Mit 90 bricht Sophia Loren ihr Schweigen: „Ich werde niemals vergessen, was sie mir angetan haben…“ Fünf Schauspieler, die ihre Karriere beinahe zerstörten – eine Geschichte von verbotener Liebe, Rivalitäten und Demütigungen, die nun ans Licht kommt…

Hollywood liebt Legenden, doch hinter den glänzenden Fassaden liegen oft Kränkungen, Rivalitäten und strategische Machtspiele. Sophia Loren, Ikone des italienischen und internationalen Kinos, blickt im hohen Alter auf eine Laufbahn zurück, in der nicht nur Rollen und Preise zählten, sondern auch Demütigungen, Fehlentscheidungen und öffentlich ausgetragene Fehden. In einem selten offenen Rückblick benennt sie fünf prominente Namen, die – aus ihrer Sicht – den Verlauf ihrer Karriere spürbar belasteten.

Sophia Loren - Movies, Age & Children

1) Cary Grant – verbotene Liebe, öffentlicher Schatten

1956/57, am Set von „The Pride and the Passion“, begegnet die 21-jährige Loren dem bereits verheirateten Superstar Cary Grant. Aus Faszination wird eine Affäre, genährt von Briefen, Anrufen und Versprechen. Für Loren wird die Romanze zur persönlichen Tragödie – und zur Karrierebremse.

Cary Grant - Movies, Spouse & Career
Als „Houseboat“ (1958) entsteht – ursprünglich für Grants Ehefrau Betsy Drake geschrieben –, besteht Grant auf Loren als Hauptdarstellerin. Der Tausch wird zum Skandal, die Klatschspalten explodieren, Loren gilt plötzlich als „zu skandalös“ und „zu europäisch“. Während Grant unbeschadet bleibt, kämpft Loren jahrelang gegen das Bild der Affären-Projektionsfläche an. Ihren späteren Oscar (1962) für „La ciociara/Und dennoch leben sie“ deutet sie als Sieg der Beharrlichkeit, nicht der Gunst Hollywoods.

Einordnung: Lorens Erzählung zeichnet ein frühzeitiges Machtgefälle: Ein Weltstar bleibt unangetastet, die junge Schauspielerin trägt das Stigma. Der Preis ist hoch – beruflich wie privat.

2) Marlon Brando – überschrittene Grenze am Set

Am Set von „A Countess from Hong Kong“ (1967), inszeniert von Charlie Chaplin, berichtet Loren von einem Moment der Grenzüberschreitung durch Marlon Brando – und von ihrer unmittelbaren, unmissverständlichen Gegenwehr. Danach, so schildert sie, sei die Arbeit vergiftet gewesen: Szenen, die Leichtigkeit verlangen, wirken frostig, die Atmosphäre wird von Feindseligkeit überzogen.

Marlon Brando: Early Photos of a Legend in the Making
Brando, ohnehin als schwierig und unpünktlich bekannt, bleibt der Unantastbare. Loren hingegen kassiert das Etikett „schwierig“. Ein vertrautes Muster: Wer sich wehrt, gilt als Problem – vor allem, wenn sie eine Frau ist.

Einordnung: Der Fall steht sinnbildlich für eine Branche, die Grenzsetzung lange sanktionierte. Loren betont, sie habe nicht geschwiegen – und dafür bezahlt.

3) Charlton Heston – kalter Krieg um Deutungshoheit

Bei „El Cid“ (1961) prallen zwei Alphatiere aufeinander: Charlton Heston, frisch mit „Ben Hur“ vergoldet, und Loren, europäischer Superstar mit eigener Agenda. Sie verhandelt ein hohes Honorar, setzt auf sprachliche Anpassungen und verlangt mehr romantische Akzente – kein blosses Beiwerk, sondern Partnerin auf Augenhöhe.
Heston fühlt seinen Status bedroht. Die Spannungen sickern ins Marketing (Reihenfolge der Namen), in die Spielweise (erstarrte Blicke statt Chemie) und enden in juristischem Donnern. Loren spricht später von Türen, die sich in den USA schlossen – Gerüchte über „Diva-Allüren“ haften, Angebote werden rarer.

