Er wollte sich als starker Anführer präsentieren – doch dann stand diese unscheinbare Rentnerin plötzlich auf, sagte nur ein paar Worte… und brachte Friedrich Merz vor laufender Kamera zum Schweigen. Das Publikum tobte, das Netz explodierte – und niemand hätte DAS erwartet!

Als im August 2015 die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel den berühmten Satz „Wir schaffen das!“ in Bezug auf die Flüchtlings- und Migrationslage in Deutschland formulierte, war dies ein Moment voller Symbolkraft. Der Satz sollte Mut machen — gleichzeitig aber auch eine Herausforderung markieren: Er setzte voraus, dass Integration gelingen müsse, und stellte dies als gemeinsame Aufgabe dar. In der hier vorliegenden Transkription erhalten wir nun einen ehrlichen, kritischen Blick von Akteuren vor Ort: Menschen, die Ausbildung und Integration mit jungen Geflüchteten versuchten — und auf ernüchternde Ergebnisse stießen. Diese Erfahrungsberichte bieten Anlass, den Anspruch und die Realität gegeneinander abzuwägen.

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Der Anspruch: Integration als gemeinschaftliches Projekt

Der Satz „Wir schaffen das!“ formulierte damals nicht nur Optimismus, sondern eine kollektive Aufforderung an Gesellschaft, Politik und Wirtschaft, Verantwortung zu übernehmen. Viele Medien interpretierten ihn als Versprechen einer Willkommenskultur, zugleich aber wies Mer­kel selbst darauf hin, dass „wir“ nicht allein stehe und dass große Anstrengungen nötig seien.

In der Transkription sprechen die Beteiligten von einem großen Engagement: Ein Autohaus bot Geflüchteten eine Ausbildung an, mit Nachhilfe, Vereins­mitgliedschaften, persönlichem Einsatz. Doch bereits nach wenigen Jahren wurde deutlich, dass der Weg keineswegs „geschafft“ war – jedenfalls nicht nach den eigenen Erfahrungen.


Die Realität: Ausbildungs­projekt mit ernüchterndem Ergebnis

Der Ausbildungsleiter über das Projekt: „20 junge Migranten“ wurden aufgenommen, es folgte eine Einstiegsqualifizierung – dann eine Ausbildung als Mechatroniker. Doch nach fünf Jahren war keiner mehr im Unternehmen. Aus 20 wurden sechs, von denen fünf übernommen wurden – und heute keiner mehr da ist.

Aus ihrer Sicht erwiesen sich mehrere Faktoren als Hemmnis: fachliche Anforderungen, Abbruch der Ausbildung, Wegzüge in größere Städte, mangelnde Anerkennung von Qualifikationen. Eine Teilnehmerin bringt es auf den Punkt: „Wir haben auch mit ausländischen Schülern gearbeitet … ich habe erlebt, dass viel gefordert wird, dass wir das leisten müssen … Respekt muss von beiden Seiten kommen.“ Diese Aussage verweist darauf, dass Integration kein einseitiges Projekt ist – weder für die Gesellschaft noch für die Zugewanderten.

Die Kritik lautet: Wer sich anpasst wen? Wer übernimmt Verantwortung? Sollten die Neu­angekommenen einfach bedingungslos aufgenommen werden, oder müssen sie aktiv etwas leisten? Diese Fragen tauchen mehrfach auf – und zeigen die Spannung zwischen Anspruch und Wirklichkeit.


Was zeigt sich hier als Schwach­punkte?

1. Heterogene Voraussetzungen: Es wird deutlich, dass die Gruppe der Geflüchteten keine homogene Bildungsgruppe war. Statistiken zeigten etwa, dass von den 2015/16 Zugewanderten nur rund 16 % über eine berufliche oder universitäre Ausbildung verfügten, 40 % hatten nie eine Schule bzw. keinen Berufsabschluss. (Dies wird im Gespräch ebenfalls angesprochen.) Diese Befunde untermauern die Herausforderung für Ausbildung und Beschäftigung.

2. Abbruchquoten und Mobilität: Das Beispiel zeigt eine hohe Abbruchquote – von 20 zu Beginn auf sechs abgeschlossene Ausbildungen. Gleichzeitig waren Wegzüge und Wechsel in die Industrie keine Ausnahme. Damit wird ein Problem deutlich: Selbst mit intensiver Betreuung kann nicht garantiert werden, dass alle im ursprünglichen Betrieb bleiben oder überhaupt im bisherigen Rahmen integriert bleiben.

