Jack White ist tot – Er nahm sich wohl mit einer Pistole das Leben

Berlin – Eine Nachricht, die die deutsche Musikszene in tiefe Trauer stürzt. Der legendäre Musikproduzent Jack White ist tot. Nach Angaben der Polizei starb er im Alter von 85 Jahren in seiner Villa im Berliner Stadtteil Grunewald. Mehr als 400 Gold- und Platinauszeichnungen, über 1.000 geschriebene Songs, mehr als eine Milliarde verkaufte Tonträger – ein Lebenswerk, das seinesgleichen sucht. Doch sein Ende war still, tragisch und schockierend.
Ein Morgen, der alles veränderte
Am Donnerstagmorgen gegen 9:30 Uhr wurde die Berliner Polizei alarmiert. In der Villa des Musikproduzenten im Nobelviertel Grunewald hatte die Haushälterin den leblosen Körper ihres Arbeitgebers gefunden. Sofort rückten Rettungskräfte und Kriminalbeamte an – doch jede Hilfe kam zu spät.
Nach Informationen des Magazins Bunte hat sich Jack White offenbar selbst das Leben genommen. Er soll eine Pistole benutzt haben. Die Polizei bestätigte inzwischen seinen Tod, ein Fremdverschulden wird nach aktuellem Ermittlungsstand ausgeschlossen.
Ein Leben voller Musik, Leidenschaft und Erfolg – endete mit einem Schuss.
Vom Fußballer zum Musikmogul

