Kaum zu glauben, dass das wirklich passiert ist – doch es wurde gefilmt! Der verrückteste Fall aller Zeiten schockiert die ganze Welt!

Kapitel 1 – Das Verschwinden

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Zwei Mädchen fuhren an einem sonnigen Nachmittag mit ihren Fahrrädern in den Park – und verschwanden spurlos.

Dies war der Beginn einer Reihe von Ereignissen, die von Anfang an schwer zu glauben waren. Die Geschichte erinnerte an einen Detektivthriller mit einer unglaublichen Handlung. Doch je weiter sie sich entfaltete, desto rätselhafter wurde alles – bis sich schließlich alle Geheimnisse zu einer einzigen Lösung vereinten.

Laura Hobbs wurde am 25. September 1996 in Texas geboren. Später bekamen ihre Eltern noch drei Söhne, doch schon bald trennte sich das Paar. Lauras Mutter zog mit den Kindern in die kleine Stadt Zion im Bundesstaat Illinois.

Laura liebte diesen Ort. Ihre Großeltern mütterlicherseits lebten dort, und sie fand schnell neue Freunde. Außerdem lag Zion am Ufer des Michigansees, und Laura liebte es, dort mit ihren Verwandten Zeit zu verbringen.

Im Frühjahr 2005, als Laura acht Jahre alt war, beschloss ihr Vater, sich mit seiner Frau zu versöhnen und wieder Teil des Familienlebens zu werden. Er zog aus Texas zurück, um bei seiner Familie zu leben.

Am Sonntag, dem 8. Mai – es war Muttertag – gingen Laura, ihre Brüder und ihre Eltern an den See, um den Tag zu feiern und Drachen steigen zu lassen. Es war ein wunderschöner Tag voller Lachen und Freude.

Später wollte Laura mit ihrer besten Freundin, der neunjährigen Crystal, spazieren gehen. Die beiden Mädchen besuchten dieselbe Schule und wohnten in der Nähe voneinander. Als Laura nach Zion gezogen war, hatten sie sich sofort angefreundet und verbrachten fast ihre gesamte Freizeit miteinander.

Sie besuchten sich gegenseitig, spielten in der Nähe ihrer Häuser und fuhren oft Fahrrad. Manchmal, wenn Lauras Mutter ihr nicht erlaubte, rauszugehen, kam Crystal zu ihrem Fenster, und sie unterhielten sich dort.

An diesem Tag beschlossen sie, ihre Fahrräder zu nehmen und in den Park zu fahren – nur wenige hundert Meter von ihren Häusern entfernt. Sie gingen oft dorthin, denn der Park lag ganz in der Nähe und hatte einen langen Radweg.

Trotz ihres jungen Alters hatten die Eltern keine Angst, ihre Töchter dorthin gehen zu lassen. Beide Mädchen kannten die Umgebung gut, und schwere Verbrechen waren in der Stadt äußerst selten.

Die Mädchen verließen gegen 15 Uhr das Haus und sollten rechtzeitig zum Abendessen zurück sein.

Doch mit der Zeit begannen die Eltern, sich Sorgen zu machen. Als es 19 Uhr war und Laura und Crystal immer noch nicht zurückgekehrt waren, beschlossen sie, selbst in den Park zu gehen und nach ihnen zu rufen.

Zu ihrer Überraschung waren die Mädchen nicht dort. Sie gingen den Radweg entlang und riefen ihre Namen, doch die einzige Antwort war Stille.

Andere Verwandte und Freunde der Familien schlossen sich schnell der Suche an. Sie durchkämmten weiter den Park und gingen auch durch die Straßen der Nachbarschaft – in der Hoffnung, die Mädchen zu finden.

Dies dauerte mehrere Stunden, bis es zu dämmern begann.

Gegen 21 Uhr erkannten die Eltern, dass etwas Schreckliches passiert sein musste, und sie entschieden sich, die Polizei zu rufen.