3. Erwartungshaltungen: Ein zentrales Thema ist die Frage der Gegenseitigkeit: „Warum müssen nur wir das schaffen? Wo ist die Schuld der Migranten?“ heißt es im Gespräch. Damit wird deutlich: Integration darf nicht allein als Gnadenakt verstanden werden, sondern als wechselseitiger Prozess, bei dem sowohl die Gesellschaft als auch Zugewanderte Verantwortung tragen.

4. Fehlende Nachhaltigkeit: Auch wenn fünf übernommen wurden – heute keiner mehr im Unternehmen – zeigt sich eine mangelnde Nachhaltigkeit des Projekts. Selbst mit aufwendiger Betreuung, Nachhilfe, Vereins­angebote – die gewünschte langfristige Bindung war nicht gegeben.


Zwischenbilanz: Haben wir es geschafft oder nicht?

Die Gesprächspartner sagen, die Wahrheit liege „irgendwo in der Mitte“. Auf der positiven Seite: Ja, einige haben es geschafft. Ja, es wurde viel versucht. Aber gleichzeitig: Nein, das Versprechen „wir schaffen das“ wurde nicht voll eingelöst.

Tatsächlich zeigen aktuelle Studien zur Integration der 2015-Welle: Laut dem Institut für Arbeitsmarkt‑ und Berufsforschung (IAB) betrug der Beschäftigungsanteil Ende 2024 etwa 64 % bei den 18-64-Jährigen aus dieser Gruppe – was nahe an die Gesamtbeschäftigung in Deutschland herankommt. Doch die Realität im Einzelfall – vor allem in kleinen Unternehmen oder regional – bleibt oft schwieriger.

Die oben zitierte Alltagserfahrung zeigt: Viel bleibt symbolisch, aber die Umsetzung gestaltet sich anspruchsvoll.


Konsequenzen und Fragen für die Zukunft

Aus diesen Erfahrungen ergeben sich verschiedene Implikationen:

  • Zielgruppengenauigkeit: Ausbildungs- und Integrationsprogramme müssen stärker differenziert werden – je nach Bildung, Sprachstand, Alter, Region. Pauschale Ansätze greifen zu kurz.

  • Nachhaltige Betreuung: Eine Ausbildung allein reicht nicht unbedingt. Begleitung über die Ausbildungszeit hinaus, Verankerung im Betrieb, Rückhalt im sozialen Umfeld – all das scheint entscheidend.

  • Verantwortung auf beiden Seiten: Wie mehrfach betont – Integration ist keine Einbahnstraße. Gesellschaft, Kommune, Betrieb müssen Angebote machen, Zuge wanderte müssen sich bemühen. Die Frage „Wer passt sich wem an?“ bleibt zentral.

  • Erwartungsmanagement: Der Satz „Wir schaffen das“ setzte ein großes Versprechen – und geriet zum Teil zu einer Floskel, da die konkreten Bedingungen, Defizite und Grenzen weniger sichtbar gemacht wurden. Ein realistischeres „Wie schaffen wir das?“ könnte hilfreicher sein.

  • Regionale Unterschiede berücksichtigen: Kleinere Betriebe, ländliche Räume haben andere Bedingungen als große Städte. Wenn dann in solchen Kontexten Projekte scheitern, wirkt das besonders enttäuschend.


Fazit

Der Anspruch „Wir schaffen das“ war ein wichtiger Aufruf zur Solidarität und Offenheit. Doch zehn Jahre später zeigt sich: Es braucht mehr als Worte ­— es braucht Strukturen, Ressourcen, Geduld und realistische Schritte. Die hier wiedergegebene Diskussion – von Menschen, die konkret Ausbildung mit Geflüchteten gemacht haben – macht deutlich: Es gibt Erfolge, aber auch viele Baustellen. Integration gelingt nicht wie ein einmaliges Projekt, sondern als langfristiger Prozess.

Die Botschaft lautet: Ja, wir können viel schaffen — aber nicht einfach automatisch. Wenn wir wirklich „das“ schaffen wollen, dann brauchen wir ehrliche Bilanzierung, differenzierte Strategien und den Mut, auch über Grenzen und Schwächen zu sprechen. Genau diese Haltung spiegelt sich in den kritischen Stimmen des Gesprächs wider — und sie mahnt uns an, nicht in Selbstzufriedenheit zu verfallen. Denn am Ende geht es nicht nur darum, dass wir etwas schaffen — sondern wie wir es schaffen, gemeinsam und mit Rückgrat.

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