Jack White, der eigentlich Horst Nußbaum hieß, wurde 1940 in Köln geboren. Kaum jemand hätte damals geahnt, dass aus dem jungen Fußballer einmal einer der erfolgreichsten Musikproduzenten Europas werden würde.
Bevor er die Musikwelt eroberte, spielte er als Profifußballer – unter anderem 1965 eine Saison in der ersten niederländischen Liga beim BW Eindhoven. Doch nach einer Verletzung musste er seine sportliche Karriere aufgeben. Ein Schicksalsschlag, der sich später als Wendepunkt seines Lebens herausstellen sollte.
White wandte sich der Musik zu – zunächst als Sänger, dann als Produzent. Sein Talent, Hits zu erkennen und Emotionen in Melodien zu verwandeln, brachte ihm schnell Erfolg.
Die goldene Ära des Schlagers
In den 1970er- und 1980er-Jahren schrieb und produzierte Jack White einen Hit nach dem anderen. Namen wie Roberto Blanco, Tony Marshall, Hansi Hinterseer oder David Hasselhoff sind untrennbar mit seinem Schaffen verbunden.
Songs wie „Gloria“, „Self Control“ oder „Wenn der Regen beginnt“ prägten eine ganze Generation. Für die deutsche Fußballnationalmannschaft komponierte er 1974 den legendären Song „Fußball ist unser Leben“, der bis heute Kultstatus genießt.
„Er hatte ein unglaubliches Gespür für Timing, Emotion und Klang“, erinnert sich Produzent Leslie Mandoki, ein langjähriger Weggefährte. „Sein Perfektionismus war legendär. Er konnte stundenlang an einer Mischung feilen, bis sie genau richtig war.“
White war einer, der Musik nicht nur verstand – er lebte sie.
Erfolge und Schattenseiten
Mit über 400 Gold- und Platinauszeichnungen und mehr als 1 Milliarde verkauften Tonträgern zählt Jack White zu den größten Produzenten, die Deutschland je hervorgebracht hat. Doch der Glanz der Bühne verbarg auch Schatten.
Privat erlebte White viele Höhen und Tiefen. Vier Ehen, sieben Kinder, zuletzt die Trennung von seiner Ehefrau Rafaella, mit der er zwei kleine Kinder hatte. Freunde berichten, dass ihn die Trennung sehr belastet habe.
Auch gesundheitlich ging es dem Musikproduzenten zuletzt schlecht. Am 9. Dezember 2024 erlitt White in seinem Büro einen schweren Unfall: Er rutschte auf nassen Schuhen aus, stürzte und schlug mit dem Kopf gegen eine Marmorplatte. Die Folgen waren dramatisch – er fiel ins Koma. Seine Frau fand ihn bewusstlos, alarmierte sofort den Notarzt.
Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit ihm. Kaum fünf Wochen nach dem Unfall erlitt er einen Schlaganfall. Wieder fand ihn seine Haushälterin, wieder lag er tagelang im Koma. Seitdem, so berichten enge Bekannte, sei er nicht mehr derselbe gewesen.
Der Mensch hinter dem Mythos
„Er war ein Genie – aber auch ein sensibler Mensch“, sagt Leslie Mandoki im Gespräch mit Focus Online. „Jack war warmherzig, aufmerksam und respektvoll. Sein Tod trifft mich zutiefst.“
München, wo White in den 70er- und 80er-Jahren mit der legendären Munich Sound-Bewegung arbeitete, galt damals als eines der musikalischen Zentren der Welt. Dort trafen sich Größen wie Giorgio Moroder, Donna Summer oder Klaus Doldinger – und mittendrin: Jack White, mit seinem unerschütterlichen Drang nach Perfektion.
Mandoki erinnert sich: „Er wollte immer das Beste für die Musik, nie für sich. Sein Antrieb war nicht Ruhm – es war Leidenschaft.“
Ein tragisches Ende
Dass ausgerechnet ein Mann, der Millionen Menschen mit seiner Musik Freude schenkte, auf so einsame Weise aus dem Leben ging, macht seinen Tod besonders tragisch.
Nachbarn berichten, White habe sich in den letzten Monaten zunehmend zurückgezogen. Die einst belebte Villa in Grunewald sei still geworden. „Man sah ihn kaum noch draußen“, erzählt ein Anwohner. „Er wirkte schwach, aber immer freundlich.“
Die Polizei untersucht weiterhin die genauen Umstände, doch alles deutet auf einen Suizid hin. Die Waffe soll sich in seinem Besitz befunden haben.
Die Trauer der Musikszene
Aus der gesamten Musikwelt kommen Beileidsbekundungen. Künstler, Freunde, Weggefährten – sie alle zeigen sich tief betroffen.
„Sein Tod ist ein unermesslicher Verlust“, schreibt David Hasselhoff auf Social Media. „Ohne Jack White hätte es Looking for Freedom nie gegeben. Er war mehr als ein Produzent – er war ein Freund.“
Auch Tony Marshall äußerte sich: „Er war einer der letzten Großen. Mit ihm geht ein Stück Musikgeschichte.“
Ein Vermächtnis, das bleibt
Jack White verabschiedete sich 2014 offiziell aus der Musikbranche – nach über 50 Jahren im Geschäft. Doch sein Einfluss bleibt ungebrochen. Seine Melodien laufen bis heute im Radio, seine Kompositionen sind Teil deutscher Popkultur.
„Sein Werk wird weiterleben“, sagt Mandoki. „Er hat so viele Menschen berührt. Das kann kein Tod auslöschen.“
Die letzte Stille

Seine Familie bat um Zurückhaltung und Privatsphäre. Eine öffentliche Trauerfeier ist vorerst nicht geplant. „Jack wollte nie Aufsehen um seine Person“, so ein Sprecher der Familie. „Er wollte, dass die Musik für sich spricht.“
Und genau das tut sie.
In seinen Liedern klingt das Leben, das er geführt hat – laut, voller Leidenschaft, aber auch verletzlich und menschlich. Vielleicht liegt darin die Tragik und zugleich die Schönheit seines Vermächtnisses.
Jack White hat die Welt der Musik geprägt. Jetzt bleibt nur noch Stille – und der Nachhall seiner Melodien, die Generationen überdauern werden.