Die Worte klangen wie aus einem tiefen Brunnen gezogen. Ich kenne seinen Namen. Mertens Herz schlug schneller. Du darfst ruhig sprechen. Niemand tut dir hier etwas. Er heißt Hardenberg, flüsterte der Junge. Aber er ist nicht der Kopf, nicht der, der befiehlt.
Wer dann? Der Junge schloss kurz die Augen, atmete tief ein und wieder aus. Dann öffnete er die Lieder und sah direkt in die des Vogts. Wir nannten ihn den Grauen. Eine Nonne bekreuzigte sich unwillkürlich. Mertens blieb ruhig. Wie heißt er wirklich? Der Junge zögerte lange. Er war groß, schlank, immer in einem Mantel. Eine Stimme, wie kalter Nebel.
Sie sagten, er sei ein Professor, aber keiner von Königsberg. Er kam aus Berlin. Ein weiterer Akademiker. Der Junge nickte. Er stellte Fragen, viele. Er berührte nie ein Kind, nie? Aber wenn er kam, wurden alle angespannt. Die Aufseherin sagte, er sei derjenige, der die Regeln ändere.
Wie sah sein Gesicht aus? Ich habe es nie richtig gesehen”, flüsterte der Junge. Er trug ein Tuch, manchmal eine Brille mit dunklem Glas, aber seine Hände, er hielt inne. Seine Hände sind weiß, so weiß wie Papier und sie zittern leicht, wenn er schreibt. Mertens tauschte einen Blick mit Dr. Schubert, der inzwischen hinzugetreten war.
Zittern, Akademiker, Berlin, eine hohe Position. Hat er seinen Namen irgendwo hinterlassen? Ein Dokument, eine Unterschrift? Der Junge dachte nach. Dann nickte er. Einmal im Keller, fiel ein Blatt vom Tisch. Ich hob es auf. Da stand ein Name oder ein Titel oder mehrere Buchstaben.
Ich kann mich nicht gut erinnern, aber es war etwas wie E H von St. Seine Stimme brach ab und er begann heftig zu husten. Mertens legte ihm die Hand auf die Schulter. Das reicht. Du warst sehr tapfer. Doch innerlich bebte der Vogt e H von St. Ein Titel, ein Name, ein Adelsprädikat. Noch bevor er weiterdenken konnte, stürmte erneut eine Wache in den Raum. Herr furgt, keuchte sie. Einer der Gefangenen ist verschwunden.
Wer? Der Stallknecht René Falk. Seine Zelle steht offen und auf dem Boden liegt ein Brief. Mertens sah auf und sein Magen zog sich zusammen. Ein Brief? Ja, Herr Vogt und er trägt das Siegel aus Königsberg. Die Temperatur im Raum schien plötzlich zu fallen. Jemand aus Königsberg war nahe genug gewesen, um den Mann zu erreichen.
Jemand, der verhindern wollte, dass er mehr sagte. Und jemand, der keine Angst davor hatte, ein Siegel zu hinterlassen als Warnung oder als Botschaft. Mertens nahm den Brief an sich, er öffnete ihn. Nur ein einziger Satz stand darin: Schweigen ist Leben. Und darunter in blasser Tinte Ehaf Day.
Der kalte Nebel schien sich nicht nur durch die Fenster zu schleichen, er stand plötzlich in Märtens eigenen Gedanken. Die Spur war klar, der Gegner war mächtig und er wusste, dass man ihn suchte. Noch in derselben Stunde wurde das gesamte Rathaus alarmiert. Wachen durchkämten die Straßen, die Tore der Stadt wurden geschlossen und niemand durfte das Hospital ohne ausdrückliche Genehmigung verlassen.
Doch es war zu spät. Ren Falk blieb verschwunden. Die einzige Spur war der Brief mit den Initialen EHV sein ein Gespenst aus Berlin, das nun deutlich genug gezeigt hatte, wie weit sein Arm reichte. Mertens stand am Fenster des Beratungszimmers im Rathaus, die Hände auf die Fensterbank gestemmt. Draußen flackerte das Licht der Laternen im Wind.
Die Stadt wirkte wie eine Festung im Sturm, doch in Wahrheit war sie offen wie ein unverschlossener Schrank. Wir müssen das entschlüsseln”, sagte er. Der Bote aus Berlin, Regierungsrat Elas, der schweigend im Raum stand, räusperte sich. Diese Initialen könnten vieles bedeuten. Ein Professor, ein hoher Beamter, ein Adelstitel, von zweit vielleicht von Steinberg, von Städten, von Storch.
Preußen hat zahlreiche Linien. Mertens wandte sich abrupt zu ihm um. Sie wissen mehr als sie sagen. Warum wurden sie wirklich geschickt, um Informationen zu sammeln oder um sie zu begrenzen? Elas blieb ungewöhnlich still. Sein Blick wich kurz aus, kehrte dann zurück, nüchtern wie zuvor. Ich wurde geschickt, um zu verhindern, dass dieser Fall dem Königreich schadet.