Anni-Frid Lyngstad, eine der Ikonen von ABBA, hat nicht nur in der Musikbranche, sondern auch im persönlichen Leben zahlreiche Höhen und Tiefen erlebt. Gemeinsam mit Björn Ulvaeus, Benny Andersson und Agnetha Fältskog gründete sie in den 70er Jahren die Band, die die Welt im Sturm eroberte. ABBA, mit Hits wie „Dancing Queen“ und „Mamma Mia“, wurde zu einer der erfolgreichsten Gruppen der Musikgeschichte.
Von 1972 bis 1982 tourte Anni-Frid mit ABBA durch die ganze Welt und landete einen Hit nach dem anderen. Doch als die Band 1982 ihre Auflösung bekannt gab, war für die Sängerin klar: Sie wollte sich auch weiterhin im Musikgeschäft behaupten. Unter dem Namen „Frida“ feierte sie bereits 1982 mit ihrem ersten Soloalbum „Something’s Going On“ große Erfolge, das sie zusammen mit dem Musiker Phil Collins produzierte.
Anni-Frid zog nie eine Pause in Betracht. Ganz im Gegenteil: Sie plante bereits ihr zweites Album „Shine“, bei dem sie ein rockigeres Image aufbauen wollte. Auch dieses Album war ein voller Erfolg, mit einigen Liedern, die sie selbst schrieb. In den folgenden Jahren trat sie jedoch nicht mehr so häufig auf, sondern konzentrierte sich mehr auf die Produktion von Singles. 2010 veröffentlichte sie ihre eigene Version des Klassikers „Morning Has Broken“, und 2018 erschien ihre letzte Veröffentlichung „Andante, Andante“, aufgenommen zusammen mit dem Trompeter Arturo Sandoval.
Trotz des beruflichen Erfolges war Anni-Frid in ihrem Privatleben von tragischen Schicksalsschlägen betroffen. Bereits 1947 verlor sie ihre Mutter an Nierenversagen. Sie wuchs daraufhin bei ihrer Großmutter in Torchella und später in Eskilsuna auf. Doch ihre persönlichen Beziehungen waren von Schmerz und Verlust geprägt. Mit nur 17 Jahren heiratete sie zum ersten Mal, doch die Ehe scheiterte schnell. Ihre zweite große Liebe fand sie in ihrem Bandkollegen Benny Andersson. Die beiden wurden 1969 ein Paar, verlobten sich im folgenden Jahr und heirateten schließlich am 6. Oktober 1978 in Lidingöstadt. Doch auch diese Beziehung hielt nicht lange, und 1981 trennte sich das Paar, die Scheidung folgte wenig später.
1992 fand Anni-Frid mit Heinrich Ruzzo, Prinz Reuß von Plauen, eine neue Liebe und heiratete ihn. Doch das Schicksal schlug erneut zu: Heinrich starb 1999 im Alter von nur 49 Jahren an Krebs. Doch der Schmerz von Verlusten sollte nicht enden. Aus ihrer ersten Ehe hatte Anni-Frid zwei Kinder: Liselotte und Hans Ragnar Frederikson. 1998 kam es zu einer tragischen Wendung, als ihre Tochter Anneliese bei einem schweren Autounfall in den USA ums Leben kam. Sie war erst 31 Jahre alt, und für Anni-Frid war es ein Verlust, der sie tief erschütterte.
Innerhalb von nur zwei Jahren musste die Sängerin den Tod sowohl ihrer Tochter als auch ihres Ehemannes verkraften. Diese unvorstellbaren Schicksalsschläge stellten ihre Welt auf den Kopf, doch heute hat sie gelernt, mit diesen Verlusten umzugehen. Trotz allem hat sie ihren inneren Frieden wiedergefunden.
Seit 2008 ist Anni-Frid mit Henry Smith, einem englischen Unternehmer, zusammen. Das Paar lebt zurückgezogen und genießt sein Privatleben in Ruhe, fernab der Öffentlichkeit. Ihre neue Liebe trägt dazu bei, dass Anni-Frid mittlerweile wieder glücklich ist, auch wenn die Schatten der Vergangenheit nie ganz verschwinden werden.
Anni-Frid Lyngstad zeigt, dass es möglich ist, auch nach den größten Verlusten und den dunkelsten Zeiten wieder Hoffnung und Liebe zu finden. Ihre Geschichte ist eine von Stärke, Resilienz und der unerschütterlichen Fähigkeit, weiterzumachen – sowohl auf der Bühne als auch im Leben.
