In einem erschütternden Fall von Gewalt und Betrug wurde das Schicksal eines deutschen und österreichischen Auswandererpaares in Costa Rica von einer Tragödie überschattet. Die mutmaßlichen Täter wurden kürzlich festgenommen, nachdem das Paar unter mysteriösen Umständen auf ihrem abgelegenen Anwesen ermordet aufgefunden wurde. Doch was begann als Traum vom Leben im Paradies, endete tragisch mit einem Doppelmord. Was steckt hinter diesem Verbrechen?
Der Fall und die ersten Ermittlungen
Rüdiger S. und Manuela S. hatten 2022 den Schritt gewagt und in Costa Rica, einem Land, das häufig als die „Schweiz von Südamerika“ bezeichnet wird, ein neues Leben begonnen. Das Paar, das aus Deutschland und Österreich stammte, hatte sich auf einem 5 Hektar großen Grundstück im Regenwald niedergelassen. Das Anwesen, ausgestattet mit einem luxuriösen 550 m² großen Haus, einem Jacuzzi und einem Pool, bot die perfekte Kulisse für die Verwirklichung ihrer Träume. Doch wenige Wochen nach der Entscheidung, dieses Anwesen zum Verkauf anzubieten, wurde das Paar tot auf dem Gelände aufgefunden.
Die Nachbarn berichteten, dass das Paar zuletzt am 20. September 2025 am Morgen mit seinen Hunden spazieren gegangen war. Am Nachmittag sah man sie noch mit dem Auto wegfahren, doch danach gab es kein Lebenszeichen mehr. Die Tür ihres Hauses stand offen, aber niemand hatte sich an diesem Tag etwas dabei gedacht. Doch was hinter der Fassade des vermeintlichen Paradieses lag, war eine erschreckende Wahrheit.
Die Tat und die Ermittlungsergebnisse
Laut ersten Ermittlungen war das Paar offenbar am Samstag, dem 20. September, ermordet worden. Die Täter stürmten das abgelegene Grundstück, fesselten das Paar und erschossen Rüdiger mit einem Schuss und Manuela mit drei Schüssen. Anwohner berichteten von Schüssen und bellenden Hunden, jedoch hielt die Angst sie davon ab, die Polizei zu rufen.
Am 22. September stießen die Ermittler auf die Leichen des Paares, die in Folie eingewickelt in einem Erdwall vergraben waren. Der Versuch der Täter, alle Spuren zu verwischen, war jedoch nicht erfolgreich. Spezialchemikalien halfen den Forensikern, Blut- und Fußabdrücke sichtbar zu machen. Das Ermittlerteam war sich schnell sicher, dass es sich um einen Doppelmord handelte. Doch warum?
Der Verdacht und die Suche nach den Tätern
Die Ermittlungen zogen in eine neue Richtung, als herauskam, dass das Paar kurz vor seinem Tod mit einem möglichen Käufer für das Anwesen in Kontakt gewesen war. Rüdiger S. hatte einem Nachbarn erzählt, dass ein Interessent, der Sohn eines reichen Mannes, sich das Grundstück angesehen hatte, aber die Anzahlung nie leistete. Dieser Interessent geriet schnell in den Fokus der Ermittler.
Es war jedoch nicht nur der Käufer, der ins Visier der Ermittler geriet. Die Polizei konzentrierte sich bald auf eine Gruppe von Verdächtigen, darunter Isaac Sanabria A., ein Friseur, der enge Verbindungen zum Präsidenten von Costa Rica hatte. Es stellte sich heraus, dass Sanabria und zwei Komplizen verdächtigt wurden, das Paar unter dem Vorwand eines Immobilienkaufs zu ermorden und das Anwesen zu übernehmen.
Die Festnahme der Täter

Am 31. Oktober 2025, etwa einen Monat nach dem Mord, führten die Ermittler eine Razzia in La Unión de Cartago durch, bei der drei mutmaßliche Täter festgenommen wurden, darunter Sanabria. Laut der Polizei hatten die Verdächtigen das Paar in der Nacht vom 19. auf den 20. September ermordet, nachdem sie sich als Käufer ausgegeben hatten. Die Täter wollten das rund 995.000 US-Dollar teure Anwesen des Paares in ihren Besitz bringen, doch die Dinge nahmen eine tragische Wendung.
Die Ermittler fanden heraus, dass die Täter nach dem Mord mehrere Tage auf dem Grundstück verweilten, um Spuren zu verwischen. Sie verbrannten Fotos der Opfer, versuchten, jede Erinnerung an das Paar zu löschen, und vergruben die Leichen im Garten. Ein anonymer Hinweis führte schließlich zur Entdeckung der Leichen, und die Forensiker fanden weitere Beweise, die auf die Täter und ihre Verbindungen hinwiesen.
Das Motiv: Habgier und Betrug
Es scheint, dass Habgier der Hauptmotor dieses Verbrechens war. Die Täter, die sich als Kaufinteressenten ausgaben, wollten das Luxusanwesen des Paares für sich selbst beanspruchen. Die brutale Tat scheint das Resultat eines geplanten Verbrechens gewesen zu sein, bei dem die Täter nicht nur die Opfer ermordeten, sondern auch versuchten, deren Existenz auszulöschen. Ihr Plan, das Anwesen zu übernehmen, wurde durch die Ermittlungen jedoch vereitelt, und die Täter konnten festgenommen werden.
Die Polizei hat weiterhin Ermittlungen laufen, um festzustellen, ob noch weitere Personen an dem Mord beteiligt waren. Sanabria, der als Friseur in der Nähe des Präsidenten von Costa Rica bekannt ist, bestreitet seine Beteiligung an dem Verbrechen. Sein Anwalt erklärte, dass Sanabria lediglich ein Freund der Mitangeklagten sei und nicht am Mord beteiligt gewesen sei. Doch die Beweise sprechen eine andere Sprache, und die Ermittlungen gehen weiter.
Costa Rica: Ein Land im Wandel
Costa Rica, das lange als eines der sichersten Länder Lateinamerikas galt, ist in den letzten Jahren zunehmend mit einer Zunahme von Kriminalität konfrontiert. Insbesondere Ausländer, darunter auch viele Deutsche, haben in Costa Rica ihr Zuhause gefunden, aber auch die steigende Kriminalität hat in der Bevölkerung Besorgnis ausgelöst. Der Mord an Rüdiger und Manuela S. ist ein tragisches Beispiel für diese Entwicklung und zeigt, dass auch in einem Land, das für seine natürliche Schönheit und Sicherheit bekannt ist, Gefahr lauern kann.
Der Mord an dem Auswandererpaar hat nicht nur die Gemeinschaft in Costa Rica erschüttert, sondern auch die deutsche und österreichische Diaspora in Mittelamerika aufgeschreckt. Die Ermittler in Costa Rica, unterstützt von internationalen Behörden, arbeiten weiterhin an der Aufklärung des Verbrechens und der Festnahme weiterer möglicher Komplizen. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Details in diesem erschütternden Fall ans Licht kommen werden.
Die Geschichte von Rüdiger und Manuela S. endet tragisch, doch ihre Erinnerung wird weiterleben. Es ist ein erschütterndes Beispiel für die dunkle Seite des Auswanderertums und erinnert uns daran, dass selbst in den schönsten Ecken der Welt Gefahren lauern können, die man oft nicht auf den ersten Blick erkennt.