Der Sohn eines Millionärs weinte jeden Tag vor Schmerzen – bis ein kleines Mädchen das Unglaubliche an seiner Nase entdeckte.

Ihre Stimme zitterte im Fernsehen, aufrichtig und erschöpft. Sie hatte gehofft, die Begegnung mit ihr würde ihr etwas Frieden bringen, doch was folgen sollte, war alles andere als friedlich. Am nächsten Nachmittag veränderte ein Anruf alles.

— Frau Amanda, eine Zeugin, behauptet, das Mädchen in der Nähe des Parks gesehen zu haben, wo alles passiert ist. Sie taucht dort häufig auf und bittet Händler um Essen.

„Sagte der Wachmann der Firma. Amandas Herz raste.“

– Ich bin unterwegs.

Minuten später hielt ihr Wagen neben derselben Holzbank, wo der Albtraum begonnen hatte. Die Sonne ging unter, und die Schatten wurden länger auf dem Gras. Amanda ging langsam umher und blickte sich um, bis sie eine kleine Silhouette nahe der Bäume entdeckte – dieselbe alte Schleife im Haar, derselbe stumme Blick.

Hallo, kann ich mit Ihnen sprechen?

Amanda sagte mit leiser Stimme.

Wie heißen Sie?

Das Mädchen zögerte einen Moment, bevor sie antwortete:

— Camila.

Amanda schluckte schwer.

— Camila…

Sie wiederholte es, als hätte der Name ein eigenes Gewicht. Das Mädchen drehte sich langsam um. Sie war dünner geworden, ihr Kleid noch immer schmutzig, aber ihre Augen waren unverändert: intensiv, gelassen.

— Du bist echt…

Amanda murmelte, während sie näher kam.

— Warum bist du aus dem Krankenhaus weggelaufen? Ich habe dich gesucht. Ich wollte mich bedanken.

Camila schaute weg.

Ich konnte nicht bleiben.

Warum? Was hat das alles mit Ihnen zu tun?

Das Mädchen holte tief Luft, ohne zu antworten. In der Stille erfüllte das Rascheln der Blätter im Wind den Raum.

Camila, ich muss verstehen, woher du wusstest, was Emilio hatte.

Camila blickte auf, ihr Blick starr und traurig.

— Das wusste ich von Anfang an. Ich habe nur auf den richtigen Moment gewartet, um es abzunehmen.

— Was meinen Sie mit dem richtigen Zeitpunkt? Wollen Sie damit sagen, dass Sie es schon seit Wochen wussten?

– Ja.

Amanda wich verwirrt zurück.

Aber woher sollte ein Mädchen das wissen?

Camila zögerte, ihre Lippen bebten, als ob sie gegen etwas in sich selbst ankämpfte.

Warum? Weil es mein Vater war.

Amanda öffnete ungläubig die Augen.

— Dein Vater? Was meinst du damit, Camila?

Das Mädchen wandte den Blick ab und presste die Hände zusammen.

— Er war es. Ich wusste es. Und ich habe gewartet, bis ich es entfernen konnte, ohne dem Jungen weh zu tun.

Amanda wich einen Schritt zurück, ihr ganzer Körper zitterte.

Wollen Sie damit sagen, dass Ihr Vater meinem Sohn das angetan hat?

Das Mädchen nickte, Tränen rannen ihr über die Wangen.

– Ja.

– Warum?

Amanda schrie, ihre Stimme hallte in dem leeren Park wider.

– Ich weiß nicht…

Camila antwortete schluchzend.

Ich weiß nur, dass er nicht wollte, dass du es herausfindest, und ich konnte den Jungen nicht sterben lassen.

Einen Moment lang herrschte Stille. Der Wind frischte auf und bewegte die Äste über ihnen. Amanda legte eine Hand an die Stirn und versuchte zu atmen.

Wo ist er jetzt?

Sie fragte mit zitternder Stimme. Camila wischte sich mit dem Handrücken übers Gesicht und flüsterte als Antwort:

– Zu Hause.

– Zu Hause?

Amanda wiederholte es, ohne es zu verstehen.

Ja. Er weiß nicht, dass ich es dir erzählt habe.

Die Zeit schien stillzustehen. Amanda blickte das Mädchen an und war sich nicht sicher, ob es aus Wut oder Mitleid weinte.

— Warum erzählst du mir das, Camila? Warum jetzt?

Das Mädchen holte tief Luft und antwortete flüsternd:

Weil Emilio eben nur ein Junge ist, genau wie ich.

Diese Worte trafen Amanda mitten ins Herz, und sie sah schweigend zu, die Last einer unerträglichen Wahrheit spürend. Das Mädchen, das ihren Sohn gerettet hatte, war die Tochter des Mannes, der ihm wehgetan hatte. Das Schicksal schien sie zu verhöhnen.

Draußen verdunkelte sich der Himmel, und das ferne Heulen von Sirenen hallte durch die Straßen. Amanda machte einen Schritt nach vorn und kämpfte gegen die Tränen an.

Camila, ich muss ihn sehen.

Das Mädchen verstummte und umarmte sich selbst, als ob sie bereits wüsste, was kommen würde.

Ihm geht es gut…

Sie murmelte etwas. Und in dem Moment, als Amanda sich umdrehte und losging, spürte sie, dass sie keinem Mann begegnen würde, sondern einer Vergangenheit, die sie selbst zu vergessen versucht hatte.

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