Trotz seiner großen Erfolge glaubt Dennis Schröder, dass er aufgrund seiner Hautfarbe in Deutschland nicht die Liebe wie einst Dirk Nowitzki bekommt.

Dennis Schröder ist in Deutschland sowie in der NBA ein Star. Der beste deutsche Spieler führte das deutsche Team vor zwei Jahren zum Weltmeistertitel in Manila. Nach dem 83:77-Finalsieg gegen Serbien wurde der Point Guard als bester Spieler (MVP) des Turniers ausgezeichnet.
Der Braunschweiger ist nicht nur Kapitän, sondern auch emotionaler Anführer der deutschen Basketball-Nationalmannschaft. Schröder geht mit hoher Intensität voran, reißt seine Mitspieler mit und übernimmt in kritischen Phasen Verantwortung.
Schröder: „Werde in diesem Land nicht die gleiche Liebe bekommen“
Trotz seiner Erfolge und seiner langjährigen Erfahrung als NBA-Spieler vermisst Schröder aber die nötige Liebe der deutschen Fans. „Ich werde in diesem Land nicht die gleiche Liebe bekommen, weil ich dunkelhäutig bin“, sagt Schröder in einem Interview mit dem „Stern“.
„Heute weiß ich allerdings: Es ist eine große Ehre, aber es wird bei mir niemals so sein wie bei Dirk.“ Dennis Schröder
„Ich saß schon mit 14 Jahren vor dem Fernseher, als Dirk Nowitzki die Fahne bei den Sommerspielen 2008 in Peking getragen hat. Damals dachte ich: Wie cool, eine größere Wertschätzung kann es nicht geben“, so Schröder. „Heute weiß ich allerdings: Es ist eine große Ehre, aber es wird bei mir niemals so sein wie bei Dirk.“
Bei den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris trug Schröder die deutsche Fahne an der Seite der Judoka Anna-Maria Wagner während der Eröffnungsfeier. Diese Ehre wurde ihm nach der Weltmeisterschaft 2023 und seiner Wahl durch die Öffentlichkeit zuteil.
Nowitzki hatte die deutsche Fahne 2008 bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking getragen. Er war der Fahnenträger bei der Eröffnungsfeier der Spiele und führte die deutsche Mannschaft ins Stadion.
„Ich habe Fehler gemacht, ich bin nicht perfekt“ Dennis Schröder
Wie Nowitzki zu seiner aktiven Zeit ist Schröder jetzt das Gesicht des deutschen Basketballs. Er ist für das DBB-Team Dreh- und Angelpunkt – sportlich wie mental. Ohne ihn hätte Deutschland 2023 kaum den WM-Titel gewonnen.
Schröder spricht davon, dass er nicht zu deutschen Erwartungen passte
Aber die Deutschen hätten klare Erwartungen daran, wie sich Stars verhalten sollten. In dieses Bild habe er aber nie hineingepasst – zumal er sich gerade in jungen Jahren gerne teure Uhren und Luxusautos gegönnt habe.
„Ich habe Fehler gemacht, ich bin nicht perfekt. Trotzdem ist es falsch, über jemanden zu urteilen, den man nicht näher kennt“, sagte Schröder. „Das ist ein gesellschaftliches Problem, und Social Media macht diese Oberflächlichkeit und den Hass nur noch stärker. Dass ich Fahnenträger sein durfte, macht diese Geschichte nicht besser.“
Trotz seiner Kritik plant Schröder, nach der NBA-Karriere wieder nach Deutschland zurückzukehren. „Viele Profis bleiben nach ihrer Spielerkarriere in den USA und genießen ihren Ruhm. Ich aber gehöre nach Deutschland.“
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