Die vergessenen Helden der WM 1970: 12 deutsche Spieler, die nach Ruhm und Glanz im Stillen verstarben

Die WM 1970 in Mexiko bleibt unvergessen – ein Turnier, das für Deutschland in die Geschichte einging und die Mannschaft als eine der besten der Welt in Erinnerung behielt. Die Sonne brannte auf den Rasen, und die Spieler im Trikot mit dem schwarzen Adler kämpften mit Leidenschaft und Ehrgeiz, um den Traum vom Weltmeistertitel zu verwirklichen. Doch hinter den strahlenden Bildern und den Helden der damaligen Zeit gibt es auch dunklere Geschichten von Spielern, die nach ihrer Karriere in der Vergessenheit verschwanden.
Ihre Namen wurden einst von Millionen gefeiert, doch heute kennt kaum noch jemand ihre Geschichten. Sie kämpften gegen Armut, Krankheit und die kalte Realität des Vergessens. Hier sind die tragischen Schicksale von zwölf Spielern der WM 1970, deren Ruhm von der Zeit verschlungen wurde.
1. Horst Walter: Der unerkannte Held
Horst Walter war der Torwart, der stets im Schatten des großen Zepiers stand. Er war der Ersatzmann, der nie im Rampenlicht stand, sondern stets wartete, falls er gebraucht wurde. Während die Fans den anderen Spielern zujubelten, war er der stille Arbeiter im Hintergrund. Nach seiner aktiven Karriere zog er sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück und lebte in bescheidenen Verhältnissen. Als er 2020 verstarb, war sein Name nur noch ein flüchtiger Nebensatz in regionalen Zeitungen. Ein Mann, der für sein Land alles gab, aber von diesem Land vergessen wurde.
2. Karlheinz Schnellinger: Der blonde Engel im Schatten
Karlheinz Schnellinger, der „blonde Engel“, war ein eleganter Verteidiger und Schlüsselfigur der deutschen Mannschaft. Er erzielte das legendäre Tor im Halbfinale gegen Italien 1970 – das einzige Tor seiner Karriere in der Nationalmannschaft. Doch nach der WM verließ er Deutschland und spielte in Italien, wo sein Ruhm langsam verblasste. In Interviews sprach Schnellinger oft von seiner Enttäuschung über die Kälte der Fußballwelt. Er zog sich zurück und lebte in Köln, weit entfernt vom Glanz, den er einst erlebte. Heute kennt kaum noch jemand den Mann, der Deutschland einst gerettet hatte.
3. Wolfgang Overrath: Der elegant spielende Stratege
Wolfgang Overrath war der Inbegriff des eleganten Mittelfeldspielers. Mit seiner präzisen Technik und Übersicht führte er das deutsche Spiel 1970. Doch nach seiner Karriere beim 1. FC Köln stürzte er finanziell ab. Fehlentscheidungen und Vertrauensbrüche ließen ihn in den Schatten der Gesellschaft verschwinden. Obwohl er später Präsident des 1. FC Köln wurde, fühlte er sich missverstanden und distanzierte sich zunehmend von den Medien. Heute lebt er zurückgezogen und kämpft mit gesundheitlichen Problemen und dem Verlust seines einstigen Ruhms.
4. Herbert Laumen: Der vergessene Torschützenkönig
Herbert Laumen war ein Stürmer von Borussia Mönchengladbach und erzielte über 100 Tore in seiner Karriere. Doch als Deutschland sich auf die WM 1970 vorbereitete, blieb er überraschend außen vor. Dies war ein Schock, der ihn tief traf. Nach seiner Karriere im Ausland und dem Ende seiner Laufbahn als Fußballer musste er sich neu erfinden. Er arbeitete als Vertreter in einer kleinen Firma und hatte mit finanziellen Schwierigkeiten und der Einsamkeit zu kämpfen. 2024 starb er im Alter von 80 Jahren, und sein Tod ging ohne großes Medieninteresse vorbei.
5. Jürgen Grabowski: Der stille Magier
Jürgen Grabowski war ein Künstler im deutschen Angriff, ein Spieler mit feinen Dribblings und viel Übersicht. Doch trotz seines Beitrags zur WM 1970 und dem Gewinn der Weltmeisterschaft 1974, blieb ihm der ganz große Ruhm verwehrt. Nach seinem Karriereende 1980 hatte er mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Trotz Versuchen, sich im Vereinsmanagement zu etablieren, verschwand er aus der Öffentlichkeit. 2022 starb er nach langer Krankheit. Ein Spieler, der für seine Kunst gefeiert wurde, aber kaum noch in den Medien erwähnt wurde.
