastbar die „Respekt“-Formel tatsächlich ist. Die Hoffnung: dass beidseits die professionelle Disziplin, die beide Karrieren prägte, nun dem wichtigsten Projekt zugutekommt – der stabilen Elternschaft.
Ivanović positioniert sich inzwischen deutlicher als Sprecherin für mentale Stärke und Selbstachtung. Das ist mehr als Imagepflege: Es nutzt eine Glaubwürdigkeit, die sie sich sportlich, aber auch biografisch erarbeitet hat. Wer aus Luftschutzkellern auf Grand-Slam-Podeste klettert, hat Autorität, wenn es um Resilienz geht. Wenn diese Autorität jetzt auf das Private angewandt wird, entsteht ein neues Rollenbild: nicht die „Tennisprinzessin“, sondern die erwachsene, reflektierte Frau, die Grenzen setzt – ohne Verbitterung.
Was bleibt – und was wir daraus lernen können
Die Geschichte dieser Ehe ist (noch) keine Chronik mit Kapitelende. Menschen ordnen sich neu, Biografien verändern die Richtung, das Leben schreibt weiter. Was heute wie ein endgültiger Bruch wirkt, kann morgen zur Ausgangslage eines kooperativen Miteinanders werden. Entscheidend ist, dass die Deutungshoheit nicht mehr ausschließlich in den Händen eines anonymen „Wir“ liegt, das Bilder und Gerüchte sortiert. Ivanović hat ihr Narrativ formuliert – und damit die Messlatte gesetzt: Würde statt Wut, Klarheit statt Krawall.
Für das Publikum – und darüber hinaus – steckt darin eine simple, unbequeme, hilfreiche Botschaft: Perfektion ist kein Garant für Nähe. Nähe entsteht aus Zeit, Ehrlichkeit und der Bereitschaft, die eigene Fassade zu riskieren. Wer diese Investition scheut, zahlt am Ende oft einen höheren Preis: das stille Auseinanderdriften, das Ivanović so treffend beschreibt.
Und vielleicht ist genau das die eigentliche Pointe ihrer Worte: Nicht der Verrat ist der Kern, sondern die Rückkehr zu sich selbst. Eine Sportlerin, die ihr Leben lang Ergebnisse liefern musste, entscheidet sich für einen Wert, der sich nicht messen lässt – Selbstachtung. Wenn man so will: der schwerste, aber reifste Sieg ihrer Karriere.
Hinweis: Alle personenbezogenen Schilderungen beruhen auf Aussagen Ivanovićs im besagten Gespräch sowie auf zuvor kursierenden Medienberichten. Eine weitergehende Verifikation liegt der Redaktion nicht vor. Aus Rücksicht auf die Kinder der Beteiligten verzichten wir auf Detailreproduktionen.