„Merz ist nicht gut genug“: Jörges rechnet ab – die Angst vor der AfD wächst

Berlin – Zum 70. Geburtstag von Bundeskanzler Friedrich Merz gibt es kein Lob, sondern harte Kritik. Der bekannte Kolumnist Ulrich Jörges nimmt kein Blatt vor den Mund: Merz sei erschöpft, ideenlos und führt Deutschland direkt in die Arme der AfD. In einem knallharten Kommentar zieht Jörges Bilanz – und die fällt verheerend aus.
Ein Kanzler zwischen Stillstand und Gerontokratie
Während Merz seinen runden Geburtstag feiert, sieht Deutschland eine Regierung, die stillsteht. Die Wirtschaft kämpft mit Problemen, die Industrie wandert ab, das Bildungssystem versagt, und die Bahn bleibt ein Dauerproblem. Laut Jörges schafft es Merz nicht, Impulse zu setzen oder Visionen für das Land zu entwickeln.
Der Kolumnist kritisiert zudem das Alter des Kanzlers und die damit verbundene Gerontokratie – die Herrschaft von alten Männern. „Wenn man die globalen Führer betrachtet – Trump, Putin oder Merz – dann sehen wir eine Generation, die mehr durch Erfahrung als durch Dynamik geprägt ist. Das Land braucht frische Ideen und Energie“, so Jörges.
Ideenlosigkeit und fehlende Motivation
Jörges wirft Merz vor, keine nennenswerten Erfolge vorweisen zu können. Migration sei lediglich moderat eingedämmt worden, während Bahn, Bildung und Wirtschaft stagnieren. „Was ist besser geworden unter Friedrich Merz? Ich weiß es nicht. Keine Rede, kein Impuls, kein nachhaltiger Plan“, bilanziert Jörges.
Besonders kritisch wird Merz’ fehlende Energie beurteilt. Sein Gesicht wirke erschöpft, er wirke ausgepowert und perspektivlos. Laut Jörges fehlt es dem Kanzler an Selbstvertrauen, Durchsetzungskraft und klaren Zielen: „Er gibt dem Land keine Impulse mehr, er gibt Europa keine Impulse mehr, und die Welt nimmt Deutschland nicht mehr ernst.“
Die AfD als drohendes Szenario
Ein zentrales Thema des Kommentars ist die wachsende Gefahr durch die AfD. Jörges warnt: Wenn Merz scheitert, könnte die Koalition zerbrechen – und Neuwahlen wären unausweichlich. „Dann steht die AfD in den Startlöchern. Und davor haben alle etablierten Politiker große Angst“, betont er.
In Ostdeutschland liegt die AfD in Umfragen bereits bei rund 40 Prozent. Eine vorzeitige Wahl könnte der Partei erheblichen Auftrieb verschaffen. Merz werde dieser Entwicklung nicht aktiv entgegenwirken, so Jörges, und lasse die Probleme einfach laufen.

Eine Partei in der Sackgasse
Der Kolumnist macht deutlich, dass Merz alleine für die Lage nicht verantwortlich ist. Auch Vorgängerregierungen unter Scholz und Merkel hätten die Misere mitverursacht. Doch Merz trage die Verantwortung, das Land aus dem Stillstand zu führen. „Mit Erschöpfung, Antriebslosigkeit und fehlender Motivation kann das nicht funktionieren“, so Jörges.
Die fehlende Dynamik des Kanzlers wirkt sich nicht nur auf innenpolitische Themen aus, sondern auch auf die Außenpolitik. Während Merz anfangs auf der internationalen Bühne, etwa beim europäischen Kleeblatt mit Macron, Starmer und Tusk, aktiv war, sei heute kaum noch Substanz erkennbar. Europäische Entscheidungen werden verschleppt, gemeinsame Strategien fehlen.
Die Sehnsucht nach einem jüngeren Kanzler
Jörges plädiert für frischen Wind: „Wir brauchen jemanden, der Energie, Durchsetzungsvermögen und neue Ideen mitbringt. Henrik Wüst aus Nordrhein-Westfalen wäre ein Beispiel – 50 Jahre alt, dynamisch, kein Gerontokrat.“
Der Autor erinnert an historische Beispiele, als jüngere Politiker internationale Akzente setzen konnten. Ein Kanzler unter 40 Jahren, so Jörges, könnte Deutschland neue Perspektiven geben und das Vertrauen der Bevölkerung zurückgewinnen.
Stillstand auf allen Ebenen
Die Kritik am Stillstand beschränkt sich nicht nur auf Deutschland. Auch Europa stehe still, die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene sei gelähmt. Jörges verweist auf die vergangenen Versuche, Putin ein Ultimatum zu stellen: „Das Kleeblatt war ein Zeichen europäischen Mutes, aber es ist gescheitert. Heute fehlt es an einer gemeinsamen europäischen Außenpolitik.“
Gleichzeitig betont er, dass die USA und andere internationale Partner kaum Impulse geben. Deutschland drohe so, seine Rolle in Europa und der Welt zu verlieren.
