Oberbayern, 1992: Die verbotene und schockierende Beziehung zwischen den Münzer-Geschwistern, die das ganze Dorf erschütterte – ein düsteres Geheimnis, das jahrzehntelang verborgen blieb, aber plötzlich ans Licht kam. Was die Dorfgemeinschaft nie wusste, und wie dieses skandalöse Familiengeheimnis die Zukunft aller Beteiligten für immer veränderte, wird jetzt aufgedeckt!

Sophie führte das Haus, erledigte ihre Pflichten, aber sie tat alles wie eine, die nicht mehr imseits lebte. Eines Nachmittags, als der Regen gegen die Fensterscheiben schlug und sie Wäsche am Heer trocknete, hörte sie ein Klopfen. Der Postbote stand vor der Tür, den Hut in der Hand, verlegen. Ein Brief für Sie, Frau Münzer.

Kam aus dem Ausland, ohne Absender. Sophie nahm den Umschlag. Das Herz pochte ihr bis zum Hals. Die Handschrift erkannte sie sofort, unregelmäßig, fest wie ein in steingeritztes Zeichen. Lukas. Sie schloss die Tür, lehnte sich dagegen, als müsste sie sich selbst festhalten. Die Flammen im Ofen warfen ein warmes Licht, aber in ihr war alles Eis.

Sie setzte sich, öffnete den Brief mit zitternden Fingern und begann zu lesen. Meine geliebte Sophie, wenn du diese Zeilen liest, bin ich weit von dir, weiter als ich je wollte. Ich habe die Grenze überquert, bin jetzt in Österreich. Vielleicht gehe ich weiter nach Süden, irgendwohin, wo niemand meinen Namen kennt. Ich arbeite in den Bergen bei Leuten, die mich nicht fragen, woher ich komme.

Nachts, wenn der Wind durch die Täller zieht, höre ich ihn, als würde er deinen Namen flüstern. Ich habe geglaubt, das Schweigen würde mich heilen, aber es tötet mich langsam. Ich sehe dich vor mir, wie du warst, bevor alles zerbrach, und ich weiß, dass ich dich nie vergessen kann.

Wenn Gott uns prüft, dann hat er mich verloren. Ich bete nicht mehr zu ihm. Ich bete nur noch zu deinem Gesicht, das in meiner Erinnerung brennt. Leb wohl, mein Herz und wenn du kannst, vergib mir. Sopie ließ den Brief sinken. Minutenlang starrte sie ins Leere, dann nahm sie das Papier an ihre Brust. Ihr Atem ging stoßweise, ein Laut, halb Schluchzen, halb Gebet, entwich ihren Lippen.

Sie wustte nicht, wie lange sie so saß, aber als sie aufblickte, stand Anna in der Tür. “Von wem ist der Brief?”, fragte sie. Sophie erschrak, versteckte das Papier unter der Schürze. Nur nur ein Bekannter aus München. Anna sah sie lange an, die Stirn leicht gerunzelt, aber sie sagte nichts. Sie war klug genug, nicht weiterzufragen. Als es Abend wurde und der Regen aufhörte, ging Sophie hinaus.

Sie trat in den feuchten Garten, den Brief fest in der Hand. Das Gras war nass und aus den Feldern stieg Dunst auf. Am alten Birnbaum blieb sie stehen, blickte in den Himmel. Lukas flüsterte sie, warum schreibst du mir, wenn du weißt, dass es mich zerstört? Sie dachte daran, wie sie früher gelacht hatten, heimlich, frei im Sonnenlicht, wie sie geglaubt hatten, Liebe könne stärker sein als alles andere.

Jetzt wusste sie, Liebe war ein Feuer, das nicht wärmte, sondern verbrannte. Später, als sie ins Haus zurückkehrte, fand sie ihren Vater am Tisch, die Bibel vor sich, die Finger über die Seiten gelegt, aber die Augen leer. “Was ist das?”, fragte er plötzlich. “Ein Brief?”, antwortete sie tonlos von ihm. Sie schwieg. Johann schlug mit der Faust auf den Tisch.

“Hat er dir nicht genug genommen? Will er dich ganz zugrunde richten?” Er wollte sich verabschieden, sagte sie leise. “Dann soll er sich von Gott verabschieden”, schrie Johann, “denn von uns ist er längst verflucht.” Sopie trat zurück, als hätte er sie geschlagen. Dann nahm sie den Brief, ging in ihr Zimmer und schloss die Tür.

In der Nacht, als das Haus schlief, entzündete sie eine Kerze und schrieb zum ersten Mal seit Monaten zurück: “Mein lieber Lukas, ich habe deinen Brief erhalten und mein Herz hat geschrien. Du sagst, du betest zu mir, aber ich bin kein Engel. Ich bin nur eine Frau, die gesündigt hat und jeden Tag dafür zahlt. Ich kann dir nicht schreiben, wohin du gehen sollst.

Ich kann dich nicht retten, aber ich trage dich in mir, wie man eine Wunde trägt, die nicht heilt, aber ohne die man nicht mehr leben kann.” Sie legte den Brief in eine Schublade. Sie wußte, daß sie ihn nie abschicken würde, aber in jener Nacht schlief sie zum ersten Mal seit Wochen ohne Albträume. Der Winter legte sich schwer über Stt Georgen. Der Schnee bedeckte die Felder, als wolle er die Sünden der Welt unter einer weißen Decke verbergen. Doch im Dorf blieb nichts wirklich verborgen.

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