Baron der seine Ehefrau mit sieben Knechten teilte: Die Vereinbarung die Haus Hohenfeld zerstörte

Er hatte die Hebarme aus Augsburg kommen lassen, eine Frau namens Gertrud Stein. Streng, erfahren, schweigsam. Der Arzt Auer kam alle zwei Tage, notierte akribisch den Puls, das Gewicht, die Ernährung. Niemand durfte Fehler machen. Georg schritt durchs Haus wie ein Offizier vor der Schlacht.

Sein Blick war fest, aber in seinen Augen glomm etwas, das an Wahnsinn erinnerte. Eines Abends, während der Wind gegen die Fenster pfiff, wagte Elisabeth eine Frage, die sie lange zurückgehalten hatte. “Georg”, sagte sie mit leiser Stimme. “Wenn das Kind geboren ist, wirst du es lieben, egal wie es aussieht?” Er sah sie lange an, bevor er antwortete. Es wird aussehen wie ich. Sein Ton ließ keinen Zweifel zu.

Sie schwieg. Die Tage vergingen und Elisabeths Zustand verschlechterte sich. Die Nächte wurden von Schmerzen und Fieber unterbrochen. Die Hebame sprach von Wehen vorboten. Doch Elisabeth wusste, dass es mehr war, ein inneres Beben, das aus Angst geboren wurde. Sie träumte von sieben Männern, die um ihr Bett standen, stumm, mit ernsten Gesichtern.

Einer von ihnen, der Gärtner Peter, hielt die gepresste Blume in der Hand und flüsterte: “Erkenne, was du geschaffen hast.” Sie schreckte hoch, schweißgebadet, das Herz raste. Am 15. März, in den frühen Morgenstunden, setzten die Wehen ein. Der Schnee lag noch auf den Feldern, aber in der Ferne hörte man schon das Tropfen des Tauwassers.

Die Geburt dauerte viele Stunden. Gertrud Stein gab Anweisung, der Arzt stand bereit und Georg ging rastlos auf und ab, die Zigarre in der Hand, die er immer wieder anzündete und wieder verlöschen ließ. Kurz nach Mitternacht ertönte ein schwaches Wimmern.

“Ein Mädchen”, sagte die Hebamme, als sie das Neugeborene hob. “Gesund, stark.” Georg trat näher. Im Kerzenschein sah er das Gesicht des Kindes und erstarrte. Die Haut war dunkler, als er erwartet hatte, die Haare leicht gelockt und in den Zügen lag etwas, das ihn an niemanden seiner Familie erinnerte. Er blinzelte, trat einen Schritt zurück, doch niemand sagte etwas.

Der Arzt räusperte sich, die Hebarme hielt den Atem an. Elisabeth streckte die Arme aus. “Gib sie mir”, flüsterte sie. Gertrud legte ihr das Kind in den Arm. Elisabeth küsste es auf die Stirn und begann zu weinen. Leise, erschöpft, aber mit einer Zärtlichkeit, die alles um sie herum verschwinden ließ. Georg stand am Fenster, blickte hinaus in die Nacht.

Draußen fegte der Wind den Schnee über die Felder und in der Ferne läuteten die Glocken von St. Georg. Niemand sprach. Schließlich sagte der Arzt: “Herr Freiherr, ich werde den Namen in die Kirchenbücher eintragen. Wie soll sie heißen?” Georg antwortete mechanisch: “Maria, Maria von Hohenfeld.” Dann verließ er den Raum ohne ein weiteres Wort.

In jener Nacht begann der wahre Zerfall des Hauses, Hohenfeld. Der Frühling des Jahres6 brachte Tauwetter und Vogelgesang, doch im Haus hohenfeld herrschte eine bedrückende Stille. Die Geburt war überstanden. Das Kind lebte, doch niemand wagte darüber zu sprechen. Die Dienerschaft flüsterte hinter verschlossenen Türen.

Sie hatten die Kleine gesehen mit ihrer leicht dunkleren Haut und den schwarzen Locken, die wie eine Frage an Gott selbst wirkten. Elisabeth nannte sie Maria und hielt sie fast ununterbrochen im Arm. Für sie war das Kind Segen und Erlösung zugleich, der Beweis, daß in der Hölle, die ihr Mann geschaffen hatte, noch Liebe wachsen konnte. Georg hingegen sprach kaum.

Er sah das Kind selten an und wenn, dann nur mit einem flüchtigen prüfenden Blick. In seinem Inneren kämpften zwei Stimmen. Die eine sagte: “Das sei sein Erbe, sein Blut, sein Sieg über das Schicksal.” Die andere flüsterte, dass das Gesicht des Kindes ihn verriet. Der Arzt, Dr. Auer, hatte das gleiche bemerkt, doch er schwieg.

In seinen Notizen stand nur: “Mutter gesund, Kind kräftig, Vater nervös.” Die Hebammer hatte das Gut längst verlassen und die Spuren jener Nacht schienen beseitigt. Doch in den Augen der Bediensteten lag etwas Neues, Furcht, nicht vor Strafe, sondern vor Schicksal. Im Maiut Georg die Nachbarn zu einem Taufest ein. Die Kirche von St. Georg war festlich geschmückt.

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