Die Polizei reagierte sofort und schloss sich den Suchaktionen an. Sie kontaktierten Freiwilligenorganisationen, baten um Hilfe von Dutzenden Freiwilligen und setzten Spürhunde ein.

Darüber hinaus beteiligten sich viele Anwohner, die von dem Verschwinden der Mädchen gehört hatten, an der Suche.

Die Polizei konzentrierte ihre Bemühungen auf den Park, da die Mädchen dorthin gefahren sein sollten.

Beim Gespräch mit anderen Kindern, die entlang des Weges von den Häusern der Mädchen zum Park wohnten, erfuhr die Polizei, dass Laura und Crystal tatsächlich vorbeigekommen waren, kurz plauderten und sagten, dass sie in den Park wollten.

Parallel zur Suche ging die Polizei von Tür zu Tür in der Nachbarschaft – in der Hoffnung, jemanden zu finden, der die Mädchen an diesem Abend gesehen hatte.

Zudem begannen sie, Flugblätter mit Informationen über das Verschwinden zu verteilen.

Mit jeder Stunde wurde deutlicher, dass etwas Schlimmes passiert war.

Die Dunkelheit war bereits hereingebrochen, und die Suche nach Laura und Crystal erstreckte sich über die ganze Stadt – doch es gab keine einzige Spur der beiden.

Die Suche dauerte praktisch bis zum Morgengrauen. Gegen halb fünf am Morgen beschloss die Polizei, eine Pause einzulegen.

Doch Lauras Vater und ihr Großvater weigerten sich, nach Hause zu gehen. Sie durchsuchten weiter das Gebiet.

Sie gingen in den Park und beschlossen, sich zu trennen, um mehr Boden abzudecken.

Gegen 6 Uhr morgens, als die ersten Sonnenstrahlen den Himmel erhellten, hörte Lauras Großvater plötzlich einen Schrei und rannte in diese Richtung.

Er stieß auf Lauras Vater, der völlig geschockt war und behauptete, die Leichen von Laura und Crystal gefunden zu haben.

Sie lagen abseits des Radwegs in dichtem Unterholz.

Lauras Vater erkannte sofort, dass beide Mädchen tot waren – es war viel Blut zu sehen, und ihre Körper wiesen schwere Verletzungen auf.

Er rief sofort die Polizei, und die Beamten trafen kurze Zeit später ein.

Kapitel 2 – Der grausame Fund

Nach der Ankunft der Polizei untersuchten Forensiker den Ort des Grauens. Sie stellten fest, dass die Todesursache beider Mädchen mehrere Stichwunden waren – höchstwahrscheinlich durch ein Messer verursacht.

Laura hatte zwanzig solcher Verletzungen am Körper, während Crystal elf zählte.

Diese Nachricht erschütterte die kleine Stadt zutiefst. Solche Verbrechen waren hier praktisch unbekannt – und nun mussten sie sich der entsetzlichen Realität stellen, dass ein unbekannter Täter zwei kleine Mädchen nur wenige hundert Meter von ihren Häusern entfernt ermordet hatte.

Die Polizei konzentrierte nun all ihre Kräfte auf die Suche nach dem Mörder.

Ihr erster Verdacht fiel auf Lauras Vater, Jerry.

Sie fanden es auffällig, dass er allein die Leichen gefunden hatte – obwohl der Park bereits zuvor von Beamten und Freiwilligen gründlich durchsucht worden war.

Als die Ermittler tiefer gruben, entdeckten sie, dass Jerry eine beträchtliche kriminelle Vergangenheit hatte – von Drogendelikten in seiner Jugend bis hin zu tätlichen Angriffen.

Ein Vorfall im Jahr 2001 hatte sogar dazu geführt, dass seine Frau und Kinder in einen anderen Bundesstaat gezogen waren.

An jenem Tag, als sie noch in Texas lebten, gerieten Jerry und seine Frau in einen heftigen Streit. Es geschah vor ihrem Haus, und drei vorbeigehende Männer bemerkten die Situation und griffen ein, da sie dachten, die Frau sei in Gefahr.