Charlton Heston: A Legendary Life on and Off the Silver Screen | Blog

Einordnung: Hinter der Leinwand tobt ein Machtkampf um Sichtbarkeit und Kredit. Für Loren ist es ein Lehrstück darüber, wie schnell Forderungen nach Respekt als Hybris etikettiert werden.

4) Jayne Mansfield – ein Foto, das die Welt umrundete

Das ikonische Bild von 1957: Loren sitzt bei einer Paramount-Gala, Jayne Mansfield beugt sich mit tiefem Dekolleté in die Kameras – und Lorens Blick erstarrt. Das Meme des „berühmtesten Seitenblicks“ entsteht.
Was als amüsante Anekdote durch die Jahrzehnte geistert, beschreibt Loren als Schreckmoment mit Karriererisiko: Ein einziger Abend, eine einzige Pose – und die Schlagzeilen definieren eine Person neu. Bemerkenswert: Loren verweigert die zynische Ausschlachtung des Motivs, unterschreibt das Foto nicht, spricht später respektvoll über Mansfield, die 1967 mit nur 34 Jahren verunglückt.

Story Behind Infamous Sophia Loren and Jayne Mansfield Photo | Vanity Fair

Einordnung: Öffentlichkeitsarbeit als Waffe – und als Gefahr. Aus einem Bild wird eine Erzählung, die jahrelang mitschwingt.

5) Gina Lollobrigida – Rivalität als Narrativ

Die angebliche Dauerfehde mit Gina Lollobrigida beleuchtet Loren als toxisches Pressenarrativ, das früh mitgestaltet und später verselbständigt wurde: zwei italienische Göttinnen, gegeneinander auf Krawall gebürstet, von Gagen-Verhandlungen über Rollenwechsel bis zu spitzzüngigen Zitaten.
Der Kipppunkt kommt 1960/62, als Loren mit „La ciociara“ künstlerisch wie symbolisch triumphiert – der erste Oscar für eine fremdsprachige Hauptrolle. Fortan klebt der Pressemythos „Siegerin vs. Verliererin“ an beiden. Jahrzehnte später, nach Lollobrigidas Tod 2023, wählt Loren öffentlich den Ton der Versöhnung.

Gina Lollobrigida Dead at 95

Einordnung: Rivalität verkauft sich – aber sie beschädigt. Wer auf dem Papier gewinnt, verliert oft Menschliches und künstlerischen Fokus im Getöse.

Was dieser Rückblick über Hollywood erzählt

Lorens späte Offenheit liest sich wie eine Anatomie der Arbeitswelt Film in der Nachkriegs- und Studioära:

  • Doppelte Standards: Männer überstehen Skandale, Frauen tragen sie.

  • Macht durch Narrative: Reihenfolge auf Plakaten, Kolumnen, Fotos – scheinbare Nebensächlichkeiten entscheiden über Ansehen und Angebote.

  • Grenzen setzen kostet: Wer sich wehrt, gilt als „schwierig“.

  • Beharrlichkeit zahlt sich aus: Lorens Oscar und ihre langen europäischen Erfolge stehen für eine Karriere, die gegen Etiketten erkämpft wurde.

Fazit

Sophia Loren erzählt kein Rachemärchen, sondern eine Erfahrungsbilanz über Macht, Moral und Image. Ihre fünf Beispiele – Cary Grant, Marlon Brando, Charlton Heston, Jayne Mansfield, Gina Lollobrigida – sind weniger Anklageschrift als Diagnose eines Systems, das Frauen lange zur Silenzio-cordiale drängte.
Die Frage, die bleibt, ist eine für alle Zeiten: Können wir Filme unbefangen lieben, wenn wir die Geschichten kennen, die hinter ihnen entstehen? Loren beantwortet sie nicht endgültig. Aber sie verschiebt den Blick – weg vom Mythos, hin zur Realität einer Frau, die sich nicht über Gerüchte definieren ließ, sondern über Arbeit, Würde und ihre Kunst.

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