Als sie die Wohnung erreichten, stiegen sie aus. Lily sprang aus dem Auto und lief sofort in Richtung der Haustür, während Jack Amelia mit einem kurzen Blick fragte, ob sie bereit war. Sie nickte und folgte ihm, der sie mit einer unaufdringlichen Fürsorge begleitete.
Im Wohnzimmer setzten sie sich auf die Couch, und Jack holte ein kleines Stück Kuchen aus der Küche. Es war ein simpler Moment, aber irgendwie fühlte es sich wie ein Neubeginn an. „Weißt du“, sagte Amelia nach einer Weile, „ich habe nie geglaubt, dass ich an so etwas wie… dieses Gefühl glauben könnte.“
„An was?“, fragte Jack, während er sich zurücklehnte.
„An… an das Gefühl, dass es noch mehr gibt, dass es etwas gibt, das ich in meinem Leben nicht verpassen sollte. Es fühlt sich an, als hätte ich etwas verloren, das ich nie wirklich zu schätzen wusste, bis es wieder auftauchte.“
Jack sah sie mit einem Ausdruck an, den sie nicht ganz deuten konnte. Vielleicht war es Verständnis, vielleicht etwas anderes. „Ich verstehe“, sagte er schließlich und reichte ihr das Kuchenstück. „Manchmal muss man einfach die Tür wieder aufmachen, auch wenn man Angst hat, dass jemand durchkommt.“
Amelia nahm den Kuchen, und als sie einen Bissen nahm, fühlte sie sich in diesem Moment mehr mit der Welt verbunden als in den letzten zwei Jahren. Vielleicht war es das Gefühl von Hoffnung, das immer wieder zurückkehrte – das Gefühl, dass es immer noch Raum für Neues gab.
„Vielleicht ist das der Beginn von etwas“, flüsterte sie.
Jack nickte und legte einen Arm um sie, als sie gemeinsam in der Stille saßen, nur das leise Knistern der Heizung im Hintergrund. Es war nicht viel, aber es war ein Anfang. Und für den ersten Moment in langer Zeit fühlte sich dieser Anfang wie genau das an – der Beginn von etwas, das ihr Leben verändern könnte.
Sie saßen dort eine Weile, der Duft des Kuchens in der Luft, das sanfte Knistern der Heizung und das leise Klopfen des Regens auf den Fensterscheiben. Amelia ließ sich einfach von dem Moment tragen. Es war einfach – und doch war es mehr, als sie in der letzten Zeit erlebt hatte.
Lily hatte sich auf dem Boden zusammengerollt und war in einen leichten Schlaf gefallen, ein Stück Kuchen in der Hand. Jack schaute auf sie und dann wieder zu Amelia.
„Weißt du“, sagte er leise, „ich habe nie wirklich darüber nachgedacht, wie viel ich mir gewünscht habe, dass sie jemanden wie dich in ihrem Leben hat.“
Amelia drehte sich zu ihm. „Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt, Jack“, sagte sie sanft. „Aber ich habe das Gefühl, dass wir alle in eine Richtung gehen, die sich weniger einsam anfühlt.“
„Ich habe das Gefühl, dass du recht hast“, antwortete er, und ein schwaches Lächeln spielte um seine Lippen.
Es war ein langsames, sicheres Gefühl von Vertrautheit, das sich zwischen ihnen aufbaute, als wären die Jahre des Schweigens und der Einsamkeit nur ein dünner Schleier, den sie gemeinsam durchdringen konnten. Sie hatten sich beide auf eine Weise verändert, die sie nicht erwartet hatten, aber auch in dieser Veränderung lag eine neue Art der Stärke.
„Ich weiß, dass es nicht einfach wird“, sagte Amelia nach einer Weile. „Aber vielleicht ist das der Punkt. Vielleicht müssen wir die schwierigen Dinge annehmen, damit wir wieder etwas finden, das wir wirklich schätzen.“
Jack nickte und zog sie etwas näher. „Ich kann das hören, Amelia. Ich kann es wirklich hören.“
Sie saßen noch lange so, und der Raum war still, außer dem gelegentlichen leisen Schnarchen von Lily und dem fernen Geräusch des Regens, der gegen das Fenster trommelte.
Es war der Beginn von etwas. Und vielleicht, nur vielleicht, würde dies der Anfang von einer neuen Geschichte für sie alle sein – eine Geschichte von Heilung, von gemeinsamen Momenten und von dem Mut, die Türen für das Unbekannte wieder zu öffnen.
Amelia wusste, dass sie noch einen langen Weg vor sich hatte. Aber sie war bereit, diesen Weg mit Menschen zu gehen, die sie nicht nur sahen, sondern auch wirklich hörten. Und das war alles, was sie sich je gewünscht hatte.