Mordfall Fabian (†8): Die letzten Worte seiner Mutter – Ein unermüdlicher Kampf für Gerechtigkeit

Am stillen Friedhof von Güstrow flackerten die Kerzen in der Kapelle sanft im Luftzug, der von der offenen Tür hereinwehte. Auf dem schlichten Holzsarg stand eine Gravur, die für immer im Gedächtnis bleiben würde: „Meine kleine Pommelbacke, mein Sophebschei, du bist jetzt an einem besseren Ort.“ Worte, die das Herz zerreißen und gleichzeitig die tiefe Liebe einer Mutter zu ihrem Sohn ausdrücken.
Doria L., die Mutter des achtjährigen Fabian, saß zusammengesunken in der ersten Reihe. Ihre Hände hielten das kleine Fußballtrikot ihres Sohnes – Fabians Lieblingsshirt vom Verein Hansa Rostock. Daneben lagen seine grünen Stollenschuhe und das kleine Fahrrad, mit dem er an seinen ersten Schultagen unterwegs war. Die Musik, die erklang, war Fabians Lieblingslied Als gingst von Lipa Malie. Jeder Ton schnitt durch die Stille wie ein Schrei.
Ein Sprecher der Familie beschrieb Fabian als ein Kind voller Leben, immer lachend und träumend, ein Junge, der die Welt um ihn herum heller machte. Doch nun war er fort – viel zu früh, auf grausame Weise. Vor der Kapelle standen Menschen, die ihn kaum kannten, und dennoch ihre Augen denselben Schmerz widerspiegelten.
Die letzten Momente und die tragische Entdeckung
Am Morgen des 10. Oktober verließ Fabian gegen 10:50 Uhr das Haus in Güstrow, wie Zeugen später berichteten. Niemand ahnte, dass dies der Beginn einer Tragödie sein würde. Einige Nachbarn sahen ihn fröhlich winkend, doch wenige Stunden später war der Junge verschwunden. Die Polizei leitete sofort Suchaktionen ein, doch die Hoffnung, dass Fabian lediglich weggelaufen war, zerbrach schnell.
Tage später wurde der schlimmste Albtraum wahr: Fabians Leiche wurde verbrannt nahe einem Tümpel außerhalb von Upal gefunden. Die Idylle eines Kindes, das so viel Freude und Energie verbreitete, war zerstört. Für Doria begann eine neue Realität: eine Welt ohne Fabian, aber mit einer unaufhörlichen Frage, die sie nicht losließ: Wer hat meinem Sohn das angetan?

Eine unzertrennliche Bindung zwischen Mutter und Sohn
Fabian und Doria hatten eine Beziehung, die von tiefer Nähe geprägt war. Jede Geste, jedes Lächeln, jede kleine Schererei schuf ein unsichtbares Band, das stärker war als Worte. Fabian hatte ein Herz voller Güte und eine natürliche Neugier, die jeden um ihn herum berührte. Er liebte Mathematik, konnte stundenlang in Zahlenwelten versinken, und für ihn verwandelte sich jede Wiese in ein Fußballfeld.
Bei seiner Mutter fand er Geborgenheit, Verständnis und Unterstützung. Sie nahm seine Träume ernst, tröstete ihn, wenn etwas schiefging, und ermutigte ihn, Neues zu entdecken. Wochenenden bei seinem Vater waren kleine Abenteuer, doch die emotionale Stabilität, die Doria ihm gab, machte ihn zu einem Kind, das trotz seines jungen Alters erstaunliche Reife zeigte.
Die unermüdliche Suche nach Antworten
Nach Fabians Verschwinden verwandelte Doria ihre Trauer in Entschlossenheit. Sie telefonierte unermüdlich, sammelte Hinweise und arbeitete eng mit der Polizei zusammen. „Ich werde alles tun, um herauszufinden, wer das getan hat. Ich werde nicht ruhen, bis Gerechtigkeit herrscht“, sagte sie. Ihre Liebe zu Fabian war die treibende Kraft hinter jedem Schritt.
Die Polizei rekonstruierte die letzten Stunden des Jungen. Zeugenaussagen deuteten darauf hin, dass Fabian möglicherweise von einem Erwachsenen begleitet wurde. Der Leiter der Ermittlungen, Hauptkommissar Frank Focke, erklärte: „Wir gehen davon aus, dass Fabian in ein Fahrzeug gebracht wurde, das einige Kilometer von seinem Zuhause entfernt geparkt war.“
Parallel dazu tauchten neue Hinweise auf, die die Ex-Partnerin von Fabians Vater, die zufällig die Leiche entdeckt hatte, in den Fokus der Ermittlungen rückten. Widersprüchliche Aussagen und mögliche Spannungen in ihrem Umfeld verstärkten den Druck auf die Ermittler, jede Spur akribisch zu prüfen.
Die emotionale Dimension der Tragödie
Für Doria war jede neue Information ein zweischneidiges Schwert: Hoffnung, dass der Täter gefasst werden könnte, und gleichzeitig die Angst vor neuen dunklen Enthüllungen. Sie organisierte Treffen mit Anwälten, Beratungsstellen und psychologischer Unterstützung, um die Balance zwischen Trauer und zielgerichtetem Handeln zu halten. Jeder Schritt, jedes Gespräch, jede öffentliche Stellungnahme war Teil ihres Plans, Fabian Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.
Freunde und Verwandte berichteten, wie Doria kaum schlief, Tag und Nacht telefonierte und alle Hinweise zusammengetragen hatte. Sie engagierte private Ermittler und Medien, um Aufmerksamkeit auf den Fall zu lenken. Jede Spur, jede Aussage wurde geprüft, analysiert und dokumentiert.
