„Papa, ich habe dich so vermisst“ – Nach 30 Jahren findet Kadri endlich seine Tochter Hamide wieder
Es ist eine Geschichte, die mitten ins Herz trifft. Eine Trennung, die fast ein ganzes Leben andauert. Ein Vater, der nie aufgehört hat, an sein kleines Mädchen zu denken. Und ein Wiedersehen, das so voller Tränen ist, dass selbst die stärksten Männer nicht an sich halten können.
Die Sendung „Bitte melde dich“ – wo zerbrochene Schicksale wieder vereint werden
Die Geschichte von Kadri und Hamide wurde in der Sendung „Bitte melde dich“ von Julia Leischik erzählt – ein besonderes Format der bekannten TV-Reihe, die Menschen zusammenführt, die durch Krieg, Flucht oder tragische Umstände voneinander getrennt wurden. Mit Geduld, Beharrlichkeit und großem Herzen gelingt es Julia und ihrem Team immer wieder, Familien zu vereinen, die sich längst verloren glaubten. So wird auch im Fall von Kadri und Hamide ein Wiedersehen voller Tränen und Liebe möglich.
Ein Vater zerbricht fast am Verlust
Kadri Amida, heute 60 Jahre alt, lebt in der kleinen niederrheinischen Stadt Rees. Hier wohnt er mit seiner zweiten Frau Jenny und den gemeinsamen Kindern. Doch so glücklich seine Familie wirkt – ein Platz in seinem Herzen war über Jahrzehnte leer. „Ich suche meine Tochter Hamide“, sagt Kadri mit brüchiger Stimme. „Seit 30 Jahren habe ich sie nicht mehr gesehen. Wenn ich über sie spreche, fange ich sofort an zu weinen.“
Die Geschichte beginnt Ende der 1970er Jahre. Kadri, damals noch ein junger Mann aus dem Kosovo, verliebt sich in Frankreich in eine Portugiesin. 1979 wird ihre Tochter Hamide geboren. Doch die Ehe hält nicht. Anfang der 80er Jahre kehrt die Mutter mit Hamide nach Portugal zurück – und Kadri bleibt allein zurück. „Es war, als hätte jemand mein Herz herausgerissen“, erinnert er sich.
Letzter Blick in Portugal
1984 reist Kadri noch einmal nach Portugal, um seine Frau und Tochter zurückzuholen. „Ich wollte meine Familie retten“, erzählt er. Doch die Ausreise scheitert an ungültigen Pässen. „Das war das letzte Mal, dass ich meine Tochter sah. Sie war vier Jahre alt.“ Mit gebrochener Seele kehrt er in den Kosovo zurück. Wenige Jahre später zwingt ihn der Krieg zur Flucht nach Deutschland. Alle Dokumente, alle Fotos gehen verloren.
„Bitte melde dich“ nimmt die Spur auf
Seine jüngste Tochter Valentina kann das Leid ihres Vaters nicht mehr ertragen. Sie schreibt an Julia Leischik. „Er hat so oft von Hamide gesprochen, immer mit Tränen in den Augen. Ich wollte ihm diesen Schmerz nehmen.“
Julia reist nach Portugal, nach Porto und in kleine Dörfer, in denen Hamides Mutter Julia Pinto einst lebte. Sie klopft an Türen, zeigt alte Fotos, bittet um Hilfe. Doch niemand erinnert sich an die Frau und ihr Kind. Immer wieder wird Julia enttäuscht. „Es war, als würde ich gegen eine Wand laufen“, erzählt sie. „Aber aufgeben kam nicht in Frage.“
Dann endlich die erste Spur: In Amarante berichtet ein ehemaliger Arbeitgeber, dass Hamide – dort Amida genannt – vor vielen Jahren nach Deutschland gezogen sei. Julia kann es kaum glauben. „Ich dachte, ich träume. Ausgerechnet Deutschland! So nah bei ihrem Vater.“
Die unglaubliche Wendung
In Stuttgart klingelt Julia schließlich an einer Tür. Eine junge Frau öffnet. „Sind Sie Amida Pinto?“, fragt Julia vorsichtig. „Ja, das bin ich“, antwortet sie irritiert. Als Julia erklärt, dass ihr Vater seit Jahrzehnten nach ihr sucht, bricht Amida in Tränen aus. „Ich habe so oft an ihn gedacht. Aber ich wusste nie, wo er ist.“
Amida erzählt von ihrem Leben: verheiratet, zwei Kinder, ein einfaches, glückliches Dasein in Deutschland. „Ich habe mich immer gefragt, ob mein Vater noch lebt. Jetzt weiß ich es.“
Das Wiedersehen nach 30 Jahren
Einige Tage später, zurück in Rees. Kadri sitzt aufgeregt in seinem Wohnzimmer, die Hände zittern. „Bitte, Julia, sag mir, dass du sie gefunden hast“, flüstert er. Dann tritt Amida ein. Einen Moment lang bleibt alles still. Dann stürmt Kadri auf sie zu, schließt sie in die Arme. „Mein Kind! Mein Herz! Ich habe dich so vermisst.“ Beide weinen hemmungslos. „Papa, ich auch. So viele Jahre ohne dich.“
Die Freude ist überwältigend. Kadri darf nicht nur seine Tochter wieder in die Arme schließen, sondern auch seine Enkelkinder kennenlernen. „Das ist ein Wunder“, sagt er leise und küsst die Stirn seiner Tochter.
Ein neues Kapitel
Nach 30 Jahren Trennung hat das Schicksal Vater und Tochter wieder vereint. Amida verbringt glückliche Tage bei ihrer neuen Familie. Sie lacht mit ihren Geschwistern, umarmt ihre Stiefmutter Jenny, die Tränen in den Augen hat.
„Es fühlt sich an, als wäre ein Loch in meinem Herzen endlich geschlossen worden“, sagt Kadri. „Jetzt kann ich in Frieden leben.“
Eine Geschichte, die zeigt, dass Liebe und Hoffnung stärker sein können als Zeit, Krieg und Verlust.