(1834, Lübeck) Die erschütternde Entdeckung der Familie Reichenbach: Ein Keller, in dem 30 angekettete Kinder gefangen gehalten wurden – ein grauenhafter Fund, der ganz Lübeck in Schock versetzte und die dunklen Geheimnisse einer Familie ans Licht brachte. Was genau geschah in diesem Keller, und welche finsteren Taten wurden hier über Jahre hinweg verborgen? Die ganze, erschreckende Wahrheit wartet darauf, aufgedeckt zu werden!

Nicht nur sie, sagte Mertens, sondern viele, und viele davon werden wir nie sehen. Er nahm den Stock vorsichtig in die Hand. Die Gravur am unteren Rand, ein kaum sichtbares Muster, entsprach exakt jenem Zeichen, dass der Junge und die Nonne in den letzten Stunden gefunden hatten. Drei Linien und ein Kreis, ein Symbol, ein Siegel, ein Bekenntnis.

Hauptmann, sagte Mertensruhig, wir müssen alles sichern. Das Hospital, das Rathaus, die Fundorte, kein Brief, kein Dokument, keine Zeugenaussage darf verloren gehen. Das wird schwierig, erklärte der Offizier mit steinerndem Gesicht. Lübeck ist unruhig und ich bin nicht sicher, ob alle in dieser Stadt gute Absichten haben. Das bin ich auch nicht, murmelte Mertens.

Wenig später hielt man im Rathaus eine Krisensitzung ab. Das Zimmer war voll. Soldaten, Wachen, Schwestern aus dem Hospital, Dr. Schubert, Regierungsrat Elas und einige Ratsmitglieder. Kerzen brannten bis zum Wachsrand herunter, als würden sie den Raum eher bedrängen als erhellen. Herr Torwald, der Bürgermeister, wirkte erschüttert.

Wir müssen zugeben, dass die Situation uns entgleitet. Wenn Leute wie dieser Graue in der Stadt sind und sich sogar ins Hospital wagen, was hält sie davon ab, unsere Archive, unsere Zeugen und selbst anzugreifen? Nichts sagte Mertens. Darum müssen wir schneller sein als sie. Regierungsrat Elas räusperte sich.

Es gab eine neue Botschaft aus Berlin. Der königliche Kommissar ist unterwegs. Wann wird er eintreffen? In zwei Tagen. Zwei Tage. Zwei Tage waren eine Ewigkeit für jemanden wie den Grauen. Zwei Tage waren genug Zeit, Zeugen zu töten, Beweise zu stehlen, Spuren zu verwischen. “Wir dürfen nicht warten”, sagte Mertens. “Wir müssen handeln.

” “Wie?”, fragte ein Ratsherr. “Wir wissen nicht einmal, wer der Staatsrat ist, von dem der Graue spricht.” “Doch”, sagte Elas unerwartet. Seine Stimme war tonlos, aber fest. Ich glaube, ich habe einen Verdacht. Die Stille im Raum wurde so dicht, dass man sie hätte berühren können.

Es gibt im Innenministerium nur einen Mann mit Titel Staatsrat, der direkten Einfluss auf die Universitäten und medizinischen Kommissionen hat und gleichzeitig die Macht, solche Projekte zu verschleiern. Er atmete hörbar ein. Staatsrat Ernst Heinrich von Stehendorf. Der Name fiel schwer in den Raum, schwerer als jeder vorherige. Er ist ein Mann von unerschütterlicher Autorität, fuhr Elas fort.

Seine Entscheidungen werden selten in Frage gestellt und er hat schon früher Projekte gebilligt, die ethisch fragwürdig waren. Warum sagen Sie das erst jetzt? fuhr Mertens ihn an. Weil ich es nicht glauben wollte, antwortete Elas mit bebender Stimme. Aber der Graue, die Initialen, die Verbindung nach Königsberg, es passt alles.

Und er, er hält sich in Berlin auf, nie weit vom Ministerium, immer unter Bewachung. Bewachung oder Komplizenschaft? Und Hadenberg? Fragte Dr. Schubert. Einer seiner Schüler, sagte Elas. Er nannte ihn früher mein zukünftiges Werkzeug. In diesem Moment schlug das Rathausglockenspiel zwei schwere Schläge und genau in diesem Augenblick stürzte eine Wache durch die Tür. Blass, schweißnass: “Her furgt, das Hospital.

Jemand hat versucht, die Kinderstation in Brand zu setzen. Ein Aufschrei ging durch den Raum. Ist jemand verletzt?”, rief Mertens. Nein, Schwester Agnes hat es rechtzeitig bemerkt, aber was? Wir fanden eine Botschaft an der Wand mit Ruß geschrieben, welche? Die Wache schluckte, die Kleinen schweigen oder die Stadt brennt.

Unterzeichnet mit dem Zeichen des Grauen. Ein leises dunkles Murmeln erfüllte den Raum. “Sie greifen offen an”, flüsterte Johanna. “Nein”, sagte Mertens. Das ist keine Attacke. Was dann? Ein Ultimatum. Noch bevor jemand weiterreden konnte, ertönte ein lautes Poltern. Ein Soldat schleppte eine junge Frau heran. Anna Freit, die ehemalige Magt.

Sie bestand darauf, sofort mit ihnen zu sprechen, sagte der Soldat. Anna war außer Atem. Ihre Haare zerzaust, ihre Hände schmutzig. Herr Vogt, ich habe den Ort gefunden. Welchen Ort? Den zweiten Eingang, den im Wald. Ein Rauschen ging durch den Raum. Es gibt mehr, stieß Anna hervor. Viel mehr. Es ist kein kleiner Schacht.

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