Mit 67 Jahren bricht sie ihr Schweigen – das Geständnis, das ganz Deutschland bewegt

Vier Jahrzehnte lang war sie das Gesicht des deutschen Fernsehens – charmant, souverän, immer kontrolliert. Doch jetzt, mit 67 Jahren, zeigt sich Birgit Schrowange so ehrlich und verletzlich wie nie zuvor. In einem bewegenden Intervixew spricht sie über ihre größten Erfolge, die dunkelsten Stunden – und über die Liebe, die sie nie ganz losgelassen hat.
Vom Sauerland in die Fernsehgeschichte
Geboren am 7. April 1958 im westfälischen Neuenrade, wuchs Birgit in bescheidenen Verhältnissen auf. Eine normale Kindheit, fernab von Glamour und Blitzlicht. Eigentlich wollte sie Rechtsanwaltsgehilfin werden – ein sicherer Beruf, geordnete Wege. Doch das Leben hatte andere Pläne.
Mit nur 20 Jahren zog sie nach Köln. Beim WDR begann sie als Redaktionsassistentin – stapelte Kassetten, bereitete Manuskripte vor, lernte die Welt hinter der Kamera kennen. Doch schon bald fiel sie auf: ihre klare Stimme, ihr warmes Auftreten, ihre Präsenz.
Ein Talent, das man nicht übersehen konnte.
Die Frau mit dem schönsten Lächeln des ZDF
1983 wechselte sie zum ZDF. Millionen sahen sie Abend für Abend als Programmansagerin. Schnell wurde sie zum vertrauten Gesicht in deutschen Wohnzimmern – sympathisch, bodenständig, echt. Die Presse taufte sie „Das schönste Lächeln des ZDF“.
Doch hinter dem Lächeln steckte mehr als nur Charme. Schrowange wollte kein dekoratives Beiwerk sein, sondern Journalistin mit Haltung. Sie moderierte anspruchsvolle Formate, führte Interviews mit Empathie, aber auch mit Biss. Sie war professionell – und doch menschlich.
In den 1990er und 2000er Jahren eroberte sie RTL, wurde zu einer der prägenden Frauen des deutschen Fernsehens. Millionen vertrauten ihr, weil sie nie den Bezug zur Realität verlor.

Mut zur Natürlichkeit
Während viele Kolleginnen dem Jugendwahn verfielen, entschied sich Birgit für Ehrlichkeit. 2017 erschien sie mit grauen Haaren – ungeschminkt, unretuschiert. Ein Statement gegen Schönheitsdruck und künstliche Perfektion.
„Ich will zeigen, dass man mit Würde altern kann“, sagte sie damals.
Ein Satz, der vielen Frauen Mut machte.
Denn Birgit Schrowange stand nie für Oberflächlichkeit. Sie stand für Authentizität, für Selbstachtung, für die Stärke, zu sich selbst zu stehen – auch wenn das unbequem ist.
Eine Frau im Sturm der Branche
Doch hinter dem Erfolg lag ein hoher Preis. In den 1980er Jahren kämpfte sie sich in einer Männerwelt nach oben – und musste Erfahrungen machen, die sie bis heute nicht vergessen hat.
In einem Interview erzählte sie erstmals, dass ein ranghoher Mitarbeiter des ZDF sie damals in eine unangenehme Situation gebracht habe. Als sie seine Avancen ablehnte, blieben plötzlich die Jobangebote aus.
„Ich wollte kein Opfer sein“, sagte sie später. „Aber ich wollte, dass man weiß, dass solche Dinge passiert sind.“
Mit dieser Ehrlichkeit wurde sie zur Symbolfigur für viele Frauen in der Branche.
Zwischen Liebe, Trennung und Neubeginn
1998 begegnete Birgit dem damals aufstrebenden Moderator Markus Lanz. Zwischen den beiden funkte es – leise, aber intensiv. Zwei Profis, die sich verstanden, die dieselbe Welt teilten.
2000 kam ihr Sohn Laurin zur Welt. Die kleine Familie schien perfekt. Doch die Doppelbelastung aus Karriere, Reisen und Verantwortung nagte an der Beziehung.
2006 kam das Aus – respektvoll, aber endgültig.
„Liebe allein reicht manchmal nicht“, sagte sie später. „Man kann sich lieben und sich trotzdem verlieren.“
Nach der Trennung zog sich Birgit zurück. Keine Skandale, keine Wut. Sie lernte, allein zu sein – und glücklich damit.
Das Glück kam auf hoher See
2017 änderte eine Kreuzfahrt ihr Leben. Dort lernte sie Frank Spothelfer kennen – einen Schweizer Unternehmer, bodenständig, humorvoll, frei von Fernsehglamour.
„Ich wollte eigentlich keine Beziehung mehr“, lachte sie später. „Aber das Universum hatte andere Pläne.“
Ihre Liebe wuchs still, echt, ohne Aufsehen. 2023 heirateten sie – barfuß auf einem Schiff, dort, wo alles begann.
„Ich wollte keinen Glamour, nur einen Moment, der uns gehört.“
Für Birgit war das kein Märchen, sondern die Vollendung eines langen Weges zu sich selbst.