Jerry geriet in Rage, holte eine Kettensäge und begann, die Männer damit zu verfolgen. Schließlich gelang es ihnen, ihn zu überwältigen und festzuhalten, bis die Polizei eintraf.

Jerry wurde angeklagt, und ein Jahr später erhielt er zehn Jahre Bewährung.

Im Rahmen dieser Bewährung musste er sich regelmäßig bei einem Bewährungshelfer melden. Doch als er einen dieser Termine versäumte, wurde die Bewährung widerrufen, und er erhielt eine Haftstrafe von 18 Monaten.

Er war erst wenige Wochen vor dem tragischen Tod seiner Tochter und deren Freundin aus dem Gefängnis entlassen worden und war fast unmittelbar danach nach Zion zurückgekehrt.

Für die Polizei war klar: Jerry hatte ein aggressives Temperament. Doch sie hatten keine Beweise und kein klares Motiv. Trotzdem luden sie ihn zum Verhör ein.

Jerry stimmte zu, zur Polizeistation zu kommen.

Im Laufe der nächsten 20 Stunden begannen die Ermittler, ihn immer stärker unter Druck zu setzen – über seine mögliche Beteiligung am Tod seiner Tochter und Crystals.

Zunächst wies Jerry alle Anschuldigungen entschieden zurück.

Er beteuerte, dass er nichts mit der Tat zu tun habe und erklärte, er und seine Frau hätten gemerkt, dass Laura nicht zurückgekehrt sei – daraufhin habe er sich allein auf die Suche gemacht.

Er sagte, er habe weiter gesucht, bis er die Leichen der Mädchen im Park gefunden habe.

Doch im weiteren Verlauf des Verhörs begann Jerry plötzlich, seine Aussage zu ändern.

Schließlich, unter dem unerbittlichen Druck der Ermittler, gestand er.

Er sagte, dass er an jenem Abend tatsächlich in den Park gegangen sei und dort Laura und Crystal gesehen habe.

Er habe Laura ausgeschimpft, weil sie ohne Erlaubnis weggegangen sei, und verlangt, dass sie mit ihm nach Hause komme.

Als sie sich weigerte, habe er sie am Arm gepackt, um sie mitzunehmen.

Sie habe sich gewehrt, und Crystal habe ihn aufgefordert, das Mädchen in Ruhe zu lassen.

Laut Jerry habe Crystal ein kleines Messer aus ihrer Tasche gezogen und es ihm entgegengestreckt.

Das habe ihn in Wut versetzt.

Er habe ihr das Messer entrissen und mehrfach auf beide Mädchen eingestochen.

Dann habe er ihre Körper im dichten Gebüsch des Parks zurückgelassen und sei weggegangen.

Am nächsten Morgen habe er – angeblich – die Leichen „entdeckt“ und selbst die Polizei gerufen, um den Verdacht von sich abzulenken.

Während dieses Geständnisses war Jerry in Tränen aufgelöst, doch er unterschrieb die Aussage und wiederholte sie vor laufender Kamera.

Er sagte:

„Ich ging auf dem Feldweg spazieren und traf auf Laura und ihre Freundin Crystal M. Ich sagte Laura, dass sie nach Hause kommen müsse, und sie widersprach mir. Ich packte sie am Arm, sie versuchte, sich loszureißen und schrie, ich solle sie loslassen. Crystal schrie ebenfalls, ich solle Laura in Ruhe lassen. Crystal zog ein kleines Messer aus ihrer Tasche und wiederholte, ich solle Laura gehen lassen. Laura kämpfte mit mir, ich schlug ihr ins Gesicht, und sie fiel zu Boden.“

Die Angehörigen der Mädchen waren entsetzt über diese Wendung der Ereignisse.

Niemand hätte sich vorstellen können, dass Lauras eigener Vater der Mörder sein könnte.

