Inzestuösen Schwestern, die ihren Vater im Keller in Ketten hielten—Schreckliche Rache (1877)

Die Menge im Saal erhob sich nicht laut, sondern ehrfürchtig, wie in einer Kirche. Die Schwestern standen, hielten sich an den Händen und für einen Augenblick sah man, wie die Last von ihnen fiel. Draußen auf dem Platz verbreitete sich die Nachricht in Minuten. Glocken begannen zu leuten und jemand rief: “Frei! Sie sind frei!” Doch nicht alle freuten sich.

In den Tagen nach dem Urteil erschienen Pampflete, in denen Priester von Gotteslästerung sprachen, während Frauenvereine in Mainz und Koplens Spenden sammelten, um den Schwestern ein neues Leben zu ermöglichen. Ein tiefer Riss ging durch das Land. Für viele Bauern blieb Elias ein Meertürer, ein Opfer der modernen Zeit.

Für andere war er der Beweis, daß fromme Worte keine Seele retten, die Gewalt liebt. Elias Rabe wurde im September 1878 in der Haftanstalt von Trier hingerichtet. Der Pfarrer, der ihn begleitete, schrieb später: “Er starb, wie er lebte, ohne Reue, mit einem Vers auf den Lippen. Der Herr züchtigt, wen er liebt.” Seine letzten Worte waren: “Ihr habt meinen Leib besiegt, nicht meinen Glauben.” Danach fiel die Falltür.

Die drei Schwestern verließen Trier am Tag darauf. Niemand wußte genau, wohin sie gingen. Einige sagten: “Sie seien nach Bayern gezogen, andere sie hätten in einem Kloster Zuflucht gefunden. Es gibt Berichte, dass man Jahre später in einem Dorf bei Regensburg drei Frauen sah, die jeden Sonntag in der letzten Bank saßen, still, nebeneinander, wie Schatten vergangener Zeit der Hof der Familie Rabe in Rabenbrunn verfiel. Gras wuchs über die Schwelle. Der Brunnen versiegte.

Die Dorfbewohner mieden den Weg dorthin. Kinder erzählten sich, daß man in Nächten, wenn der Nebel aus dem Tal kroch, unter der Erde ein Klirren hören konnte, als rühre jemand an Ketten. Doch in den Akten des Gerichts, in einem vergilbten Band, steht am Ende ein Satz, handschriftlich vom Richter ergänzt. Dies war kein Fall des Wahns, sondern der Einsicht.

Das Schweigen der Berge ist gebrochen. Möge es nie wieder zurückkehren. Der Sommer nach dem Urteil kam langsam in die Hügel des Hundsrücks, als wolle das Land selbst prüfen, was Gerechtigkeit bedeutet. In Trier trockneten an den Mauern des Gerichts die Kreidespuren der Sprüche, die Menschen in den Nächten nach der Verkündung hinterlassen hatten.

Worte über Schuld und Barmherzigkeit, über Schweigen und Mut. Die drei Schwestern verließen die Stadt am Morgen nach dem letzten Glockenschlag. Sie trugen schlichte dunkle Kleider und hielten sich wie schon im Saal an den Händen. Auf dem Bahnhof sagte jemand, der sie nicht kannte. Sie hätten Gesichter wie frisches Papier. noch unbeschrieben, aber voller Schatten, die von den Rändern heraufkrochen.

Später behauptete ein Schaffner, er habe sie bis Regensburg gesehen, wo sie auf einem kleinen Bahnsteig ausstiegen, an dem die Brennesseln höher wuchsen als die Schilder. Niemand fragte sie, wer sie waren. Niemand nannte ihren Namen. Man sagte später, die Schwestern hätten nicht einmal den Kopf gehoben.

Im Land verbreitete sich die Nachricht wie ein Sturm, der ohne Donner auskommt. In Mainz sammelten Frauen für eine Spenden, näht hemen, schrieben Briefe mit unbeholfenen, aber warmen Worten. Das Leid eine Sprache hat, die nicht in Gesetze passt. In Koplens predigten manche geistliche. Die Ordnung sei aus den Fugen geraten, während andere mit brennender Stimme erklärten.

Gott habe nie die Herrschaft der Gewalt gewollt. Bauern auf den Märkten stritten im Flüsterton, als fürchte jeder das Ohr des Nachbarn. Zeitungen druckten lange Abhandlungen über Gewissen und Gesetz und irgendwo zwischen den Spalten begann ein neues Wort zu wachsen Mit. Es war als ob die Täller, die sich so gern verschließen, einen Augenblick weit offen stünden, als sei das Tal eine Schale, in die niemand mehr greifen wollte.

Barmherzige, Temperenz und Kara fanden vorerst Unterkunft in einem kleinen Haus am Rand eines Dorfes nahe Regensburg. Der Pfarrer dort, ein Mann von sanfter Stränge, schrieb an die Behörden in Trier und bat um Stillschweigen über ihren Aufenthaltsort. Er führte mit den Frauen keine langen Gespräche. Er zeigte ihnen ein Bet: “Hier wachsen Wurzeln langsam, aber sie halten, wenn der Wind kommt.

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