Der Zuchtkeller der Albrecht-Schwestern — 28 Männer verschwanden im Schwarzwald 1899

Leise, kaum hörbar wie das Atmenangenheit. Nach dem ersten Weltkrieg war die Erinnerung an den Fall Albrecht beinahe ausgelöscht. Die Menschen hatten anderes zu überleben. Hunger, Armut, politische Unruhe. Doch in den Dörfern rund um Trieberg erzählte man die Geschichte weiter als warnendes Märchen für Kinder.

“Geh nicht zu tief in den Wald”, sagten die Mütter, “Sonst holen dich die Schwestern von unten.” Manche nannten sie die grauen Frauen, andere die Töchter des Felsens. Das Tal blieb unberührt, überwachsen von Buchen und Fahren. Nur Jäger, die sich verirrten, berichteten gelegentlich von einem merkwürdigen Wind, der aus einer Richtung kam, wo es keinen Durchgang geben sollte, und von einem Geruch, der nach feuchtem Metall und Asche roch.

Im Jahr 1933, kurz nachdem das neue Regime in Deutschland an die Macht gekommen war, tauchte in den Akten der Freiburger Polizei ein Schreiben auf. Ein anonymer Absenderbot an Aufzeichnungen von wissenschaftlichem Wert zu verkaufen, die angeblich aus dem Besitz von Dr. Falkenstein stammten. Es handelte sich um Teile der Originaltagebücher von Magdalena Albrecht.

Der Käufer blieb unbekannt, doch in den Folgejahren verschwanden mehrere Aktenstücke über den Fall. Nach dem Krieg fand man in einem verlassenen Sanatorium in Bayern Fragmente von handschriftlichen Seiten mit der Überschrift Blutlinie Gottes. Versuch 15. Die Schrift war eindeutig dieselbe. Niemand konnte erklären, wie sie dorthinelangt waren.

In den 50er Jahren veröffentlichte ein Historiker aus Stuttgart, Professor Wilhelm Krämer, eine Studie über religiösen Warn in der deutschen Provinz. Darin widmete er den Schwestern Albrecht ein ganzes Kapitel. Krämer beschrieb sie als produktive Psychopathinnen, deren Glaubensvorstellungen sich mit Inzest, Isolation und fanatischem Sendungsbewusstsein vermischten.

Er zitierte aus den wieder aufgetauchten Fragmenten: “Wir sind das Werkzeug. Der Herr hat uns zu Stein gemacht, dass unser Blut nicht verderbe.” Das Buch löste Empörung aus. Viele hielten es für Gotteslästerung, andere für Sensationsgier. Doch der Name Albrecht tauchte erneut in der Öffentlichkeit auf und mit ihm die alte Angst.

Ein Journalist des Schwarzwälderboten Hans FT beschloss im Sommer 1958 das Tal selbst aufzusuchen. Er wollte prüfen, ob es dort tatsächlich noch Spuren gab. Mit einem Förster stieg er in die Wälder oberhalb der Kinzig. Zwei Tage lang suchten sie, fanden nur Geröll und umgestürzte Bäume.

Am dritten Tag entdeckten sie eine flache Vertiefung, halb von Moos bedeckt. Darunter ein Stück verrostetes Eisen, fest in den Boden eingewachsen. Vog toob es an und fand darunter Steinplatten von Menschenhand behauen. Eine war gespalten, als sei sie eins durch Feuer geborsten. Sie hörten nichts, aber der Förster schwor später: “Er habe ein fernes Echo vernommen.” wie Kinder, die leise singen.

Vogt schrieb seinen Bericht, doch die Redaktion druckte ihn nie. Der Chefredakteur meinte, die Geschichte sei zu krank, zu alt, zu abergläubisch. Vogt behielt seine Notizen, doch im folgenden Jahr wurde er bei einer Fahrt im Winter von einem umstürzenden Baum erschlagen. Seine Aufzeichnungen verschwanden. Nur ein Foto blieb.

Eine unscharfe Aufnahme, auf der eine dunkle Öffnung zwischen Felsen zu sehen war, halb im Schatten. Auf der Rückseite stand in seiner Handschrift das Tor. In den 70er Jahren tauchte die Geschichte erneut auf. Diesmal in einer Fernsehdokumentation über deutsche Volkslegenden. Der Erzähler sprach von den Schwestern von Trieberg und den Kindern aus der Tiefe.

Doch das Fernsehen machte daraus eine makabre Sage, ein Schauerstück ohne Wahrheitspruch. Nur wenige ahnten, dass alles einst wirklich geschehen war. Im Jahr8 starb ein alter Mann in Freiburg, der früher als Pfleger in der Heilandstalt Heidelberg gearbeitet hatte. Auf seinem Nachttisch fand man ein Heft mit Notizen in zittriger Schrift.

Darin stand: Anna kam nie fort. Wir haben sie unten gesucht, doch das Fenster war kalt. Manchmal höre ich sie noch. Sie ruft nicht nach Mutter, sie ruft nach Licht. Im Herbst des Jahres 197, kurz nach dem Tod des ehemaligen Pflegers, begann in Freiburg eine junge Historikerin namens Dr. Klara Weinmann mit der Erforschung lokaler Legenden.

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