Doch seine Frau erklärte später der Polizei, dass sie immer um das aggressive Wesen ihres Mannes gewusst habe – angesichts seiner früheren Straftaten.

Trotzdem hatte der Mann seine Schuld gestanden und wurde daraufhin verhaftet und in Untersuchungshaft genommen.

Kurz darauf kündigte der Staatsanwalt an, die Todesstrafe zu beantragen.

Kapitel 3 – Der falsche Verdacht

Die Vorbereitung auf den Prozess zog sich in die Länge, und während dieser Zeit ereigneten sich einige interessante Wendungen im Fall.

Jerry wurde ein Pflichtverteidiger zugewiesen, und plötzlich behauptete er, dass er nichts mit den Morden zu tun habe.

Er erklärte, er habe unter enormem Druck der Ermittler gestanden, die ihn über 20 Stunden lang verhört hätten.

Er behauptete zudem, dass sie ihm und seiner Familie gedroht und ihn sogar körperlich misshandelt hätten.

Zu diesem Zeitpunkt habe er seit über zwei Tagen nicht geschlafen und sei in einem völlig erschöpften und verwirrten Zustand gewesen, nachdem er seine Tochter tot aufgefunden hatte und von Trauer überwältigt war.

Die Ermittler hätten ihm gesagt, wenn er einfach gestehe, könne er sich ausruhen und nach Hause gehen.

Sie hätten ihm im Grunde das wahrscheinlichste Szenario des Tathergangs vorgegeben – und Jerry habe lediglich ihre Worte wiederholt.

Als die Detektive schließlich eine zusammenhängende Geschichte formuliert hatten, hätten sie die „Geständniserklärung“ niedergeschrieben und ihn gezwungen, sie zu unterschreiben sowie vor der Kamera vorzulesen.

Sein Anwalt beantragte daraufhin sofort eine Überprüfung des Falls – doch der Antrag wurde schnell abgelehnt.

Die Staatsanwaltschaft argumentierte, Jerry habe freiwillig gestanden und seine Aussage auf Video bestätigt.

Trotz seines Widerrufs musste Jerry nun einen vollständigen Prozess mit Geschworenen durchlaufen – was seine Haftzeit um Jahre verlängerte.

Währenddessen entdeckte sein Anwalt einige entscheidende Details.

Er wusste von Anfang an, dass es keinen einzigen echten Beweis gegen seinen Mandanten gab, und beschloss daher, selbst nach Spuren zu suchen.

Dabei stellte er fest, dass die Rechtsmediziner die Körper der Mädchen gar nicht gründlich untersucht hatten.

Sie hatten zwar die üblichen Proben genommen – Abstriche, Material unter den Fingernägeln, Kleidungsfasern und dergleichen – doch nachdem diese Beweismittel im Kühlschrank gelagert worden waren, hatte niemand sie je analysiert.

Der Anwalt drängte darauf, sämtliche Beweise in einem unabhängigen Labor untersuchen zu lassen.

Die Staatsanwaltschaft versuchte, seine Bemühungen zu behindern – doch er setzte sich durch.

Im Jahr 2008 wurden die Untersuchungen schließlich durchgeführt – und sie führten zu einer völlig unerwarteten Wendung.

Kapitel 4 – Das falsche Geständnis

Es stellte sich heraus, dass sich auf Lauras Körper mehrere verschiedene DNA-Spuren befanden.

Unter ihren Fingernägeln wurde fremde Haut entdeckt, und auf ihrer Kleidung sowie an drei Stellen ihres Körpers fanden die Ermittler männliches Sperma.

Eine einfache Analyse zeigte: Keine dieser Spuren stammte von Lauras Vater.

Alles deutete auf einen völlig anderen Mann hin.

Diese Entdeckung zeigte eindeutig, dass Laura sexuell missbraucht worden war.

Bei Crystal hingegen fanden die Experten keine fremde DNA – aber niemand zweifelte daran, dass sie vom selben Täter ermordet worden war.

