Darin befand sich nur einziger mit zittriger Handschrift geschriebener Satz. Es tut mir leid, Kara wusste, von wem er kam. Sie las den Zettel, legte ihn beiseite und spürte nichts, keine Wut, keine Genugtuung, nur eine leise Gleichgültigkeit. Beatrice war ein Teil der Geschichte ihres Kleides, aber sie war nicht mehr Teil ihrer eigenen.
Klara stand oft am Fenster ihres Ateliers und blickte auf die Lichter der Stadt, genau wie damals in jener Nacht. Sie trug das Kleid nicht mehr oft, es war nun ein Ausstellungsstück, aber manchmal an ruhigen Abenden nahm sie es aus seiner Schutzhülle und strich über die glatte Seide und den rauen goldenen Faden. Das Kleid war ein Zeugnis.
Es bewies, daß die tiefsten Wunden, wenn man sie mit Mut und Anmut behandelt, zu den schönsten und stärksten Teilen von uns werden können. Die Arroganz einer Frau hatte versucht, sie zu zerbrechen, aber stattdessen hatte sie ihr geholfen, sich selbst zu finden und ihr wahres Vermächtnis anzutreten. Wahre Eleganz, so hatte sie gelernt, lag nicht in der Perfektion, sondern in der Stärke, nach einem Bruch wieder aufzustehen, schöner und widerstandsfähiger als zuvor. M.