6. Bernd Patzke: Der harte Verteidiger, der in die Dunkelheit stürzte
Bernd Patzke war ein Verteidiger alter Schule – kompromisslos und hart. Doch nach der WM 1970 und einem Zwischenfall im Bundesligaskandal von 1971, der seinen Ruf zerstörte, verschwand Patzke aus dem Rampenlicht. Finanzielle Probleme und die Schande des Skandals begleiteten ihn die restlichen Jahre. Er versuchte, als Trainer in Südafrika und Oman Fuß zu fassen, aber der Erfolg blieb aus. 2024 starb er in Stille, ohne große öffentliche Beachtung.
7. Horst-Dieter Höges: Der unermüdliche Kämpfer
Horst-Dieter Höges war ein unermüdlicher Kämpfer und spielte für Werder Bremen über 400 Spiele. Doch nach seiner Karriere zog er sich zurück und lebte in Bescheidenheit. 2019 wurde bekannt, dass er im Pflegeheim lebte, allein und ohne Familie. Als er 2023 starb, nahmen nur wenige davon Notiz. Ein Held von Mexiko, der im Vergessen versank.
8. Hannes Lö: Der stille Vollstrecker
Hannes Lö war der verlässliche Angreifer, der nie viel Aufsehen erregte, aber immer seine Leistung brachte. Nach seiner Karriere blieb er beim 1. FC Köln und arbeitete als Jugendtrainer. Doch der moderne Fußball veränderte sich, und Lö fand sich zunehmend als Außenseiter in einer Welt wieder, die nur noch die lauten Stars feierte. 2016 starb er nach langer Krankheit, und nur wenige erinnerten sich an den Spieler, der so viel für seine Mannschaft getan hatte.
9. Siegfried Held: Der bodenständige Profi
Siegfried Held war der Inbegriff des bodenständigen Profis – keine Skandale, nur Arbeit und Leidenschaft. Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn hatte er Schwierigkeiten, sich in der neuen Welt des Fußballs zurechtzufinden. Er versuchte sich als Trainer in Ghana und Island, aber der Erfolg blieb aus. 2024 starb er nahezu unbeachtet im Alter von 82 Jahren. Ein Mann, der für den Fußball lebte, aber vom modernen Geschäft vergessen wurde.
10. Heinz Floer: Der Geniale, der alles verlor
Heinz Floer war einer der technisch besten Spieler der 70er Jahre und ein Teil der Weltmeistermannschaft von 1974. Doch ein schwerer Beinbruch 1979 zerstörte seine Karriere. Danach kämpfte er mit gesundheitlichen Problemen und verlor den Halt im Leben. 2013 starb er nach einem Schlaganfall im Alter von nur 65 Jahren. Ein Genie, dessen Talent nie wirklich zur Geltung kam.
11. Wolfgang Klev: Der Torwart im Schatten des Ruhms
Wolfgang Klev galt in den 70er Jahren als einer der besten Torhüter Europas, doch der Konkurrenzkampf in der Nationalmannschaft hielt ihn davon ab, sich zu etablieren. Nach seiner aktiven Karriere versuchte er, sich als Entertainer und Torwarttrainer einen neuen Platz im Leben zu schaffen, doch der Ruhm verblasste schnell. Er kämpfte mit gesundheitlichen Problemen und verbrachte seine letzten Jahre weit entfernt von den Kameras. 2024 zog er sich ganz aus der Öffentlichkeit zurück.
12. Peter Grosser: Der stille Kapitän
Peter Grosser war ein wahrer Anführer auf dem Platz und führte 1860 München 1966 sensationell zur Meisterschaft. Doch nach der Karriere verschwand er aus dem Rampenlicht. Verletzungen und die Veränderung des Fußballs ließen ihn in den Hintergrund treten. Er kämpfte mit finanziellen Problemen und gesundheitlichen Rückschlägen. Als er 2021 starb, wurde er nur von wenigen in den regionalen Medien gewürdigt. Ein stiller Kapitän, der die Lücke hinterließ, als die Kameras sich abwandten.
Fazit:
Die Geschichten dieser 12 Spieler sind nicht nur Geschichten von Vergessenheit, sondern auch von Verlust und Missachtung in einer sich schnell verändernden Welt. Sie standen für eine Generation, die den Ruhm erlebte, aber im neuen Deutschland oft nur noch eine Fußnote war. Ihre Geschichte mahnt uns, dass Ruhm vergänglich ist und dass wahre Helden oft erst in der Stille erkannt werden.