Jerrys Anwalt forderte daraufhin sofort die Freilassung seines Mandanten und die Einstellung aller Anklagen.

Doch ihn erwartete eine böse Überraschung: Der Bezirksstaatsanwalt weigerte sich, die neuen Beweise anzuerkennen, und behauptete, sie hätten keinerlei Bedeutung.

Seiner Meinung nach könne die fremde DNA auf Lauras Körper reiner Zufall gewesen sein.

Er argumentierte, dass junge Paare regelmäßig im Park intime Begegnungen hätten, und er glaubte, dass das Sperma deshalb auf den Körper des Mädchens gelangt sei – möglicherweise durch das Gras oder die Büsche.

Selbst die Tatsache, dass biologische Spuren im Körper des Opfers selbst gefunden worden waren, schien ihn nicht zu beeindrucken.

Trotz der offensichtlichen Absurdität dieser Erklärung blieb Jerry weiterhin im Gefängnis und wartete auf den Beginn seines Prozesses.

Der Anwalt konnte jedoch erreichen, dass die DNA-Spuren in die FBI-Datenbank aufgenommen wurden – doch es gab keine Übereinstimmungen.

Alles, was er tun konnte, war abzuwarten und zu hoffen, dass der wahre Täter irgendwann gefasst würde.

Denn auf Seiten der Staatsanwaltschaft gab es keine Spur von Vernunft oder Einsicht.

Kapitel 5 – Die unerwartete Wendung

Vier Jahre vergingen – und viele Meilen entfernt von Zion begann sich das Rätsel endlich zu lösen.

Eine 20-jährige Frau namens Amanda Snell, die vor Kurzem dem Militär beigetreten war, lebte auf einer Militärbasis in Arlington, Virginia.

Sie hatte sich zum Dienst gemeldet, weil viele Mitglieder ihrer Familie beim Militär waren.

Neben ihrer Arbeit half sie gelegentlich in einer örtlichen Kirche in der Nähe der Basis, wo sie Kinder mit Autismus und anderen Entwicklungsstörungen unterrichtete.

Amanda erkannte schnell, dass sie dies zu ihrem Beruf machen wollte. Sie plante, nach ihrer Dienstzeit ein Studium in diesem Bereich zu beginnen.

Am 13. Juli 2009 erschien Amanda nicht zum Dienst – was ihre Kameraden sofort beunruhigte.

Sie gingen zu ihrem Zimmer, klopften an die Tür, doch es kam keine Antwort.

Die Tür war nicht abgeschlossen, also traten sie ein.

Das Zimmer war makellos aufgeräumt – das Bett gemacht, alle persönlichen Gegenstände ordentlich an ihrem Platz.

Aber Amanda war nirgends zu finden.

Erst als sie den Kleiderschrank öffneten, entdeckten sie ein schreckliches Bild:

Amandas lebloser Körper lag in einer unnatürlichen Position, mit einem Kopfkissenbezug über dem Kopf.

Zunächst konnten die Rechtsmediziner die Todesursache nicht feststellen, doch später kamen sie zu dem Schluss, dass Amanda an Erstickung gestorben war.

Der Tod war etwa einen Tag vor dem Fund ihres Körpers eingetreten.

Es gab keine Anzeichen von äußerer Gewalt, und sie war nicht sexuell missbraucht worden.

Die Ermittler stellten lediglich fest, dass ihr Laptop und ihr Tablet fehlten.

Bei Gesprächen mit Amandas Eltern erfuhren sie einen interessanten Umstand:

Amanda litt unter starken Kopfschmerzen, und wenn die Schmerzen unerträglich wurden, zog sie sich manchmal in ein dunkles Zimmer zurück und legte sich einen Kopfkissenbezug über den Kopf, um das Licht zu blockieren.

Da Amanda in ihrem eigenen Schrank mit einem Kissenbezug über dem Kopf gefunden wurde, vermuteten die Ermittler zunächst einen tragischen Unfall.

