Schäfer-Schwesterns Zuchtscheune—37 vermisste Männer angekettet aufgefunden(als Zuchtbestand benutzt)

Jetzt war der Moment. Thomas half ihm, den morschen Boden zu lösen. Jeder Schlag, jeder Zug war ein Risiko, doch der Donner verschluckte den Lärm. Schließlich gab das Eisen nach. Das Kettenglied, das Samuel gefesselt hielt, sprang aus der Verankerung mit einem dumpfen Krachen. Er war frei, halb.

Die Kette hing noch an seinem Fuß, aber er konnte sich bewegen. Seine Augen brannten im flackernden Licht der Laterne, die von draußen durch den Wind wehte. “Ich setze das Heu in Brand”, flüsterte er. “Wenn Sie kommen, geh ins Haus. Der Schlüsselbund liegt neben Mart und ein Gewehr über dem Kamin. Thomas nickte. Sein Herz schlug so laut, dass er sicher war, man müsse es draußen hören.

Samuel schlicht zwischen den schlafenden Männern hindurch, sammelte trockene Halme, schob sie an die Wände. Dann mit zitternden Händen entzündete er ein Streichholz. Das Feuer frß sich gierig durch das Stroh. Erst klein, dann wachsend. Dann tobend. Der Rauch füllte die Luft dick und stechend. Ein Schrei halte durch die Nacht. Elisabeth riss die Tür auf.

Der Wind trug Funken hinaus in den Regen, der das Feuer nicht mehr ersticken konnte. “Was habt ihr getan?”, brüllte sie. In der Hand, das Beil, dass sie wie eine Fortsetzung ihres Arms hielt. Samuel stürzte sich auf sie mit einem Stück Kette als Waffe. Thomas nutzte den Moment, rannte hinaus in den peitschenden Regen.

Das Feuer hinter ihm loderte. Der Himmel glühte wie ein offener Riss in der Nacht. Er erreichte das Haus, stieß die Tür auf. Drin war es dunkel, warm, voll von dem beißenden Geruch der Kräuter, die in Bündeln von der Decke hing. Die Stille war trügerisch. Er stürzte zur Kommode neben dem Bett. Dort lag sie, die kleine Holzkiste. Er riß sie auf.

Schlüssel, Dutzende und Papier, Listen, Namen. Datt über Jahrzehnte. Jeder Mann verzeichnet, jede Tat beschrieben mit kühler, sachlicher Schrift. Gott hat uns erwählt. Die Saat ist rein. Thomas Hände zitterten. Er griff das Gewehr über dem Kamin. Lut es durch. Draußen gälte ein Schrei, dann Stille.

Als er zurück zur Scheune rannte, sah er den Flammen entgegen und in ihnen die Schatten der Männer, die sich bewegten, kämpften, befreiten. Und Elisabeth, die fiel, verschluckt vom Rauch. Martha stand am Rand der Flammen, ihr weißes Kleid brannte und sie lächelte. “Es ist vollbracht”, flüsterte sie, bevor sie stürzte. Das Feuer hatte den Himmel in eine glühende Wunde verwandelt.

Die Scheune stand lichterl, Flammen leckten an den Balken, Funken stoben in die Nacht. Der Schnee schmolz im Umkreis zu schwarzem Schlamm und der Regen zischte, als er auf die Glut traf. Thomas stolperte hinein, hielt das Gewehr fest umklammert. Der Rauch brannte in seinen Augen. Das Atmen war ein Kampf.

Überall lagen Körper, manche reglos, andere noch in Bewegung. Männer, die ihre Ketten zerrissen, Männer, die wankend versuchten, ins Freie zu gelangen. Ein Schrei schnitt durch das Tosen. Samuel. Thomas sah ihn am Boden, das Gesicht ruß verschmiert, die Hände blutig. Neben ihm lag Elisabeth, das Ball noch immer in ihrer Faust, doch ihr Brustkorb hob sich nicht mehr.

“Sie ist tot.” keuchte Samuel. Martha Thomas drehte sich. Martha stand auf der anderen Seite der Scheune, halb im Rauch, halb im Licht. Ihr Haar hing wirr. Ihr weißes Kleid war schwarz vor Asche, aber sie lebte. In ihren Augen loderte kein Schmerz, nur fanatische Ektase. “Ihr versteht es nicht”, rief sie. “Wir haben Neues geschaffen.

Reinheit. ihr zerstört, was Gott uns befahl zu bauen.” Sie hob die Arme, als wolle sie das Feuer umarmen und lachte. Ein Laut, der lauter war als der Sturm. Dann brach ein brennender Balken von der Decke und traf sie an der Schulter. Sie taumelte, schrie, viel zurück in die Flammen.

Für einen Moment sah Thomas, wie sie sich aufrichtete, die Hände gegen den Himmel gestreckt, ehe der Rauch sie verschlang. Die Männer flohen einer nach dem anderen in den Schnee, in die Dunkelheit, in die Freiheit. Thomas packte Samuel, zog ihn hinaus. Hinter ihnen stürzte die Scheune ein mit einem Krachen, das durch das Tal rollte. Der Wind trug Funken bis weit über die Baumwipfel.

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