(1834, Lübeck) Die erschütternde Entdeckung der Familie Reichenbach: Ein Keller, in dem 30 angekettete Kinder gefangen gehalten wurden – ein grauenhafter Fund, der ganz Lübeck in Schock versetzte und die dunklen Geheimnisse einer Familie ans Licht brachte. Was genau geschah in diesem Keller, und welche finsteren Taten wurden hier über Jahre hinweg verborgen? Die ganze, erschreckende Wahrheit wartet darauf, aufgedeckt zu werden!

Der Fall schadet Kindern. Das reicht. Das Reich besteht aus mehr als Kindern. Herr Stadtfurgt, dann ist das Reich weniger wert, als es vorgibt. Ein Herzschlag lang herrschte absolute Stille, dann klopfte es an der Tür. Eine Schwester aus dem Hospital stand dort, nervös, fahrig. Erfogt: “Luise! Sie bittet dringend um sie.

Sie sagt, sie hat etwas geträumt oder erinnert. Sie weiß nicht, was es ist, aber es klingt wichtig. In der Kinderstation war das Licht gedämpft, eine Hand voll Kerzen flackerte und der Duft von Kräutersalben lag in der Luft. Luise Adler saß im Bett, den Rücken durch ein Kissen gestützt.

Ihre Stirn war schweißnass, doch ihre Augen hatten einen klaren, fast unnatürlichen Ausdruck. Herr Furgt, begann sie, ich erinnere mich an etwas, etwas Geräusch. Mertens setzte sich neben sie. Du mußt nichts sagen, was dir Angst macht. Aber es macht mir keine Angst, es macht mir klar. Sie atmete tief ein. Manchmal hörten wir ihn kommen, den Grauen. Er sprach nie laut, aber der Boden vibrierte.

Nicht stark, aber wie wie wenn etwas Schweres unten im Schacht stand. Ein Metallkasten oder ein Gerät. Ein Gerät. Luise nickte. Hadenberg und die Aufseherinnen nannten es den Rahmen. Sie sagten: “Der Graue bringe ihn aus Berlin.” “Für die Prüfung.” “Was für Prüfung?” Luise antwortete nicht sofort. Ihre Finger krallten sich in die Decke.

Kinder mussten stehen stundenlang in dem Rahmen. Er machte Geräusche, Summen. Und wenn der Graue etwas notierte, vibrierte es wieder. Mertens tauschte einen Blick mit Dr. Schubert. Ein summendes Gerät, ein Rahmen, vibrierender Boden. Das klang nicht nach altem medizinischem Werkzeug.

Es klang wie frühe Experimente mit mechanischen oder physikalischen Apparaturen. Doch im Jahr 1834 und in einer verborgenen Kammer unter einem Gut, kannst du dich an den Namen des Geräts erinnern oder an Worte, die sie benutzten? Nur ein flüsterte Luise. Sie nannten es den grauen Apparat. In diesem Moment stürmte eine Wache herein. Herr Vogt sofort.

Es gibt Unruhe vor dem Hospital. Mertens ging hinaus. Auf der Straße hatten sich dutzende Menschen versammelt. Einige waren Eltern, andere Nachbarn, wieder andere nur neugierige Bürger. Aber ihre Stimmen vermischten sich zu einem aufgebrachten Chor. Man sagt, die Kinder haben Pest, rief einer. Man sagt, Lübeck ist verseucht.

Ein anderer schrie: Man sagt, der Stadtfucht verhaftet Unschuldige und lässt Mörder frei. Gerüchte, schnell wie Feuer. Jemand schürte sie. Mertens wusste sofort, wer davon profitierte. Jene, die wollten, daß Lübeck sich in Panik verlor, statt konzentriert zu ermitteln. Elas trat an seine Seite. Sie sollten die Menge beruhigen.

Beruhigen, entfuhr es Märtens. Während im Krankenhaus Kinder um ihr Leben kämpfen und irgendwo in Preußen ein Mann mit silbernem Stock frei herumläuft. Wenn die Stadt kippt, verlieren sie jede Handlungsfähigkeit, sagte Elas ruhig. Chaos hilft nur ihren Gegnern. Mertens trat einen Schritt auf die Menge zu. “Lübecker”, rief er mit fester Stimme, die den Lärm durchschnitt. “Es gibt keine Pest, keine soluche.

Die Kinder sind Opfer eines Verbrechens und wir werden es vollständig aufklären.” “Wer steckt dahinter?”, rief jemand. Mertens wollte antworten, doch dann sah er ihn. Am Rand der Menge stand ein Mann, still, unbeweglich, in einem langen, grauen Mantel. Ein Hut tief ins Gesicht gezogen, in der Hand ein Stock mit silbernem Griff. Mertens Herz setzte kurz aus.

Er starrte direkt in die Richtung, doch die Gesichtsmerkmale des Mannes blieben im Schatten verborgen. Der Graue. Der Mann, der niemals selbst handelte, doch überall Spuren hinterließ. Der Mann, dessen Initialen nun in Märtens Jackentasche lagen. EV Sand. Der Fremde hob minimal den Kopf, als erkenne er Märtens.

Dann trat jemand zwischen sie und im nächsten Moment war der Platz, an dem er gestanden hatte, leer. Der Vogt stürmte los, schlug sich durch die Menschenmenge, riss zwei Wachen mit sich. Dort hinter dem Brunnen. Er darf nicht entkommen. Doch hinter dem Brunnen war nur Wind und Stille. Keine Spuren im Schneematsch, kein Schatten, kein Schritt.

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