Doch sie schlossen die Möglichkeit eines Mordes nicht aus.

Vor dem Schrank fanden sie einen Abdruck eines Männerschuhs – doch der Besitzer konnte nicht ermittelt werden.

Die Ermittlungen blieben offen, und die Polizei suchte weiter nach einem möglichen Täter.

Im Februar 2010 verließ eine 26-jährige Frau aus Arlington eine U-Bahn-Station und machte sich auf den Weg zum Haus ihres Freundes.

Mitten auf der Straße näherte sich ihr ein unbekannter Mann, zeigte eine Waffe und befahl ihr, in sein Auto zu steigen.

Trotz der Bedrohung mit der Waffe und einem Messer gelang es der Frau, sich loszureißen.

Sie warf ihre Handtasche als Ablenkung und rannte zu ihrem Freund nach Hause.

Als er ihre Schreie hörte, stürmte er mit seinen Freunden auf die Straße und rief die Polizei.

Doch der Angreifer war bereits geflohen.

Die Frau konnte jedoch eine detaillierte Beschreibung seines Aussehens geben und erinnerte sich an das Modell seines Autos – einen beigen Dodge Durango.

Basierend auf ihrer Aussage erstellte die Polizei ein Phantombild, und die Suche begann.

Zwei Wochen später, am 27. Februar, kehrten zwei Frauen aus Arlington von einem Abend mit Freunden zurück.

Als sie vor ihrer Haustür standen, näherte sich ihnen ein Mann von hinten, zog eine Waffe und verlangte ihre Geldbörsen.

Als die Frauen erklärten, sie hätten kein Geld, zwang der Täter sie ins Haus und fesselte ihre Hände.

In einem Moment verließ er kurz das Zimmer – und eine der Frauen konnte sich befreien.

Sie griff nach einem Telefon und wählte den Notruf 911.

Doch der Mann kam zurück, entriss ihr das Telefon und warf es gegen die Wand.

Dann packte er eine der Frauen, brachte sie zu seinem Auto und fuhr davon.

Nach einiger Zeit vergewaltigte er sie, wickelte Klebeband um ihren Kopf und erwürgte sie mit einem Schal, bis sie das Bewusstsein verlor.

Sie kam später im Schnee am Straßenrand wieder zu sich.

Vorbeifahrende Passanten fanden sie und brachten sie ins Krankenhaus, wo sie sofort von der Polizei befragt wurde.

Die Frau beschrieb den Täter und erwähnte erneut das Auto – einen beigen Dodge Durango.

Bemerkenswerterweise hatte nur zwei Stunden vor diesem Angriff eine andere Frau der Polizei berichtet, dass ein Mann mit derselben Beschreibung und demselben Fahrzeug versucht hatte, sie in sein Auto zu zwingen.

Doch sie hatte einen Elektroschocker benutzt und konnte fliehen.

Die Ermittler erkannten, dass sie es mit einem Serienverbrecher zu tun hatten – gefährlich und skrupellos.

Sie konzentrierten sich auf das Auto, das sich leicht über die Datenbank verfolgen ließ.

Die Polizei überprüfte alle Besitzer eines solchen Fahrzeugs – und hatte bald Erfolg.

Bei der Durchsuchung eines dieser Autos fanden sie einen Studentenausweis, der der Frau gehörte, die im Schnee zurückgelassen worden war, sowie einen Ohrring.

Außerdem entdeckten sie im Wagen Klebeband derselben Art und einen Elektroschocker.

Der Besitzer des Autos war ein 21-jähriger Soldat namens Jorge Aila Torres, der auf derselben Militärbasis diente, auf der Amanda Snell gelebt hatte – nur wenige Monate zuvor.

Er wohnte im selben Gebäude – nur ein paar Etagen unter ihr.

Bei der Durchsuchung seines Zimmers fanden Ermittler eine Waffe, zahlreiche Patronen und auf seinem Computer eine große Sammlung gewalttätiger, verstörender Videos.

