Die letzten Jahre und der Tod einer Legende
Anfang der 1980er Jahre war Louis de Funès zugleich eine lebende Legende und ein gebrechlicher Mann. Jeder Lacher auf dem Set hatte seinen Preis: ein Engegefühl in der Brust, zitternde Hände, Atemnot. Er weigerte sich dennoch, aufzuhören. „Solange die Menschen lachen, kann ich nicht sterben“, sagte er einst. Doch das Schicksal war unerbittlich. Im Januar 1983 brach er während eines Aufenthalts im Skigebiet Les Arcs zusammen. Zurück auf dem Château de Clermont starb er am 27. Januar 1983 an einem Herzinfarkt im Alter von 68 Jahren.
Frankreich war geschockt. Die Beerdigung war bewusst schlicht, in der Dorfkirche von Lellier, mit nur wenigen Freunden und Dorfbewohnern. Jean lehnte staatliche Ehrungen ab – ihr Wunsch war Privatheit, Bescheidenheit und Stille. Louis de Funès wurde auf dem Friedhof von Lellier begraben, mit Blick auf das Tal der Loire. Auf seinem Grabstein stehen nur Name und Lebensdaten.
Ein Vermächtnis voller Geheimnisse
Trotz eines Lebens, das Millionen zum Lachen brachte, hinterließ Louis de Funès kein bedeutendes finanzielles Erbe. Anders als viele Kollegen verzichtete er auf Tantiemen und Gewinnbeteiligungen, bestand auf direkten Zahlungen. Das machte ihn zwar zu Lebzeiten finanziell unabhängig, doch nach seinem Tod profitierte niemand davon. Sein Vermögen bestand aus Sachwerten wie dem Château de Clermont, nicht aus flüssigen Mitteln. Nach seinem Tod erbte Jean einen Teil, konnte aber das riesige Anwesen kaum erhalten. 1986 wurde es schließlich an eine Organisation verkauft, die Menschen mit Behinderungen unterstützt.
Heute ist das Château de Clermont teils Künstlerresidenz, teils historisches Denkmal. Die einstigen Gärten verwilderten, der Weinberg verstummte, und der Park wurde Schauplatz von Streitigkeiten um Landrechte. Die Komplexität seines Lebens spiegelt sich in diesem Verfall: brillant, chaotisch, stets in Bewegung – und am Ende besiegt von den eigenen Widersprüchen.
Doch Louis de Funès lebt weiter. Seine Filme werden noch immer jährlich im französischen Fernsehen gezeigt, Millionen lachen über die Gesten, die Stimme und den unnachahmlichen Ausdruck des Komikers. Sein größtes Vermächtnis ist das Lachen selbst: es vereint Generationen, verbindet Großeltern mit Enkeln und lässt das Echo seiner Kunst durch die Zeit hallen.
Das Château mag den Besitzer gewechselt haben, sein materielles Vermögen ist verschwunden, doch der Geist von Louis de Funès bleibt lebendig – mal friedlich, mal unruhig – wie der Humor, der ihn unsterblich machte.