Einige davon zeigten bewusstlose Frauen.

Fotos von Torres und anderen Männern wurden den drei überlebenden Opfern gezeigt – und alle erkannten ihn eindeutig wieder.

Er hatte während der Angriffe nicht einmal versucht, sein Gesicht zu verbergen.

Torres wurde verhaftet und in Untersuchungshaft genommen.

Er wurde des Kidnappings einer Frau und der Angriffe auf zwei weitere beschuldigt – was angesichts der Beweise sehr wahrscheinlich war.

Doch als die Ermittler ihn auch des Mordes an Amanda verdächtigten, fehlte ihnen zunächst jeder direkte Beweis.

Also entwickelten sie einen Plan.

Sie platzierten einen Informanten in seiner Zelle – jemand, der ein Abhörgerät trug und sich mit ihm anfreunden sollte.

Erstaunlicherweise funktionierte die Taktik schnell.

Bereits nach einer Woche begann Torres, seine Verbrechen zu prahlen.

Er gestand, Amanda ermordet zu haben – einfach, „weil sich die Gelegenheit bot“.

Er sagte, er habe es „wegen des Adrenalins“ getan und beschrieb detailliert, wie er ihren Körper in den Schrank gelegt hatte.

Er erklärte außerdem, dass er nach dem Mord das Zimmer sorgfältig gereinigt habe, um Spuren zu beseitigen.

Doch dabei machte er einen entscheidenden Fehler.

Er verriet seinem Zellengenossen, dass er die Frau im Bett vergewaltigt und dabei ein Kondom benutzt habe.

Danach habe er sie in den Schrank gebracht, das Bett neu gemacht, aber die Matratzenauflage liegen lassen.

Die Polizei ließ diese Auflage sofort im Labor untersuchen – und fand eine winzige Probe männlichen Spermas, die perfekt zu Torres’ DNA passte.

Zudem erwähnte Torres gegenüber seinem Informanten, dass er ein Paar Nike-Schuhe in seinem Auto aufbewahre.

Die Kriminaltechniker beschlagnahmten sie und verglichen die Sohlenabdrücke mit dem Abdruck vor Amandas Schrank – sie waren identisch.

Torres wurde offiziell des Mordes angeklagt.

Während er in Haft auf seinen Prozess wartete, wurde seine DNA in die FBI-Datenbank aufgenommen.

Und genau hier führte die Spur zurück nach Zion.

Wenige Wochen später meldeten sich die Ermittler aus Illinois:

Ein perfekter Treffer – Torres’ DNA stimmte mit den Spuren überein, die auf Lauras Körper gefunden worden waren.

Was dann ans Licht kam, war noch erstaunlicher:

Torres stammte ursprünglich aus Zion – und war mit dem älteren Bruder von Crystal befreundet gewesen.

Das erklärte, warum die Mädchen ihn kannten, wie auch andere Kinder aus der Nachbarschaft bestätigten.

Zur Zeit der Morde war Torres erst 16 Jahre alt, und die Polizei hatte ihn damals nie verdächtigt – sie war vollkommen auf Laura Hobbs’ Vater fixiert.

Dieser hatte inzwischen fünf Jahre unschuldig im Gefängnis gesessen.

Nachdem der DNA-Treffer bestätigt worden war, forderte Jerrys Anwalt sofort die sofortige Freilassung seines Mandanten und die Einstellung aller Anklagen.

Diesmal konnte der Staatsanwalt nicht widersprechen.

Der Nachweis von Torres’ DNA auf Lauras Körper schloss jede Beteiligung des Vaters aus.

Jerry wurde endlich freigelassen.

Er kündigte an, die Polizei und die Behörden zu verklagen – wegen des erzwungenen Geständnisses und der fünf verlorenen Jahre seines Lebens.

Um einer öffentlichen Blamage zu entgehen, boten die Behörden ihm schließlich einen Vergleich an.

Jerry nahm an – und erhielt fast acht Millionen Dollar Entschädigung.

Kapitel 6 – Der wahre Täter

Das Gerichtsverfahren gegen Torres in Virginia endete vier Jahre nach seiner Verhaftung.

Er weigerte sich, seine Schuld einzugestehen – doch die Geschworenen kamen einstimmig zu dem Urteil: schuldig.

Er wurde zum Tode verurteilt – für den Mord an Amanda Snell.

Für die versuchten Entführungen zweier weiterer Frauen und die Entführung einer dritten erhielt er zusätzlich fünf lebenslange Haftstrafen plus 168 Jahre Gefängnis.

Unmittelbar danach wurde er nach Illinois ausgeliefert, wo der Prozess wegen der Morde an Laura und Crystal begann.

Zunächst leugnete Torres auch hier seine Schuld.

Sein Anwalt argumentierte, dass die gefundenen Spermaspuren nicht ausreichten, um seinen Mandanten eindeutig zu belasten.

Doch dann wurde Torres ein Angebot unterbreitet.

Er stand bereits auf der Todesliste, und selbst wenn die Hinrichtung noch Jahrzehnte dauern sollte – er würde niemals freikommen.

Also willigte er ein, zu gestehen, im Austausch für weitere 100 Jahre Haft und eine Verlegung in ein anderes Gefängnis, da er sich in dem bisherigen bedroht fühlte.

Im Rahmen des Deals musste er keine Details preisgeben – es genügte, wenn er den Mord gestand.

Torres akzeptierte, und so bleibt er bis heute hinter Gittern – in Erwartung seiner noch nicht vollstreckten Todesstrafe.


Die Polizisten, die Jerry damals zu einem falschen Geständnis gezwungen hatten, wurden nie zur Verantwortung gezogen.

Jerry selbst konnte nie wieder ein normales Leben führen.

Er begann, Drogen zu konsumieren, wurde wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt verhaftet, entkam kurzzeitig aus dem Gewahrsam und erhielt anschließend eine zweijährige Haftstrafe.

Nach seiner Entlassung konnte er sich seiner Familie nicht mehr nähern und zog zurück nach Texas.

In einem späteren Interview sagte er, dass das erzwungene Geständnis sein Leben unwiderruflich zerstört habe.

Auf die Frage, warum er damals überhaupt gestanden habe, antwortete er:

„Ich habe meine Tochter tot gefunden. Sie mussten mich gar nicht brechen – ich war längst gebrochen.“

Kapitel 7 – Das bittere Ende

Schließlich erhielten die örtliche Polizei und die Staatsanwaltschaft des Bezirks die wohlverdiente Kritik von den nationalen Medien und der Öffentlichkeit.

Wäre die Polizei damals nicht so stur auf einen einzigen Verdächtigen fixiert gewesen, sondern hätte eine gründliche Untersuchung durchgeführt, hätten sie den wahren Täter vielleicht viel früher fassen können.

Stattdessen ermöglichten sie es unwissentlich, dass Torres noch eine Frau tötete und drei weitere angriff – und das sind nur die Fälle, von denen man sicher weiß.

Die Geschichte von Laura Hobbs und Crystal ist damit nicht nur eine Tragödie zweier unschuldiger Mädchen, sondern auch ein erschütterndes Beispiel dafür, wie leicht Justiz und Wahrheit fehlgeleitet werden können, wenn man sich zu früh auf eine vermeintlich einfache Erklärung verlässt.

Für Jerry bedeutete die Wahrheit keine Erlösung – sie kam zu spät.

Er verlor seine Tochter, seine Freiheit, seine Familie – und schließlich sich selbst.

Und irgendwo in einer Zelle wartet der wahre Täter, Jorge Torres, noch immer auf die Vollstreckung seines Urteils – ein Symbol dafür, wie langsam Gerechtigkeit manchmal ihren Weg findet.


Ende der Geschichte.

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